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Ein Haufen Jungspunde mit Nerven, stark wie Drahtseile

Von (ertl), 09. August 2017, 18:29 Uhr
Ein Haufen Jungspunde mit Nerven, stark wie Drahtseile
Nach dem verwandelten Penalty von Valentin Großbötzl brachen bei Andorf alle Dämme. Bild: Furtner

ALTHEIM. Fußball: Die junge Truppe aus Andorf blieb im Elfmeterschießen trotz Hitze cool und gewann zum zweiten Mal den Innviertler Cup.

Eigentlich wollte der SK Altheim, Gastgeber der Finalrunde des 30. Innviertler Fußballcups, auf eigenem Platz den Sieg aus dem Jahr 1991 wiederholen. Und zunächst sah alles danach aus. Mit den zwei schnellsten Final-Toren der Cup-Geschichte machte die Mannschaft von Trainer Wolfgang Felber mächtig Eindruck auf das junge Team aus Andorf. Teuflisch gut war dabei Doppeltorschütze Lukas Berer, der erst im Winter von St. Johann/W. (2. Klasse Südwest) nach Altheim kam. Gemeinsam mit Dominik Daskiewicz bereitete er der Andorfer Abwehr große Probleme. Der FCA allerdings ließ nicht locker und erzielte zum perfekten Zeitpunkt durch Marcel Ratzenberger den Anschlusstreffer (44.). Im zweiten Durchgang war es Doppelpack von Sebastian Witzeneder, der die Andorfer erstmals die Führung bescherte. Doch fünf Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit war es einmal mehr Lukas Berer, der mit seinem Treffer zum 3:3 die Altheimer Chancen auf den Cup-Sieg wahrte. Während er im anschließenden Elfmeterschießen den Penalty souverän verwandelte, scheiterten zwei seiner Kollegen an Andorf-Goalie Roland Jank. Den Deckel drauf machte der erst 19-jährige Valentin Großbötzl, der den ehemaligen Ried-Tormann Hans-Peter Berger bezwang und den zweiten Cup-Sieg des FC Andorf fixierte.

Ein Haufen Jungspunde mit Nerven, stark wie Drahtseile
Einen Elfmeter konnte Hans-Peter Berger (Altheim) entschärfen. Bild: Furtner

Der starke Underdog

Der SV Lambrechten wehrte sich im Spiel um Platz drei gegen die favorisierten Ranshofner nach Kräften. Während Goalgetter Bence Kalmar gleich zu Beginn eine gute Chance für den SVL vergab, nahmen die Ranshofner ein Freistoß-Geschenk von Schiedsrichter Gerald Schmolz in der 17. Minute dankend an. Ivan Vukur verwandelte direkt zum 1:0. Auch in der Folge kam der ATSV immer wieder gefährlich über die Seite. Die Latte verhinderte in Minute 33. einen weiteren Treffer für Ranshofen, doch nur vier Minuten später stand es dennoch 2:0. Gergö Kalmar lenkte den Ball unglücklich ins eigene Tor. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte kam es für Lambrechten noch dicker, denn Jonas Reitter traf zum 3:0-Pausenstand. Gleich nach Wiederbeginn gab der SVL noch einmal ein Lebenszeichen von sich, als Bence Kalmar überlegt den Anschlusstreffer (3:1) erzielte. In weiterer Folge gabe es auf beiden Seiten noch gute Chancen, Treffer fiel aber keiner mehr. Somit blieb es nach 90 unterhaltsamen Minuten beim 3:1 für den ATSV Ranshofen, der nach dem Sieg 2015 diesmal Rang drei belegte. 

 

Lambrechten wollte nicht auf zwei Hochzeiten tanzen
Bild: Furtner

Lambrechten wollte nicht auf zwei Hochzeiten tanzen

Eigentlich war der SV Lambrechten, der nach 1979 zum zweiten Mal den Einzug in die Finalrunde geschafft hatte, der erste Anwärter auf das Ausrichten des Finales, weil zum einen Ranshofen darauf verzichtete und zum anderen Andorf und Altheim bereits je fünf Mal Schauplatz dieses Ereignisses waren. Doch ausgerechnet die Tochter des Sektionsleiters, Verena Rachbauer, machte dem Verein einen Strich durch die Rechnung. Sie trat am gleichen Tag vor den Traualtar, um Josef Schusterbauer das Ja-Wort zu geben. Auf zwei Hochzeiten zu tanzen, das war für die SVL-Funktionäre nicht möglich. In diesem Fall war klarerweise der Cup nur zweitrangig.

Heim-Fluch: Auch Altheim (auf dem Foto Trainer Wolfgang Felber) konnte den Heimfluch nicht ablegen. Erst vier Mal in der 58-jährigen Cupgeschichte ist es einem Verein gelungen, als Hausherr die Cuptrophäe zu erobern. Zuletzt war dies 1991 der Fall, als der SK Altheim vor eigenem Publikum den Siegerpokal holte. Beim Finale am Samstag deutete zunächst alles darauf hin, als sollte dem SKA dieses Kunststück wieder gelingen. Nach drei Minuten lagen die „Roten Teufel“ im Finale gegen Andorf bereits 2:0 vorne. Doch die junge Andorfer Truppe steckte nicht auf und siegte schließlich im Elferschießen.

Die Jungen überraschten: Der große Kader war wohl der größte Andorfer Trumpf im Endspiel gegen Altheim. Die Pramtaler mussten nämlich einen Tag vor dem Innviertler Cupfinale auch im Baunti-Landescup beim SV Grieskirchen antreten. Die Elf, die gegen den SKA einlief, war daher eine völlig andere Mannschaft mit vielen jungen Talenten. Dennoch war Sektionsleiter Fritz Glechner vor dem Anpfiff zuversichtlich: „Wir haben rund 35 Leute im Kader und ich denke wir sind auch heute konkurrenzfähig.“ Danach sah es zunächst zwar nicht aus, als Altheim einen Traumstart hinlegte und nach drei Minuten 2:0 führte. Doch Andorfs junge Truppe zeigte Moral und bewies im Elferschießen Nervenstärke. Die letzten beiden Strafstöße verwandelten die Youngsters Benedikt (17 Jahre) und Valentin Großbötzl (19). Dabei stand im Altheimer Kasten kein geringerer als Ex-SVR-Keeper Hans-Peter Berger. „Der Sieg freut mich riesig und war für unsere Jungen ein absolutes Highlight“, war Glechner zu Recht mächtig stolz auf seine Truppe.

 

Ein Haufen Jungspunde mit Nerven, stark wie Drahtseile
Sebastian Witzeneder traf für Andorf insgesamt drei Mal: Zwei Treffer erzielte er während der regulären Spielzeit, im Elfmeterschießen verwandelte er souverän. Bild: Furtner

Randgeschichten vom Finaltag in Altheim

Ein perfekter Gastgeber: Landesligist SK Altheim war ein würdiger Gastgeber des 30. Innviertler Fußballcup-Finales. Die Funktionäre, Spieler und Mitglieder rund um Präsident Josef Gadringer haben eine arbeitsreiche Woche hinter sich. Sie waren um das Wohl der mehr als 600 Besucher sehr bemüht. Auch Altheims Bürgermeister Franz Weinberger bedankte sich bei den Fußballern für die tolle Organisation.

Treue Sponsoren: Schon seit sehr vielen Jahren wird der Innviertler Fußballcup von den Bürgermeistern der drei Bezirksstädte unterstützt. Auch heuer wurden die Zinnteller für die Plätze zwei bis vier von Albert Ortig (Ried), Franz Angerer (Schärding) und Hannes Waidbacher (Braunau) gespendet. Der Siegerpokal wurde von den OÖNachrichten mit den Lokalausgaben Rieder/Schärdinger Volkszeitung und der Braunauer Warte gesponsert. Die Erinnerungsmedaillen für die Spieler und Funktionäre kamen von den Raiffeisenbanken, den Pokal für den besten Torschützen spendete der Schärdinger Rechtsanwalt Karl Wagner.

Würdiger Rahmen: Die Stadtkapelle Altheim mit Kapellmeister Andreas Weinberger und Stabführer Andreas Zeilinger spielte vor dem großen Finale drei Strophen der Landeshymne und trug mit einigen weiteren Musikstücken zu einem würdigen Rahmen bei.

Ein Haufen Jungspunde mit Nerven, stark wie Drahtseile
Einen Elfmeter konnte Hans-Peter Berger (Altheim) entschärfen. Bild: Furtner

Sieg im Elfmeterschießen: Um insgesamt 245 Liter Bier, gespendet von der Bierregion Innviertel, ging es beim erstmals im Rahmen des Cupfinales ausgetragenen Elferschießen. Dabei durfte jeder Finalteilnehmer einen ehemaligen Kicker ins Rennen schicken. Josef Paulusberger (Andorf), Erwin Ranftl (Ranshofen), Josef Ecker (Lambrechten) und Gerald Ecker (Altheim) traten gegen Tormannlegende Franz Danninger an. Nach einem erforderlichen Stechen hatte Josef Ecker (Foto) die Nase vorne vor Gerald Ecker und Josef Paulusberger. Für den Sieger war dies nicht der erste Auftritt an diesem Tag. Weil Trainer Balas Fonai verhindert war, saß Ecker bereits im Spiel um Platz drei auf der Lambrechtner Betreuerbank.

Kuriosum am Rande: Goalie Danninger zeigte beim Penaltyschießen etliche Glanzparaden. Genau wie auf den Tag genau vor 22 Jahren, als er im Innviertler Cupfinale 1995 gegen den SV Antiesenhofen mit einem in der 119. Minute gehaltenen Strafstoß dem FC Andorf den bis zu diesem Tag einzigen Cupsieg sicherte.

 

Lukas Berer mit dem goldenen Schuh belohnt
Torschützenkönig Lukas Berer (SKA) Bild: Furtner

Lukas Berer mit dem goldenen Schuh belohnt

Der Altheimer Angreifer Lukas Berer war beim Jubiläumscup eine Klasse für sich. Der gebürtige „Saiga Hanser“ erzielte insgesamt sechs Treffer und holte sich damit die Trophäe für den besten Torschützen des Turniers. Im Finale gegen den FC Andorf gelangen ihm bereits zwei Treffer in den ersten vier Spielminuten. Und auch den dritten Treffer im Finalspiel steuerte der St. Johanner bei. Bitter für den Altheimer Sturmtank: Trotz seiner großartigen Leistung scheiterte sein Verein im Elferschießen

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