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Rektoren appellieren an die Politik: Ohne Uni-Reform droht Absturz

Von Wolfgang Braun, 26. Mai 2017, 00:04 Uhr
Rektoren appellieren an die Politik: Ohne Uni-Reform droht Absturz
Die Rektoren Meinhard Lukas (li.) und Heinz Engl fordern die Umsetzung von Reformen für die Unis. Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Die Rektoren der Unis Wien und Linz fordern, dass das Gesetz zur Studienplatzfinanzierung noch heuer beschlossen wird – sonst droht ein "irreparabler Rückfall" in der Forschung.

"Wir haben jetzt eine Jahrhundert-Chance, die für unsere Universitäten nicht so schnell wiederkommen wird", sagt Heinz Engl, Rektor der Universität Wien im Gespräch mit den OÖNachrichten. Gemeinsam mit dem Rektor der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU), Meinhard Lukas, richtet Engl daher einen dringenden Appell an die Politik, trotz baldiger Neuwahlen die noch unter Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (VP) ausgearbeitete Universitäts-Reform bis Jahresende umzusetzen.

Das Konzept sieht eine kräftige Aufstockung der Universitäts-Budgets um 1,35 Milliarden Euro für die Jahre 2019 bis 2021 vor. Verteilt sollen die Mittel nach einem neuen System werden: Kriterien sind unter anderem die Zahlen von Absolventen und Studienanfängern sowie Prüfungs- und Forschungsaktivitäten. Die Unis sollen im Zuge der Reform auch leichter die Möglichkeit erhalten, Zugangsbeschränkungen und Eignungsprüfungen einzuführen.

Österreichs Universitätsrektoren sehen in der Reform einen lang ersehnten großen Wurf. Vor allem die Steigerung des Budgets sei dringend notwendig, um im internationalen Wettbewerb mit anderen Universitäten mithalten zu können, sagt JKU-Rektor Meinhard Lukas. Die mit der JKU vergleichbare Universität Bremen verfügte bisher beispielsweise über ein doppelt so hohes Budget wie Linz. "Wenn diese Reform jetzt nicht beschlossen wird, dann müssen wir uns auf Jahre der Stagnation einrichten, das wäre für den Forschungs- und Wissenschaftsstandort Österreich fatal", warnt Lukas. Auch die Forschungsziele, die sich die oberösterreichische Landesregierung gesteckt habe, würden "kaum erreichbar" sein, wenn die Uni-Reform scheitert, sagt der Linzer Rektor.

Genauso drastisch das Szenario, das Heinz Engl skizziert. Der Linzer ist seit 2011 Rektor der Wiener Uni, der größten Universität Europas: "Wir haben pro Student nur halb so viel Budget wie die Uni München. München oder Zürich sind aber die Hochschulen, mit denen wir konkurrieren müssen", so Engl.

Kommt die Aufstockung des Budgets nicht, müsste die alte Regelung für die Jahre 2019 bis 2021 fortgeschrieben werden. Und damit würden den heimischen Unis drastische Einschnitte bevorstehen. "Wir müssten rund 80 Millionen Euro in drei Jahren einsparen, um die jährlichen Kostensteigerungen abzufedern", sagt Engl.

Für Gebiete, auf denen die Uni Wien zur Weltspitze zählt, also etwa in der Molekularbiologie oder der Quantenphysik, wäre das dramatisch, erwartet der Rektor. Es drohe ein "Stillstand in der Forschungslandschaft". "Wir müssen mit Unis in den USA, aber vor allem in Asien mithalten können, wenn es darum geht, international anerkannte Forscher nach Österreich zu holen oder hier zu halten. Wenn daher jetzt die Uni-Reform nicht umgesetzt wird, dann erlebt Österreich einen irreparablen Rückfall", sagt Engl.

 

Gemeinsamer Auftritt: Dass die beiden Rektoren aus Wien und Linz, Heinz Engl und Meinhard Lukas, gemeinsam bei den OÖNachrichten für die Umsetzung der Uni-Reform eintreten, soll auch ein Signal der Geschlossenheit sein. Die Uni Linz hatte – wie berichtet – anfangs Bedenken, wie die Mittel auf Österreichs Unis aufgeteilt werden. Diese seien nun ausgeräumt, so Lukas

 

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3  Kommentare
3  Kommentare
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jago (57.723 Kommentare)
am 27.05.2017 22:14

Habe ich das so verstanden:

Die Zahl der durchgeschleusten, durchschnittlichen Studenten, die früher rausgeflogen wären, kostet so viel Geld, dass zu wenig übrig bleibt für die Forschung.

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xerMandi (2.161 Kommentare)
am 26.05.2017 11:35

Ich möchte alle relevanten Details dieser geplanten Reform erfahren! Ist die Finanzierung pro Student unabhängig vom Studienfach? Das würde für die Unis einen deutlichen Anreiz schaffen, die Absolventenzahlen vor allem in "einfachen" Fächern zu erhöhen. Eine Verlagerung auf Geschwätzwissenschaften ohne volkswirtschaftlichen Nutzen wäre aber eine Katastrophe. 

Es ist in der breiten Öffentlichkeit weitgehend unbekannt, welch unwissenschaftlicher Bullshit im Pflichtfach "Gender Studies" verbreitet wird. (Das Gender-Mainstreaming geht so weit, dass angeblich sogar das Wort "man" zur Verwendung verboten wurde.)
Ein beispielhafter Artikel aus Deutschland: http://www.danisch.de/blog/2017/05/25/labern-in-erlangen-nuernberg/
Ist diese Reform möglicherweise ein gut getarnter Versuch, diese gesellschaftliche Umwälzung auf die linke Seite weiter zu forcieren?

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xerMandi (2.161 Kommentare)
am 26.05.2017 17:58

Noch was zu Gender Studies: http://scienceblogs.de/bloodnacid/2017/05/26/der-penis-als-konzept-zwei-herren-spielen-der-genderforschung-einen-streich/?all=1

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