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Der Aufstieg ist gemeistert!

Von Günther Mayrhofer, Christoph Zöpfl und Harald Bartl, 19. Mai 2017, 14:28 Uhr
Bild: Scharinger

PASCHING. Der LASK geigt wieder im Konzert der Großen. Trainer Glasner und sein Co Angerschmid im Interview.

  • Was für eine Saison! Der LASK geigt wieder im Konzert der Großen
  • "Freunde des LASK": 14 wichtige Hintermänner und ihre Rollen
  • Doppelpass: LASK-Trainer Glasner und sein Co Angerschmid im Interview

Glasner und Angerschmid im Interview

Die Bundesliga ist ein anderer Level

Warum LASK-Trainer Oliver Glasner keine Kopie von Ex-Red-Bull-Trainer Roger Schmidt ist und welche Rolle sein Co-Trainer Michael Angerschmid in der aktuellen schwarz-weißen Erfolgsstory spielt, erzählen sie im Doppel-Interview mit den OÖNachrichten.

  1. Mit dem Aufstieg in die Bundesliga hat der LASK jetzt ein mittelfristiges Ziel erreicht. Sie könnten also das „Hakerl“ machen und einmal durchschnaufen ...

    Glasner:
    Ich glaube, ich kann für uns beide reden, wenn ich sage, ja, das eine Projekt haben wir erledigt, aber ein Durchschnaufen gibt’s nicht, weil wir ja schon das nächste Projekt in Angriff nehmen.
  2. Aber die Genugtuung spüren Sie schon.


    Glasner:
    Es ist weniger Genugtuung, sondern vielmehr eine Bestätigung, dass wir eine sehr, sehr schwierige Aufgabe bewältigt haben. Die Erwartungshaltung war groß, jetzt wissen wir, dass es richtig war, diese Herausforderung anzunehmen.
  3. Michael Angerschmid, wie sehr unterscheidet sich der Oliver Glasner neben Ihnen vom Oliver Glasner, der vor zwei Jahren beim LASK Trainer geworden ist?

    Angerschmid:
    Es gibt keinen großen Unterschied. Er war vor zwei Jahren genauso ehrgeizig, wie er jetzt ist, und dass er ein Perfektionist ist, hat man mittlerweile auch mitbekommen. Ich bin einer, der ihn bremst, wenn es einmal zu viel wird. Das war aber schon früher so und ist es jetzt auch.
  4. Aber ein Lernprozess wird in den beiden Jahren beim LASK schon auch stattgefunden haben, oder?

    Glasner: Mein ganzes Leben ist ein Lernen. Sonst wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin. Da rede ich aber nicht nur vom Trainer Oliver Glasner, sondern auch vom Spieler, vom Menschen und auch vom Vater. Wenn man drei Kinder hat, lernt man täglich dazu. Mit den Spielern und dem Betreuerteam geht es mir genauso.
  5. Hat sich Ihre Spielphilosophie verändert oder ist Ihre Grundidee, wie man Fußball spielen soll, die gleiche geblieben?

    Glasner:
    Mir ist immer nachgesagt worden, ich bin der kleine Roger Schmidt und bringe die Red-Bull-Philosophie mit. Aber das ist nicht so. Ich habe in meiner Abschlussarbeit zur UEFA-A-Lizenz zu Papier gebracht, wie meine Spielidee ist. Das war im Frühjahr 2012, also bevor ich bei Schmidt Co-Trainer gewesen bin. Ein halbes Jahr später hab ich Roger diese Arbeit zu lesen gegeben, und wir sind draufgekommen, dass unsere Überlegungen zu 90 Prozent übereinstimmen.
  6. Ist diese Idee mit dem schnellen Gegenpressing und offensiver Spielgestaltung in Stein gemeißelt?

    Glasner:
    Nein, natürlich muss man sich weiterentwickeln. Das habe ich auch in meinen 19 Jahren als aktiver Spieler machen müssen. Da hat es früher Libero und Manndecker gegeben, und später war es die Viererkette ...

    Angerschmid: Du hast aber in der Viererkette immer noch den Libero gespielt.

    Glasner: Ja, das ist eh eine klasse Position. Die gibt’s jetzt in der Dreierkette immer noch. Aber im Ernst: Wir können natürlich nicht so spielen wie Bayern München, aber gewisse Verhaltensweisen können wir uns schon abschauen und adaptieren. Man darf seine Idee nicht verlieren, aber man muss sie immer wieder anpassen. Wir können nicht alle 14 Tage die Spielweise völlig auf den Kopf stellen. Es ist fast wurscht, ob du ein 4-3-2-1 oder ein 3-5-2 spielst, wenn du grundsätzlich weißt, wie du dich verhalten willst. Da verschwimmen dann die Systeme ineinander.
  7. Michael Angerschmid, ist es schwierig, wenn man mit dem Chef gut befreundet ist? Der Profi-Fußball ist, wie man sich vorstellen kann, ein sehr emotionaler Arbeitsplatz.

    Angerschmid:
    Ich glaube, das erleichtert eher die Sache, weil da schon einmal grundsätzlich sehr viel Vertrauen da ist. Ich weiß sehr gut, zu welchem Zeitpunkt ich was sage. Meine Aufgabe ist es, Oliver den Rücken zu stärken, außerdem arbeiten wir viel im Team, auch mit den anderen Trainern.
  8. Einen gröberen Streit gab es nie?


    Angerschmid:
    Naja, wenn er mit mir auf der Trainerbank schimpft, dann taugt mir das gar nicht.

    Glasner: Der Michi weiß aber, wie er das nehmen muss. So etwas passiert halt einmal aus der Emotion heraus. Aber da geht es immer nur um die Sache und nicht um den Menschen. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis.
     
     
    Doppel-Interview mit Oliver Glasner und Michael Angerschmid Bild: Schwarzl
  9. Wie wichtig ist eine Hierarchie im Team?


    Glasner:
    Wir diskutieren im Trainerteam alle auf Augenhöhe. Und wenn wir uns nicht einig werden – was wirklich sehr selten vorkommt –, dann entscheide halt ich. Ich muss ja auch am Ende meinen Kopf hinhalten.
  10. Wenn man als Nummer eins im Trainer-Business in das zweite Glied zurückgeht und Co-Trainer wird, leidet da nicht das Ego darunter?

    Angerschmid:
    Nein, das war überhaupt kein Problem für mich. Als Co-Trainer habe ich nicht so viel Druck, ich muss nicht vorne stehen, ich sehe mich eher als Unterstützer.
  11. Egal wo der LASK spielt, die Erwartungshaltung wird immer hoch sein. Darf man da als Trainer vor der ersten Saison als Aufsteiger in der Bundesliga überhaupt tiefstapeln?

    Glasner:
    Nein, das mache ich nicht. Die Leute kennen mich, ich bin weder besonders euphorisch, noch werde ich bewusst tiefstapeln. Aber ich bin realistisch, und es muss einem schon bewusst sein, die Bundesliga, das ist ein anderer Level. Wir wollen uns dort weiterentwickeln und uns in der kommenden Saison etablieren. Und dann, im zweiten Jahr, wollen wir zu den Top Sechs in Österreich gehören.
  12. Was steht ganz oben auf der To-do-Liste vor der Bundesliga-Saison?


    Glasner: Es kommt mir vor, als wäre es jetzt gerade stressiger als je zuvor. Ich möchte bis Saisonende alles erledigt haben, damit nachher der Urlaub auch wirklich ein Urlaub sein kann. Wichtig ist da vor allem die Kaderplanung, damit beim Trainingsstart am 19. Juni die Mannschaft beisammen ist. Dann gibt es viele andere Dinge wie eine Verstärkung im medizinischen Bereich, die Verbesserung der Video-Analyse oder auch die Ernährung der Mannschaft. Ich habe ein gemeinsames Frühstück eingeführt, jetzt wollen wir auch gemeinsam und gesund mittagessen.
  13. Das erinnert jetzt schon an die Red-Bull-Perfektion ...


    Glasner:
    Red Bull hat das aber auch nicht erfunden. Das, was wir wollen, ist im internationalen Fußball seit mindestens einem Jahrzehnt Standard.
  14. Wie lange kann man bei einer Mannschaft Trainer sein?


    Angerschmid:
    Von 14 Tage bis 20 Jahre ...

    Glasner: Ich hab kürzlich mit dem Michi über dieses Thema geredet, da sind wir draufgekommen, dass wir mit unseren zwei Jahren eh schon zu den altgedienten Trainern in Österreich zählen.
  15. Gibt es so etwas wie einen Karriereplan?


    Glasner:
    Nein, damit habe ich aufgehört. Ich war in Salzburg auf der Geschäftsstelle, dann war ich Co-Trainer, dann war ich nach dem ersten Jahr fast in Köln, da hat Roger aber abgesagt, darum hat man damals Peter Stöger geholt. Ein Jahr später wäre ich fast in Leverkusen gewesen, da habe ich schon das Haus ausgesucht, wo ich wohnen werde. Dann war ich in Ried, wo es auch eine langfristige Idee gab, um ein Jahr später beim LASK zu sein.

    Angerschmid: Bei uns kommt es immer anders, als man denkt.

    Glasner: Mein Karriereplan ist der: jeden Tag mit Freude in die Arbeit gehen, sich mit Leuten umgeben, mit denen man etwas weiterbringen kann.
  16. Werden Sie den Urlaub gemeinsam verbringen?


    Angerschmid:
    Nein, irgendwann reicht es (lacht). Ich werde als Skipper auf einem Boot in Kroatien sein.

    Glasner: Ich fahre mit meiner Frau vier Tage nach Mallorca, mehr ist in diesem Sommer nicht drinnen.

Die „Freunde des LASK"

Die „Freunde des LASK"

Beim Geld hört die Freundschaft auf, sagt man. Beim LASK fängt sie mit Geld an – zumindest, wenn man zum Kreis der „Freunde des LASK“ gehören will.

Zu Weihnachten 2013 haben sie den Klub in der Regionalliga übernommen und schreiben seitdem eine Erfolgsgeschichte. Die Anteile der GmbH sind unter den 14 Freunden aufgeteilt, einen sechsstelligen Betrag kostet die Freundschaft pro Jahr. Vizepräsident Wolfgang Resch: „Das ist nicht nur eine Schönwetterentscheidung. Wir stehen zum LASK.“

Der Kreis ist in Bewegung: Wolf-Dieter Holzhey, Clemens Strobl, Georg Starhemberg sowie Christoph und Harald Günther haben ihn inzwischen verlassen, neue Mitglieder wurden aufgenommen. Eines blieb gleich: Auf dem finanziellen Fundament konnte der LASK wachsen. Das Netzwerk dient als Anknüpfungspunkt für weitere Sponsoren, untereinander nutzen die Freunde die Synergieeffekte. Neben der Fortschritte beim LASK sind sie die Dividende der Freundschaft. Resch: „Keiner von uns macht ein Geschäft mit dem LASK.“
 

Bundesliga - das erwartet den LASK

Bundesliga - das erwartet den LASK

„Alte Heimat – neues Zuhause“ – dieser Spruch gilt auch für den LASK. Nach sechs Jahren Pause kehren die Schwarz-Weißen endlich wieder in die Bundesliga zurück. Dort wird sich für die Athletiker einiges verändern. Rapid statt Floridsdorfer AC oder Sturm Graz statt Kapfenberg werden dann in der TGW-Arena in Pasching aufspielen. Für den LASK werden in der neuen Saison aber nicht nur die Gegner anders sein.

Kein Fixabsteiger

Man hätte sich kein besseres Jahr für den Aufstieg aussuchen können. Kommende Saison gibt es erstmals keinen Fixabsteiger. Auch der Letzte der Bundesliga kann sich noch durch die Relegation retten. Diese wird gegen den Dritten oder gegen den Vierten (nämlich dann, wenn Liefering unter den Top Drei klassiert ist) ausgetragen. Ein Abstieg ist also fast unmöglich. Auch wenn man beim LASK ohnehin nicht davon ausgehen muss.

Neue Anstoßzeiten

Der Freitag hat als Spieltag ausgedient. Ab kommender Saison wird der LASK immer am Samstag (16 Uhr oder 18.30 Uhr) oder am Sonntag (16.30 Uhr) zu sehen sein.

Mehr TV-Geld

Die deutlich erhöhte Fernsehpräsenz erhöht auch die Einnahmen des LASK durch das TV-Geld von bisher rund 300.000 Euro auf rund 1,3 Millionen Euro.

Angenehm für die Zuschauer, die nicht ins Stadion gehen wollen oder können: Man kann sich jedes Spiel des LASK jetzt auch in voller Länge live (und nicht mehr wie in der Ersten Liga ausschließlich in Konferenz mit der Konkurrenz) im Fernsehen ansehen. Die Einzeloptions-Übertragungen von Sky machen es möglich. Der ORF zeigt das Sonntag-Spiel live.

Höhere Einnahmen

Auch wenn die Ausgaben steigen, im Schnitt kann ein Bundesliga-Aufsteiger mit zusätzlichen Einnahmen (vom Liga-Sponsor über TV-Geld bis zu der Erhöhung eigener Sponsorbeiträge und Zuschauereinnahmen) von knapp drei Millionen Euro rechnen. Insgesamt kalkuliert der LASK mit einem Budget von 7 bis 7,5 Millionen Euro.

Fünf Gegner auf Augenhöhe

Von den zehn Bundesligateams sollten zumindest fünf auf Augenhöhe sein. Das beginnt bei den beiden Mannschaften, die aus dem Abstiegs-Trio SV Guntamatic Ried, St. Pölten und Wolfsberg in der Liga verbleiben. Auch Mattersburg und die Admira sind mit dem LASK auf ähnlichem Niveau. Und Altach muss die tolle aktuelle Saison auch erst wiederholen. Das wird vor allem dann schwierig, wenn man zusätzlich in der Europa League engagiert sein sollte.

Vier Gegner, die man zumindest ärgern möchte

Salzburg, Rapid, Austria Wien und Sturm Graz spielen auch finanziell in einer anderen Liga als der LASK. Aber das muss zumindest in den 90 Minuten auf dem Fußballplatz nichts heißen.

Aufsteiger spielten meist eine gute Rolle

Geht es nach der Statistik der vergangenen Jahre, dann ist eine LASK-Platzierung unter den Top-5 in der ersten Saison möglich. In den vergangenen fünf Meisterschaften kamen vier Aufsteiger unter die ersten Fünf: Admira (2012), Grödig (2014) und Altach (2015) belegten sogar Rang drei, Wolfsberg landete auf Platz fünf (2013). Dass Mannschaften – so wie im Vorjahr Mattersburg mit Rang neun und in dieser Spielzeit St. Pölten – mit Abstiegssorgen kämpfen, ist eine Ausnahme.

Seit der Neueinführung der Zehnerliga im Jahr 1995 musste nur ein Aufsteiger direkt wieder absteigen: Das war der SK Vorwärts Steyr im Jahr 1999. Im Schnitt der vergangenen 21 Jahre kamen die Aufsteiger auf Platz 6,5. Mit Rang sechs oder sieben wäre man beim LASK sicher auch nach dieser Aufstiegssaison zufrieden. 2008 wurde man als Aufsteiger Sechster.

Drei Teams nicht mehr dabei

Etwas verändert hat sich die Zusammenstellung der Bundesliga seit dem LASK-Abstieg 2011: Von den damaligen Konkurrenten sind Innsbruck, Wiener Neustadt und Kapfenberg nicht mehr dabei. An deren Stelle sind Wolfsberg, St. Pölten und Altach dazugekommen.

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