Häupl-Nachfolge: Ein Duell, das noch ein Dreikampf werden kann
WIEN. Ludwig und Schieder werben um 981 Delegierte. Wird das Duell zu heftig, wäre das die Chance für Kompromisskandidaten.
Mit dem sich abzeichnenden Duell zwischen SP-Klubobmann Andreas Schieder und Wohnbaustadtrat Michael Ludwig um die Führung der Wiener SPÖ hat auch der parteiinterne Wahlkampf begonnen. 981 Delegierte sollen am 27. Jänner beim Parteitag entscheiden, wer neuer Vorsitzender und in der Folge auch Nachfolger von Michael Häupl im Bürgermeisteramt werden soll. 600 Delegierte kommen alleine aus den 23 Bezirken, die innere Aufschlüsselung ist ein wohl gehütetes Parteigeheimnis. Fest steht aber, dass die großen Flächenbezirke mehr Delegierte stellen als die kleineren innerstädtischen. Bei Ersteren hat Ludwig zumindest die Mehrheit und damit einen Startvorteil gegenüber Schieder.
Mitentscheidend wird das Wahlverhalten der 120 Stimmen aus der Gewerkschaft der Wiener Gemeindebediensteten. Deren Chef, Christian Meidlinger, will beide Kandidaten "abklopfen", ehe man eine Präferenz bekanntgebe. Nachsatz: Man werde auch abwarten, ob es überhaupt bei diesen zwei Aspiranten bleibt.
Meidlingers Hinweis zielt offensichtlich auf ein Szenario, in dem sich die Lager um Ludwig und Schieder in Grabenkämpfe verstricken könnten, die letztlich beiden schaden würden. Schließlich dürfte über dem Parteitag als große Klammer die Einigung der Wiener SPÖ stehen. Traut das eine Mehrheit weder Ludwig noch Schieder zu, ließe dies Raum für einen Kompromisskandidaten.
Als eine dieser möglichen Alternativen gilt Jürgen Czernohorszky. "Ich selbst kokettiere nicht", ließ der Bildungsstadtrat gestern dazu wissen. Gleichzeitig wollte Czernohorszky aber auch für keinen der beiden Rivalen eine Empfehlung abgeben.
Ein Kampf der Oberproleten.
Hoffentlich geht es den Linken an den Kragen.
Da wird eine Niete von der noch grösseren abgelöst!
Die Selbstzerfleischung innerhalb der SPÖ. geht munter weiter.
Good news jedenfalls!
Es ist ein Duell zwischen dem linken Flügel (Schieder) und dem rechten Flügel (Ludwig).
Wenn man sich aber die Vorzugsstimmen der NR-Wahl in Wien anschaut, wo einige türkischen Namen ganz vorne dabei sind, fällt auf, daß in der SPÖ nicht nur Schieder und Ludwig zwei Flügel repräsentieren, sondern daß der noch unauffällige aber viel bedeutungsvollere dritte SPÖ-Flügel von Erdogan repräsentiert wird.
Das bedeutet der dritte Kandidat heißt Gülrüm Yilmaz oder so ähnlich.
Oder doch Mohammed Alrazmin?
Auf eine schöne Wiener Zukunft.