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Barcelona: Kopf der Terrorzelle hätte abgeschoben werden sollen

Von nachrichten.at/apa, 23. August 2017, 19:46 Uhr
In dieser Moschee in Ripoll hatte Abdelbaki Es Satty gepredigt.  Bild: (Reuters)

MADRID/BARCELONA. Die spanische Justiz hat einen schweren Fehler im Umgang mit dem mutmaßlichen Kopf der Terrorzelle in Katalonien eingeräumt.

Ein Richter habe die Abschiebung von Imam Abdelbaki Es Satty im März 2015 gestoppt, erklärten die Behörden am Mittwoch. In der Entscheidung habe es geheißen, der Imam stelle keine "ausreichend schwere Gefahr für die öffentliche Ordnung dar".

Der aus Marokko stammende Es Satty habe zum Zeitpunkt seiner geplanten Abschiebung eine vierjährige Haftstrafe wegen Drogenhandels verbüßt, hieß es. Der zuständige Richter habe jedoch geurteilt, der Imam sei "um eine Integration in die spanische Gesellschaft" bemüht. Die Behörden bestätigten damit einen Bericht der Zeitung "El Mundo".

Drahtzieher der Anschläge in Katalonien

Es Satty gilt als Drahtzieher hinter den Anschlägen in Katalonien mit 15 Toten und mehr als 120 Verletzten. Nach dem Imam wurde in der Folge der Anschläge tagelang gefahndet. Nach letzten Erkenntnissen der Ermittler kam er kurz vor den Anschlägen bei einer Sprengstoff-Explosion in einem Haus in Alcanar ums Leben.

Video: Während die Polizei in Spanien weiterhin nach den Mittättern des Barcelona-Anschlags suchen, haben jetzt die Behörden einen Imam ins Visier genommen. Er gilt als Schlüsselfigur und Kopf der Terrorgruppe.

Fahndung nach Mitwissern

Nach dem Geständnis eines der Terrorverdächtigen von Barcelona fahndet die Polizei zudem nach Mitwissern. Beamte starteten laut Polizeiangaben in der Nacht zu Mittwoch mehrere Razzien, um ein mögliches Unterstützer-Netzwerk der Terrorzelle ausfindig zu machen. Die Ermittler gingen auch Spuren ins Ausland nach.

Bei einer ersten Anhörung der vier überlebenden Verdächtigen waren am Dienstag wichtige Details der Anschlagsplanung bekannt geworden.

Der Terrorverdächtige Mohamed Houli Chemlal hatte am Dienstag vor einem Richter in Madrid gestanden, dass die Gruppe Bombenanschläge "größeren Ausmaßes" auf Sehenswürdigkeiten in Barcelona geplant habe. Katalonien kündigte am Mittwoch schärfere Sicherheitsvorkehrungen unter anderem an der Kirche Sagrada Familia in Barcelona an. Gegen Chemlal und den Verdächtigen Driss Oukabir wurde Haftbefehl erlassen. Ein weitere Verdächtiger kam unter Auflagen frei. Den Fall des vierten Verdächtigen wollte der Richter weiter prüfen.

Chemlal und ein weiterer Verdächtiger gaben laut Justiz in der Anhörung an, der Imam Abdelbaki Es Satty sei Drahtzieher der Anschlagspläne gewesen. Es Satty habe sich als Selbstmordattentäter selbst in die Luft sprengen wollen, sagte Chemlal demnach aus. Die beiden anderen Verdächtigen hätten bestritten, den Imam überhaupt zu kennen.

Massiver Bombenanschlag geplant

Der Imam kam ums Leben, als es am 16. August im Haus der Zelle in Alcanar ungewollt zu einer heftigen Explosion kam. Diese sei so massiv gewesen, dass "die Wolke, die sie verursachte, kilometerweit zu sehen war", hieß es bei der Justiz. Chemlal habe die Explosion verletzt überlebt, weil er auf der Veranda war.

Aus Unterlagen des Madrider Gerichts wurde ersichtlich, dass die Terrorzelle zunächst einen massiven Bombenanschlag geplant hatte. Im Unterschlupf der Gruppe in Alcanar wurden demnach mindestens 500 Liter Aceton, große Mengen Nägel und Zünder sowie etliche Gasflaschen gefunden. Aus diesen Materialien lässt sich der Sprengstoff TATP herstellen, der häufig von der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) eingesetzt wird.

Nach der versehentlichen Explosion habe die Gruppe laut Aussage vom Dienstag einen Plan B in Kraft gesetzt - ein Autoanschlag anstelle eines Bombenattentats. Sie habe einen Kleintransporter gemietet, den geplanten Anschlag aber zunächst nicht ausführen können, weil sie umgehend in einen Verkehrsunfall verwickelt worden sei. Erst mit dem zweiten gemieteten Fahrzeug sei dann der tödliche Anschlag auf Barcelonas Flaniermeile La Rambla verübt worden.

Spuren nach ganz Europa verfolgt

Ermittler fanden laut Justiz in den Trümmern des Hauses in Alcanar auch ein dschihadistisch geprägtes Schreiben mit den Worten "Ein kurzer Brief der Soldaten des Islamischen Staates auf dem Gebiet von Al-Andalus an die Kreuzfahrer, die Sünder, die Unrechten und die Verdorbenen". Al-Andalus ist der arabische Name der bis ins 15. Jahrhundert von Muslimen beherrschten Gebiete auf der Iberischen Halbinsel.

Die Ermittler verfolgten auch Spuren nach Frankreich, Belgien, Schweiz und nach Marokko, woher die meisten Mitglieder der Terrorzelle stammten. Spanische Medienberichte, wonach es in Marokko im Zusammenhang mit den Anschlägen Festnahmen gegeben habe, wollten die dortigen Behörden gegenüber AFP nicht bestätigen. Die Attentate sollten auch Thema eines für Mittwoch geplanten Treffens der Innenminister von Spanien und Frankreich in Paris sein.

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17  Kommentare
17  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
ewk53 (1.402 Kommentare)
am 24.08.2017 00:03

Vinz und seine Freunde schlafen schon oder sind sie schmähstad

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HiPhi (557 Kommentare)
am 23.08.2017 23:10

in der Haut dieses Richters möchte ich nicht stecken - vor allem wenn jemals dessen Name publik werden sollte.
4 Jahre Haft w/ Drogen und dann nennt sich einer Imam - wie naiv muß ein Richter sein?!

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Ernst_Grasser (1.413 Kommentare)
am 23.08.2017 22:04

Dieses Wohlstands-Europa züchtet offenbar nachhaltig passiv-naive Politiker und sonstige öffentlich-rechtliche Entscheidungsträger. So blöd können wir doch nicht wirklich sein, oder?

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felixh (4.875 Kommentare)
am 23.08.2017 21:22

Was lehrt uns die Geschichte :
Raus mit dem Gsindel

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Karlchristian (4.584 Kommentare)
am 23.08.2017 21:12

Wer den Koran und die Hadithe liest, weiß, was kommen wird.
So wie 1923 die Menschen, die „Mein Kampf“ gelesen haben, gewusst haben was kommt.
Leider sind die meisten zu faul oder zu dumm, diese Bücher zu lesen.
Die größte Verhöhnung unserer Gesellschaft ist eine Koranschule.

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Hans1958 (3.159 Kommentare)
am 23.08.2017 21:05

wieviele solche Imame laufen bei uns noch frei herum?

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Hans1958 (3.159 Kommentare)
am 23.08.2017 21:04

ein Richter hat also in Barcelona die Abschiebung des Imam verhindert….schweres Justizversagen also…..wird jetzt wenigstens der Richter "abgeschoben"...

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( Kommentare)
am 23.08.2017 21:01

Möchte gar nicht wissen wie das bei uns läuft.
Der " freie Fuß" ist die bequemste
Entscheidung.

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Hans1958 (3.159 Kommentare)
am 23.08.2017 20:59

amtsbekannt, hätte abgeschoben werden sollen, traumatisiert, psychisch labil..…..nichts Neues.

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Hans1958 (3.159 Kommentare)
am 23.08.2017 20:58

hätte abgeschoben werden sollen…….kennen wir das nicht von wo?

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observer (22.145 Kommentare)
am 23.08.2017 20:55

Personen, die abgeschoben werden sollen, weil es einen rechtskräftigen Endbescheid gibt, die gehören sofort in Schubhaft und der Bescheid von der Fremdenpolizei zugestellt, die diese Personen gleich mitnimmt. Es häufen sich die Fälle, wo im Anschluss an so einen Bescheid Gewalthandlungen passieren. Das gilt für alle Länder, nicht nur für Österreich. Und deswegen sind die geplanten Rückehrzentren auch der falsche Ansatz, weil die Abzuschiebenden diese Zentren jederzeit verlassen können.

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Tofu34 (2.493 Kommentare)
am 23.08.2017 20:22

Diese Richter gehören zur Verantwortung gezogen

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thetruthman (2.129 Kommentare)
am 23.08.2017 20:17

Und genau solche Typen predigen in illegalen Islamschulen( die unter dem Decknamen "Verein"laufen)wie in Wien und jetzt auch in Linz bzw.werden in solchen ausgebildet!
Und erhalten auch noch Vereinsförderung von unseren Steuergeldern!
Einfach nur noch krank!

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Megaphon (2.504 Kommentare)
am 23.08.2017 20:14

Die Toleranz-Dummheit unserer GutmenschInnen - in diesem Fall ein naiver spanischer Richter- wird unser Untergang sein!

Was sagte heute der venezianische Bürgermeister?: "SCHLUSS MIT DEN GUTMENSCHEN!"

Wie wahr, wie wahr.

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spacer (1.511 Kommentare)
am 23.08.2017 20:05

Das verstehe ich nicht, warum wird ein Asylwerber der straffällig wird, nicht ohne wenn und aber abgeschoben???
Wer straffällig wird, hat in meinen Augen sein Gastrecht verwirkt.

Würde man das so handhaben, würde bestimmt auch die Kriminalitätsrate zurück gehen.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 23.08.2017 20:22

spacer

nach dem lesen des Artikel kann man meinen dass der Richter von dem Imam regelrecht ANGELOGEN wurde ...
oder die Justiz funktioniert in Spanien genau so SCHLECHT wie in Ö wo anscheinend die Resozialisierung mehr wert ist als Strafen für Gauner. wie heißt es immer :
auf freiem Fuß angezeigt ...

in ihren Heimatländer werden solchen Straftäter nach Straftaten wie sie bei uns in Europa ausüben in ein Loch geworfen .

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pepone (60.622 Kommentare)
am 23.08.2017 20:03

im Artikel :

Der aus Marokko stammende Es Satty habe zum Zeitpunkt seiner geplanten Abschiebung eine vierjährige Haftstrafe wegen Drogenhandels verbüßt, hieß es. Der zuständige Richter habe jedoch geurteilt, der Imam sei "um eine Integration in die spanische Gesellschaft" bemüht. Die Behörden bestätigten damit einen Bericht der Zeitung "El Mundo".

hatte sich die Behörde bemüht ihn zu observieren ? anscheinend nicht denn wie hätte er sonst im Haus so viele Gasflaschen sammeln können ? DAS MUSS DOCH AUFFALLEN !
Irgendwann fragt sich doch das Volk wie WEIT soll die Dummheit der Behörde noch steigen ?

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