Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Heini Staudinger: "Hunderte Anmeldungen" für Versteigerung

Von nachrichten.at/apa, 22. Mai 2015, 16:31 Uhr
Schuhrebell Staudinger
Schuhrebell Staudinger Bild: APA

WIEN. Der Besuch des Gerichtsvollziehers in einem Wiener GEA-Möbel- und Schuhgeschäft des Finanzrebellen Heini Staudinger hat diesem "haufenweise" Solidaritätsbekundungen eingebracht.

Für die Versteigerung der gepfändeten Möbel gebe es schon "hunderte Anmeldungen", wie er der APA am Freitag sagte. Für seine Firma schwebt ihm nun doch eine Genossenschaft vor.

Staudinger liegt seit Jahren im Clinch mit der Finanzmarktaufsicht (FMA), weil er sich für seine Firma GEA fast 2,8 Millionen Euro von Privatpersonen geliehen und ihnen dafür vier Prozent Zinsen gezahlt hatte. Laut Aufsicht und Gericht ist das ein illegales Bankgeschäft.

Zwischenzeitlich hat Staudinger sein Finanzierungsmodell umgestellt, die Gelder sind nun als legale Nachrangdarlehen deklariert.

Noch immer offen jedoch ist eine Geldstrafe von 2.626 Euro, die Staudinger partout nicht zahlen will. Aus diesem Grund stand Mitte Mai der Exekutor vor der Tür der GEA-Filiale in der Himmelpfortgasse in Wien und beschlagnahmte Betten und Matratzen im Wert von 10.000 Euro. Um den offenen Strafbetrag einzutreiben, sollen diese demnächst versteigert werden - wir berichteten.

Staudinger ist sich sicher, dass so viele seiner Fans mitsteigern werden, dass mindestens der wahre Wert der Waren hereinkommt. Es hätten sich auch zahlreiche Klein- und Mittelbetriebe bei ihm gemeldet, so Staudinger.

Die Betten und Matratzen stehen übrigens noch im Geschäft. "Wir müssen sieben Tage vor der Versteigerung informiert werden. Dann werden sie abgeholt." Ein "Kuckuck" klebt nicht auf den beschlagnahmten Möbeln. "Der Gerichtsvollzieher wollte uns diese Schande ersparen. Dabei wäre ein Kuckuck eine Trophäe für uns."

Der Gerichtsvollzieher hatte sich bereits Ende 2014 angekündigt und war schon mehrmals in der Himmelpfortgasse. Einmal kam er in der Früh, als das Geschäft noch zu hatte, einmal zog er unverrichteter Dinge von dannen, weil ihm die Verkaufsmitarbeiter sagten, die Besitzverhältnisse seien unklar.

Sein Finanzierungsmodell will Staudinger nun umstellen - auf eine Genossenschaft. Die Finanzmarktaufsicht hat ihm dies schon vor Jahren als Möglichkeit ans Herz gelegt, um sein Finanzierungsmodell zu legalisieren. Davon wollte der Finanzrebell lange Zeit nichts wissen, seinen Kampf mit der Aufsicht stattdessen lieber öffentlich austragen und gegen das Bankensystem mobil machen. "Die beste Werbeagentur heißt FMA", hatte dazu ein Involvierter zur APA gemeint.

Dennoch bastelt Staudinger seit Jahren nebenbei an einem Genossenschaftsmodell. Zu Pfingsten soll der Startschuss fallen. Von heute, Freitag, bis Montag hat er Genossenschaftsexperten aus Skandinavien, Deutschland, Spanien und Österreich ins seine Schuhwerkstatt ins Waldviertel geladen. Mit dabei sind u. a. Vertreter der Berliner "taz"-Genossenschaft ("die tageszeitung") sowie von Mondragón, dem größten Genossenschaftsverband der Welt aus dem spanischen Baskenland. Auch die Kabarettisten Roland Düringer und Bernhard Ludwig haben sich angesagt.

Staudingers Vision ist ein Genossenschaftsverband à la "taz". Erst einmal schwebt ihm eine Genossenschaft namens "GEA Mama" vor, die sich an Staudingers Firmen, der Waldviertler Werkstätten GmbH in Schrems sowie der GEA-Einzelhandelsgeschäfte, beteiligt. Die "GEA Mama" könnte in weiterer Folge auch bei anderen Unternehmen, "die eine gemeinsinnige Wirtschaft pflegen wollen", einsteigen, so Staudinger.

Am Ende soll "GEA Mama" nur ein - prominentes - Mitglied eines ganzen Genossenschaftsverbands abseits von Raiffeisen und Volksbanken sein. "Wir sind einer Gründergruppe von 20 Leuten. Immobilienleute, KMU und Energiebetriebe sind dabei", sagte Staudinger. Der Verband solle kleinere Betriebe bei Bürokratie und Lobbying unterstützen.

Ob am Ende Genossenschafter Staudingers Nachrangdarlehensgeber ablösen sollen? "Es würde mir schon gefallen, wenn wir über die Genossenschaft tausende Mitglieder bekommen, die 500 Euro an Genossenschaftsanteil zahlen und so viel Eigenkapital zustande kommt, dass wir das Fremdgeld, das wir jetzt über Nachrangdarlehen kriegen, nicht mehr brauchen." Denn: "Selbstverständlich ist Eigenkapital stärker als Fremdkapital."

mehr aus Aktuelle Meldungen

Lufthansa und Verdi geben Tariflösung für Bodenpersonal bekannt

Kriminelle Kinder: Polizei fordert Ausgangssperren

Vorsicht bei Bärlauch: Seine giftigen Doppelgänger und wie man sie erkennt

Gebäck mit Tradition: Das Osterlamm

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

6  Kommentare
6  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
pepone (60.622 Kommentare)
am 22.05.2015 19:49

eine Genossenschaft .. Warum nicht gleich ? zwinkern
a ja , die kostenlose Werbung durch FMA !

lädt ...
melden
antworten
barzahler (7.595 Kommentare)
am 22.05.2015 18:40

z.B. bei der Meinl Bank / MEL? Da wurde lange Zeit nur weggeschaut. Vermutlich (darf??) nur zugegriffen werden, wenn das ok von ganz oben kommt.

lädt ...
melden
antworten
oneo (19.368 Kommentare)
am 22.05.2015 18:13

was vor. tüchtige leute wissen immer einen ausweg. beamte können sich dagegen nur den fetten hintern wärmen. weiter so !

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 22.05.2015 17:22

....was er angeht und wie er es angeht, hat Hand und Fuß. Wie jetzt zum Beispiel dieses Treffen mit innovativen und kreativen Genossenschaftern.
Ich freue mich immer wieder, Geschichten von und über ihn zu lesen und gebe sie gerne als Denkanstoß an Menschen aus verschiedenen ländern weiter.

lädt ...
melden
antworten
Kochloeffel (882 Kommentare)
am 22.05.2015 17:01

sicher da kommt mehr herein als die Geldstrafe ausmacht !
Die Produkte sind wirklich jeden Euro wert !
Ich hoffe Herr Staudinger läßt sich nicht unterkriegen !!!!

lädt ...
melden
antworten
Dampfplauderer (5.900 Kommentare)
am 23.05.2015 08:13

Sicherheiten und vor allem ohne Rechte anzudrehen, das ist aber auch nicht gerade eine Bagatelle. In anderen Ländern würde man als Betrüger eingesperrt.

Aber viele Österreicher sind einfach zu doof, zu kapieren, dass sie über den Tisch gezogen wurde und freuen sich über die paar Prozent, die sie von 100% Einlage bekommen.

Ein Anrecht, die Einlage jemals zurück zu bekommen, gibt es nämlich nicht!

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen