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Ein Opernball, der unvergessen bleibt

Von Annette Gantner, 25. Februar 2017, 00:04 Uhr
Ein Opernball, der unvergessen bleibt
Opernball- Organisatorin Maria Großbauer reüssierte. Bild: APA/HELMUT FOHRINGER

WIEN. Der Tod von Ministerin Oberhauser überschattete den Staatsball. Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kunst tanzten bis in den Morgen.

Einmal im Jahr verwandelt sich die Wiener Staatsoper in einen glänzenden Ballsaal, ein unvergesslicher Abend für 5000 Gäste.

Unvergesslich bleibt auch dieser 61. Opernball – aus traurigem Anlass. Als gegen 19.30 Uhr publik wurde, dass Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser gestorben war, begann das Krisenmanagement. Wie sollte die Staatsspitze reagieren? Dem Ball fernbleiben, der Toten gedenken, business as usual? Schließlich entschied man sich entgegen der Einwände der Staatsoper für eine Trauerminute. Viele Politiker vermieden den Einzug über die Feststiege, keine Fanfaren für Bundespräsident Alexander Van der Bellen ertönten.

"Mit Sabine Oberhauser verlieren wir einen großartigen Menschen", sagte Kanzler Christian Kern mit Tränen in den Augen von der Mittelloge aus. "Sie würde es schätzen, wenn Sie sich heute amüsieren." Staatsoberhaupt, Kanzler und nahezu alle SP-Minister verließen unmittelbar nach der Eröffnung die Staatsoper.

Es war nicht nur Van der Bellens Debüt auf dem Ball, erstmals organisierte Maria Großbauer das Event. Auf der Feststiege hatte sie in einer blauen Robe Position bezogen, um die Gäste zu begrüßen. Viele erkannten die neue Balldame nicht und stolzierten an ihr vorbei. Dabei hatte sie die Oper in den schönsten Ballsaal der Welt verwandelt. Bunte Rosen und Blumenarrangements mit Federn gereichten Papageno zur Ehre.

Verwechslungen

Nicht immer wurden die Prominenten gleich erkannt. "Da ist der von den Rolling Stones", sagte eine Dame aufgeregt und deutete auf den Maler Gottfried Helnwein. Oben im sechsten Stock wurden noch einmal die Haare der Debütantinnen fixiert, die ein Swarovski-Diadem trugen. Mit strengen Worten mahnte Choreograf Roman Svabek die Tänzer, keinen Fehler zu machen. Miss und Mister Austria, Dragana Stankovic und der Oberösterreicher Philipp Rafetseder, waren die hübschesten Debütanten des Abends.

Für Menschen, die sich keine Loge leisten konnten, war es eine Herausforderung, die Eröffnung hautnah zu verfolgen. Dicht drängten sich die Gäste. Wer sich nicht schon von Anfang an im Ballsaal aufhielt, hatte keine Chance, Tenor Jonas Kaufmann oder die Tänzer zu sehen. In Nebenräumen wurde auf einem Bildschirm alles live übertragen.

Vieles, was im TV zur Routine des Opernballs gehört, ist vor Ort ohne Relevanz. Es fiel nicht schwer, Richard Lugner und seinem Stargast (heuer Goldie Hawn) nicht zu begegnen. Wie die Geschichte vom Phantom der Oper entstand, lässt sich nach einem Abend im Haus am Ring besser nachvollziehen. Man bewegt sich auf acht Ebenen, die Gänge sind verwinkelt, oft nicht verbunden. Kleine Pfeile wiesen dezent den Weg zur Crystalbar, dem Casino oder der Disco. Im Hintergrund boten Schneider, Make-up-Stylisten und Friseure ihre Dienste an.

Lange nach Mitternacht trafen sich noch in den Logen Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft und Kunst. Zahlreiche Oberösterreicher waren präsent – wie Verfassungsgerichtshof-Präsident Gerhart Holzinger, Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber, voest-Konzernchef Wolfgang Eder oder der Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank, Heinrich Schaller.

Verloren wirkende Gäste

Vizekanzler Reinhold Mitterlehner und die VP-Minister empfingen Gäste in ihren Logen oder in den Gängen davor. IWF-Chefin Christine Lagarde wirkte etwas verloren, ihr Gastgeber Finanzminister Hans Jörg Schelling war gefragter Gesprächspartner. So sehr Staatsgäste für Glamour und Internationalität sorgen: Für sie scheint es schwer, sich ins Ballgeschehen einzuklinken.

Die Roben der Damen wurden von den zahlreichen Orden der Herren überstrahlt. Er ist der Aufputz des Fracks, den an diesem Abend selbst die Securitys trugen.

Noch um vier Uhr früh tanzten die Gäste begeistert zum zweiten Mal die Quadrille – bevor die Besucher allmählich begannen, Rosen und Federn mitzunehmen, um eine Erinnerung an einen unvergesslichen Abend zu haben.

 

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