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Gute Ideen, aber zu spät gekommen: Windows Phone ist bald Geschichte

Von Leander Bruckbög, 14. Oktober 2017, 00:04 Uhr
Gute Ideen, aber zu spät gekommen: Windows Phone ist bald Geschichte
Das Nokia Lumia 920 war eines der bekanntesten Windows-Phone-Modelle. Bild: Nokia

Das Handy-Betriebssystem hat zu wenig Nutzer – nun zieht Microsoft den Stecker.

Lange wurde es vermutet, nun ist es offiziell: Mit Windows Phone geht es zu Ende. Joe Belfiore, bei Microsoft für alle Windows-Versionen verantwortlich, gab vergangenes Wochenende auf Twitter bekannt, dass keine neuen Funktionen oder Geräte mehr für Windows Phone entwickelt werden. Zwar würde die Plattform weiter Sicherheits-Updates und Bugfixes erhalten, darüber hinaus wird Microsoft Windows Phone aber nicht mehr unterstützen.

"Wir haben alles versucht, um App-Entwickler anzulocken. Bezahlten Geld, schrieben die Apps für sie. Aber wegen der zu kleinen Zahl der Nutzer lohnte sich die Investition für die meisten Firmen nicht", schrieb Belfiore in einem Tweet. Damit brachte er auch das Problem auf den Punkt, mit dem Windows Mobile von Anfang an zu kämpfen hatte. Ein Smartphone-Betriebssystem kann nur erfolgreich sein, wenn es viele gute Apps bietet. Gibt es aber nicht genügend Nutzer, zahlt es sich für viele Firmen nicht aus, die Plattform zu unterstützen – ein Teufelskreis.

Entwicklung verschlafen

Dabei hat Microsoft eine lange Tradition im Mobile-Bereich. Bereits Anfang der Neunziger startete man Versuche, Windows für tragbare Geräte zu optimieren. In der Prä-Smartphone-Ära boten Handys mit Windows Mobile meist mehr Funktionen als die Konkurrenz. Doch die Einführung des iPhone im Juni 2007 und Googles Einstieg in den Handybereich ein Jahr später wirbelten die bestehende Hierarchie durcheinander.

Nicht nur Microsoft, auch Nokia und Blackberry-Hersteller RIM nahmen die Bedrohung nicht ernst. 2009 waren die Betriebssysteme der drei noch auf drei von vier Smartphones weltweit zu finden. Als Microsoft im Oktober 2010 Windows Phone 7 auf den Markt brachte, befanden sich die Marktanteile der traditionellen Betriebssysteme bereits im freien Fall. 2011 kamen iOS und Android auf einen gemeinsamen Marktanteil von fast zwei Drittel, ein Jahr später waren es mehr als 85 Prozent. Heute kontrollieren die beiden Giganten mehr als 99 Prozent des Marktes.

Wäre Windows Phone 7 ein Jahr früher auf den Markt gekommen, könnte die Smartphone-Landschaft heute ganz anders aussehen. Denn das Betriebssystem war durchaus konkurrenzfähig. Die Oberfläche war aufgeräumt und übersichtlich und lief auch auf Geräten mit schwächerer Hardware flüssig.

Zweckorientiertes Design

Beim Design war Microsoft seiner Zeit gar voraus. iOS war damals noch komplett dem Skeuomorphismus verschrieben. Damit ist Design gemeint, das vertraute Gegenstände nachahmt, ohne dass dies notwendig wäre – beispielsweise eine Notiz-App, die wie ein Spiralblock aussieht. Microsofts Metro-Kacheln hingegen machten Schluss mit der Imitation von Gegenständen und verbannten alle Design-Elemente, die keine Funktion hatten. Ein radikaler Ansatz, der nachhaltige Auswirkungen auf die Gestaltung von Benutzeroberflächen aller Art hatte. Statt verspielter Elemente konzentrierte sich Microsoft mit seinen Live-Tiles auf die Darstellung von Informationen, noch bevor der Nutzer die App startete. Auch damit war man der Konkurrenz voraus.

Dank der engen Zusammenarbeit mit Nokia gab es bald auch gute Hardware mit dem Windows-Betriebssystem. Doch auch das reichte nicht, um die Nutzer anzulocken. Denn die unglückliche Partnerschaft mit Nokia, die in der Übernahme und dem Untergang der einst dominanten Finnen mündete, war von Anfang an problematisch. Zu unterschiedlich waren die Wünsche. Während Nokia seine damals noch riesigen Marktanteile in Asien mit Einsteiger- und Mittelklasse-Handys absichern wollte, blieb Microsoft auf den ewigen Konkurrenten Apple und dessen iPhone fixiert.

Kein Platz mehr

Mit Windows Phone 8.1 startete man 2012 einen letzten großen Versuch, Nutzer anzulocken. Doch die vielen, meist sinnvollen Änderungen, waren nicht genug. Es fehlten immer noch die Apps. Windows 10 Mobile spielte dann ab 2015 nur noch eine untergeordnete Rolle im Portfolio von Microsoft. Unter CEO Satya Nadella konzentrierte sich das Unternehmen zunehmend auf die Weiterentwicklung und plattformübergreifende Verfügbarkeit von Diensten wie Office, Cortana und Bing. Für ein strauchelndes Betriebssystem ohne Nutzer und Apps bleibt da kein Platz mehr.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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pepone (60.622 Kommentare)
am 18.10.2017 21:46

schaut euch den Bericht von der Firma INDECA an die IT Software entwickelt ... so spielt sich die Zukunft ab !
ich bin begeistert zwinkern

https://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=69534

der Bericht über Russland und die Arktis ist auch sehenswert.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 17.10.2017 16:53

naja , solange Windows 8 in betrieb bleibt ...

aber ich möchte noch was sagen wie GEFÄHRLICH IT sein kann :

gestern bekam ich E-Mails mit Link von der Adresse einer Getreidemühle mit der ich korrespondierte.
als mir das suspekt vor kam habe ich die Mühle persönlich angeschrieben um zu wissen ob die Link von ihnen stammen .
heute kam die Antwort dass sie seit Tagen von einem Virus befallen sind und keine Lösung finden .
die Link habe ich natürlich NICHT geöffnet.

na wos sogst do ? durch Fremde befallen zu werden ? traurig

ich habe sofort mein Kennwort der E-Mail Adresse geändert, mal sehen was NOCH passiert.

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