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"Wir vermissen unsere Ministerin"

Von nachrichten.at/apa, 24. Februar 2017, 10:45 Uhr
Faschingsumzug in Kirchham
Sabine Oberhauser  Bild: APA

WIEN. Der Tod von Gesundheits- und Frauenministerin Sabine Oberhauser (SP) hat am Freitag weitere Reaktionen ausgelöst. An Regierungsgebäuden in Wien wurden als Zeichen der Trauer schwarze Flaggen gehisst und Fahnen auf Halbmast gesetzt.

"Wir vermissen unsere Ministerin", hieß es seitens der Ministeriumsmitarbeiter. "Wir verlieren mit Sabine Oberhauser eine beeindruckende Politikerin, eine wunderbare Chefin und einen liebenswerten Menschen", erklärte Clemens Martin Auer, Sektionschef im Bundesministerium für Gesundheit und Frauen am Freitag. Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer (ÖVP) hob Oberhausers Einsatz für die bestmögliche ärztliche Versorgung der Bürger vor allem am Land hervor. Die Gemeinden würden mit Oberhauser eine Kämpferin für eine bessere Gesundheitsversorgung verlieren, so Mödlhammer.

Auch das Präsidium der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) würdigte die Arbeit der Gesundheitsministerin. "Gerade in ihrem unermüdlichen Einsatz für die Weiterentwicklung des Gesundheitssystems, getragen von den Werten Humanität, Qualität sowie Versorgungssicherheit für alle Österreicher, aber auch in ihrer Sorge um jene, die in der Patientenversorgung beschäftigt sind, zeigte sich ihr großes Herz für die Menschen unsers Landes", betonte ÖÄK-Präsident Artur Wechselberger.

Die Interessenvertretung der pharmazeutischen Industrie Pharmig sprach von einem schweren Verlust. Oberhauser sei eine "treibende und positive Kraft zur Weiterentwicklung unseres Gesundheitssystems" gewesen, sagte Pharmig-Präsident Martin Munte. Caritas-Präsident Michael Landau lobte Oberhausers Engagement für mehr soziale Gerechtigkeit. "Sie war eine Frau mit Haltung. Und sie wird fehlen", erklärte Landau.

"Liebenswürdige Persönlichkeit"

Tief betroffen zeigten sich auch die Industriellenvereinigung (IV), weitere Gewerkschaftsgruppierungen, Landwirtschaftskammer und ÖVP-Wirtschaftsbund. "In zahlreichen Gesprächen habe ich Sabine Oberhauser als extrem kompetente und sympathische sowie liebenswürdige Persönlichkeit kennen und schätzen gelernt", meinte etwa IV-Präsident Georg Kapsch. "Sabine Oberhauser war eine engagierte und unermüdliche Kämpferin für Gleichstellung und Chancengleichheit", so der Gewerkschafter Rainer Wimmer.

Der Österreichischen Frauenring betonte Oberhausers Rolle aus Frauenpolitikerin. Die Dachorganisation erinnerte dabei an frühere Aussagen Oberhausers: "Politik ist Bohren harter Bretter. Bei Frauenpolitik kommt noch eine Stahlplatte hinzu." - "Frauen müssen lästig sein. Ich habe aber nicht vor, dabei verhärmt und verbiestert zu sein. Ich werde mir mein Lachen und mein freundliches Gesicht nicht verderben lassen." - "Weder Alibiaktionen noch Schönreden hilft den Frauen. Wir müssen endlich unsere Sache selbst in die Hand nehmen und, wenn notwendig, mehr als nur kräftig auf den Tisch hauen. Frauen müssen endlich von der Dienerinnenrolle Abschied nehmen und Selbstbewusstsein zeigen. Nicht nur am Internationalen Frauentag, sondern tagtäglich und überall."

Oberhauser, die von 2004 bis 2006 Vorsitzende des Frauenrings war, werde als engagierte und warmherzige Feministin in Erinnerung bleiben, hieß es seitens der Frauenorganisation. Oberhauser habe sich immer wieder für konkrete Maßnahmen gegen Frauenarmut und Einkommensbenachteiligung eingesetzt und Frauen Mut gemacht.

Schönborn: "Mutige, optimistische Art"

Auch Vertreter der römisch-katholischen Kirche haben die verstorbene Gesundheitsministerin gewürdigt. Kardinal Christoph Schönborn sprach von einer "herausragenden Persönlichkeit". Tief beeindruckt habe ihn "ihre mutige, optimistische und offene Art und Weise, wie sie mit ihrer Krebserkrankung umgegangen ist". Oberhauser, ihre Familie und Freunde stünden "in meinem Gebet heute an erster Stelle", so der Wiener Erzbischof laut "Kathpress". Schönborn folgte damit einem Ausspruch Oberhausers, nachdem sie sich über alle freue, die für sie beten.

Mit "großer Trauer" nahm auch die Katholische Frauenbewegung Österreichs (kfbö) den Tod Oberhausers zur Kenntnis. Österreich, "und vor allem wir Frauen", verlören mit Oberhauser eine Politikerin, "die sich, wo immer sie tätig war, leidenschaftlich und mitreißend für die Anliegen von Frauen stark gemacht hat", meinte Vorsitzende Veronika Pernsteiner.

Keine Regierungsumbildung geplant

Vizekanzler und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (VP) plant im Rahmen der Nachfolge für die verstorbene Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SP) keine größere Änderung in der Regierungsriege. Auf eine entsprechende Frage sagte Mitterlehner Montag vor Beginn des EU-Energierats in Brüssel, "wir sehen keine Umbildung vor".

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16  Kommentare
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Orlando2312 (22.301 Kommentare)
am 25.02.2017 10:04

R.I.P. Sabine Oberhauser. Du warst eine wohltuende Erscheinung in der Politik unseres Landes.

Seltsam, wieviele Experten es hier auf einmal zum Thema Krebs gibt. Ein bisschen googeln und schon weiss man Bescheid.

Wenn man mal näher mit dieser Krankheit konfrontiert ist, dann bekommt das ein anderes Gesicht. Eine Onkologin sagte mal zu mir: Krebserkrankungen unterscheidet ganz gravierend. Und es gibt kaum 2 Patienten, die man völlig gleich behandeln kann.

Vielleicht wird die Medizin irgendwann den Krebs völlig heilbar machen. Dann werden andere Krankheiten auftauchen. Das Sterben gehört zum Leben wie der Schatten zum Licht.

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am 24.02.2017 17:11

Sie werden auch nie "Herr werden gegen diese Krankheit, sie ist die Geisel der Menschheit"!
So die Worte vor einigen Jahren von einer Onkologie Ärztin in einem Schwerpunkt Krankenhaus, als meine Mutter auch daran starb!

Auch immer ein Unterschied, ob es ein agressives oder nicht agressives Karzinom ist!

So traurig es klingt und auch für die Hinterbliebenen schwer ist einen lieben Menschen so jung zu verlieren, für denjeMenschen hat das Leiden ein Ende!

Ruhe in Frieden Frau Sabine Oberhauser.

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am 24.02.2017 17:09

Sie werden auch nie "Herr werden gegen diese Krankheit, sie ist die Geisel der Menschheit"!
So die Worte vor einigen Jahren von einer Onkologie Ärztin in einem Schwerpunkt Krankenhaus, als meine Mutter auch daran starb!

Auch immer ein Unterschied, ob es ein agressives oder nicht agressives Karzinom ist!

So traurig es klingt und auch für die Hinterbliebenen schwer ist einen lieben Menschen so jung zu verlieren, für denjeMenschen hat das Leiden ein Ende!

Ruhe in Frieden Frau Sabine Oberhauser.

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am 24.02.2017 17:10

soll denjenigen heißen, Sorry.

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am 24.02.2017 23:10

Es heißt Geißel, liebe/r Media.
Und selbiges ist es auch.
Wie Sie sagen... für die Hinterbliebenen.

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europa04 (21.652 Kommentare)
am 24.02.2017 15:20

Mein aufrichtiges Beileid der Familie Oberhauser! Eine Aufrichtige, Geradlinige Politikerin mit werten ist von uns gegangen. Liebe Sabine, GLÜCK AUF und FREUNDSCHAFT!

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kana (1.782 Kommentare)
am 24.02.2017 12:59

Alle trauern, aber warum macht niemand den Mund auf, um so etwas zukünftig zu verhindern? Woher kommt der Krebs überhaupt? Biobauern wissen es schon lange und sind die einzigen die etwas tun dagegen. Und was macht unser Bauernminister, er schaut zu, wenn die Grenzwerte für Spritzmittel erhöht werden.

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europa04 (21.652 Kommentare)
am 24.02.2017 15:23

Wie dumm ist ihr Kommentar in dieser Situation? Wie wir alle wissen, derzeit gibt es noch kein probates Mittel gegen Krebs. Jetzt anderen Politiker die Schuld zu geben, ist LETZTKLASSIG.
Krebs gibt es, seit es die Menschheit gibt, nur früher wurden solche Erkrankungen halt anders bezeichnet!!!

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sabine150 (96 Kommentare)
am 24.02.2017 21:47

Krebs ist hauptsächlich in den Industrienationen zu finden...

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am 24.02.2017 23:02

sabine150,
in Ländern, in denen viel Fisch gegessen wird, ist die Krebserkrankung geringer.
Ob das mit der Industrie, oder den Ernährungsgewohnheiten zu tun hat?

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am 24.02.2017 23:16

Ahaa, superg´scheiter Till... warum haben dann die Menschen zB Hallstatt so eine hohe Lebenserwartung?

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prinz_von_linz (4.794 Kommentare)
am 25.02.2017 09:56

Seesaiblinge.

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gerald160110 (5.612 Kommentare)
am 25.02.2017 09:50

Irrtum, Krebserkrankungen in Industrienationen sind rückläufig, jedoch dramatisch im Anstieg in Entwicklungs- und Schwellenländern. Sie sollten aktuelle Studien lesen und nicht jene vor 20 Jahren.

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am 24.02.2017 15:42

kana,
Frau Oberhauser hat sich auch eingesetzt, die Gefahr der Krebserkrankung durch das Passivrauchen herabzusetzen. Dort wo man die Ursache der Krebserkrankung eindeutig kennt, da wird auch etwas unternommen. Wer könnte sich heute noch die verrauchten Lokale vorstellen, in die man vor wenigen Jahren noch gegangen ist.

Es ist halt schwierig, auch für die Politik in den Regierungsparteien einen für jeden passenden Konsens zu finden. Frau Oberhauser war hier bestimmt eine harte, aber konsensbereite Verhandlerin. Sie war sicher über die Parteigrenzen hinweg als zielstrebige, aber nicht kaprizierte Person bekannt.

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kana (1.782 Kommentare)
am 24.02.2017 23:58

Hallo Till, richtig, aber wie lange brauchte man, das Problem überhaupt zu erkennen? Pafferminister Stöger hats bis heute nicht mitbekommen. Und wäre da nicht ein Stelv. ChefRedatkteur von Profil frühzeitig an Lungenkrebs gestorben, säßen wir wahrscheinlich noch x Jahre in Lokalen in denen es ärger zugeht als im Schweinestall, mehr als 1 Jahr haben wir noch Hausarrest!

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am 24.02.2017 11:28

Eine grosse Frau verabschiedet sich von ihrer Arbeit welche sie bis zuletzt erfüllte. Die Einschränkung des Rauchens war ihr ein Anliegen. Ein Anliegen welches für viele eine persönliche einschränkung bedeutet. Aber es ist unter Bedacht ihrer Erkrankung eine Notwendigkeit die oft von vielen zu spät erkannt wird.
Frau Sabine Oberhauser bleibt uns als Mensch und an ihrer Arbeit in guter Erinnerung.

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