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Dr. Erwin Pröll Privatstiftung wird aufgelöst

Von nachrichten.at/apa, 24. Mai 2017, 15:30 Uhr
Erwin Pröll tritt als LH ab
Bild: APA

SANKT PÖLTEN. Die Dr. Erwin Pröll Privatstiftung wird aufgelöst.

300.000 Euro an überwiesenen Subventionen werden samt Zinsen an das Land Niederösterreich zurückgezahlt, auf die weiteren zugesagten Förderungen werde unwiderruflich verzichtet, teilte Stiftungsanwalt Christian Grave am Mittwoch mit. Der Hauptzweck der Stiftung des ehemaligen Landeshauptmanns scheine "mittelfristig nicht realisierbar", hieß es.

"Der Stiftungsvorstand der gemeinnützigen Dr. Erwin Pröll Privatstiftung hat mir als langjährigem rechtsfreundlichen Berater der Stiftung den Auftrag erteilt, die Auflösung der Stiftung vorzubereiten", erklärte Grave. Begründet werde dieser Schritt damit, "dass der Hauptzweck der Stiftung, nämlich die Errichtung der 'Akademie der Förderung des ländlichen Raumes', mittelfristig nicht realisierbar scheint, im Besonderen aufgrund der Tatsache, dass Herr Dr. Erwin Pröll aus dem Amt des Landeshauptmannes ausgeschieden ist", teilte der Wiener Rechtsanwalt mit.

In einem ihm vorliegenden Schreiben habe der Stiftungsvorstand die Finanzabteilung des Landes darüber informiert, dass die an die Stiftung in den Jahren 2009 und 2010 überwiesenen Subventionen in der Höhe von insgesamt 300.000 Euro samt angefallener Zinsen an das Land Niederösterreich zurückgezahlt werden. Weiters verzichte die Stiftung auch "unwiderruflich auf die Geltendmachung jener Subventionen, die in den Folgejahren, also ab 2011, vom Land Niederösterreich zugesagt wurden".

Die Stiftung wurde 2007 mit Spendengeldern zum 60. Geburtstag des damaligen Landeshauptmanns Erwin Pröll (ÖVP) gegründet. Von 2008 bis 2016 hat die Landesregierung jährlich eine Subvention von 150.000 Euro für die Stiftung beschlossen. 300.000 Euro wurden in den Jahren 2009 und 2010 überwiesen, 1,05 Mio. Euro liegen auf Konten des Landes. Zuletzt war die Stiftung ins mediale Blickfeld geraten. Der Landesrechnungshof hat angekündigt, die Förderungstätigkeit des Landes für die Dr. Erwin Pröll Privatstiftung zu prüfen.

Förderzusagen "gegenstandslos"

Mit der Auflösung der Pröll-Privatstiftung "sind auch sämtliche weitere Förderzusagen an die Erwin Pröll Privatstiftung gegenstandslos und werden nicht ausbezahlt", hielt das Land NÖ in einer Stellungnahme fest. Förderungen aus dem Budgetansatz "Fonds, sonstige Einrichtungen und Maßnahmen" sollen künftig gesondert im Budget ausgewiesen werden, kündigte Finanzlandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) an.

Aus Gründen der Transparenz werde die Landesregierung in ihrer kommenden Sitzung beschließen, dass die unterschiedlichen Förderungen aus dem Budgetansatz "Fonds, sonstige Einrichtungen und Maßnahmen" einzeln im Budget ausgewiesen werden. "Diese budgettechnischen Maßnahmen führen zu keiner Mehrbelastung des Landeshaushaltes und dienen der besseren Nachvollziehbarkeit", teilte Schleritzko am Mittwochnachmittag mit. In dem Budgetansatz waren auch die Subventionen des Landes für die Pröll-Privatstiftung enthalten. Gefördert werden hier u.a. Fonds, Stiftungen, Gemeindevertreterverbände und die Kommunalakademie.

In einer Stellungnahme wurde auf die Bekanntgabe der Erwin Pröll Privatstiftung verwiesen, "dass sie die bereits ausbezahlten Fördermittel in Höhe von 300.000 Euro samt Zinsen an das Land Niederösterreich zurückzahlen wird, da das Projekt 'Akademie für den ländlichen Raum' nicht umgesetzt werden konnte".

Grüne und NEOS fordern Aufklärung

Grüne und NEOS in Niederösterreich haben die am Mittwoch angekündigte Auflösung der Erwin Pröll Privatstiftung und die damit verbundene Rückzahlung von überwiesenen Subventionen begrüßt. Gleichzeitig forderten die beiden Parteien aber Aufklärung rund um die Stiftung. Die SPÖ NÖ "erwartet den Rechnungshofbericht und wird daraus dann die entsprechenden Forderungen ableiten", hieß es auf Anfrage.

Die Klubobfrau der Grünen NÖ, Helga Krismer verlangte in einer Aussendung "vollständige Klärung und Transparenz der Angelegenheit" und fragte, wofür die Stiftung des ehemaligen ÖVP-Landeshauptmanns 300.000 Euro Steuergeld erhalten habe: "Was war der Förderantrag und die Leistung der Privatstiftung?" Das Kapitel Dr. Erwin Pröll Privatstiftung sei "erst geschlossen, wenn die Vorgänge um diese restlos aufgeklärt sind", so Krismer.

NEOS-Landessprecherin Indra Collini forderte, dass das bisherige Stiftungsvermögen zur Schuldentilgung des Landes eingesetzt wird. Sie sieht laut Aussendung "weiterhin viele Fragen rund um die Stiftung unbeantwortet", die Partei will nach wie vor "lückenlose Aufklärung" rund um die Privatstiftung. Unter anderem soll nach Ansicht der NEOS geklärt werden, "aufgrund welcher Vergaberichtlinien die Gelder des Landes überhaupt an die Stiftung geflossen sind und woher das 'Startkapital' der Stiftung von 150.000 Euro eigentlich kam".

Laut Collini müsse Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) "hier zur Aufklärung beitragen, schließlich hat sie jahrelang die Stiftungsförderungen selbst mitbeantragt und beschlossen". Die Landessprecherin forderte, den "niederösterreichischen Förderdschungel" zu durchforsten. Positiv bewertet wurde die Ankündigung von Finanzlandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP), dass Förderungen des Landes aus dem Budgetansatz "Fonds, sonstige Einrichtungen und Maßnahmen" künftig einzeln ausgewiesen werden sollen.

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15  Kommentare
15  Kommentare
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1949wien (4.144 Kommentare)
am 28.05.2017 16:51

....."vor dem Gesetz sind alle gleich".....aber leider nicht in Österreich!

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1949wien (4.144 Kommentare)
am 28.05.2017 16:51

....."vor dem Gesetz sind alle gleich".....aber leider nichtg in Österreich!

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funfunfun (1.907 Kommentare)
am 24.05.2017 22:27

ah geh, jetzt auf einmal, geh onkel erwin, was ist den los?

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iorr2010 (535 Kommentare)
am 24.05.2017 22:05

So ein Pech aber, jetzt wird es doch nichts mit dem pensionären Geldverteilen an die schwarzen Günstlinge im ländlischen Raum.

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mercedescabrio (5.482 Kommentare)
am 24.05.2017 21:13

und was geschieht mit den vorhandenen geld? fliesst wahrscheinlich in die wahlkampfkasse.

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Bergbauer (1.767 Kommentare)
am 24.05.2017 17:53

Ob da Herr Kurz ein Wörtchen mitgeredet hat. Auf jeden Fall ist diese Auflösung zu begrüßen. Da ist noch viel Arbeit zu tun die unzähligen Förderungen für Prestige- und sonstige unnötige Projekte einzufrieren. Es wird viel zu viel Geld verbraten und wenn Kurz erfolgreich bleiben will muss er das Ausgabenproblem lösen. Aber nicht über neue Schulden oder gar eine weitere Plünderung des Mittelstandes. Der Mittelstand und sein Wohlbefinden entscheidet die nächste Wahl.

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jago (57.723 Kommentare)
am 25.05.2017 18:40

Sag bloß - äh - dass du auf den Kurz setzt? grinsen

Naja, ich habe schon oft auf Rationalität gesetzt und bin enttäuscht worden.

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 24.05.2017 17:35

Die Aufarbeitung der Ära Pröll hat begonnen. Man beginnt mit den "Peanuts". Natürlich freiwillig - und bevor jemand Anklage erhebt.

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fritzicat (2.724 Kommentare)
am 24.05.2017 17:30

Der Landesrechnungshof hat eine Prüfung angekündigt, na sowas !

Viel gefährlich wäre es für die "Kurzen" gewesen, wenn bei der Wahl dieses seltsame Stiftungskonstrukt noch bestanden hätte ........ wo doch Pröll als Ziehonkel des Studienabbrechers Kurz gilt.

Aber es sollte weiter geprüft werden und zwar von einem U-Ausschuss und nicht von einem weisungsgebundenen Landesrechnungshof.

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kritzelei (1.297 Kommentare)
am 24.05.2017 19:00

Das hat übelsten Faßgeruch!, weil : wenn die Stiftung aufgelöst ist, kräht im Nachhinein knein Hahn mehr nach Korrektheit und Legalität ! Schad nur, daß man jetzt mit der armseligen Pension eines Landeshauptmannes auskommen muß. Der arme Herr Pröll ! Denn die Einkünfte nebenbei sind sicherlich nur Peanuts . . .

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Puccini (9.519 Kommentare)
am 24.05.2017 16:54

Sollte der Armin Wolf mit seinen Fragen im Fernsehen recht haben und er kann nicht mehr weitermauscheln?
Oder sind die Landesschulden NÖ`s doch wie kolportiert derartig hoch, dass alles zusammengekratz werden muss, was dem Steuerzahler NÖ gehört.

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StefanieSuper (5.153 Kommentare)
am 24.05.2017 16:25

Als Pensionist benötigt Herr Proell keine Stiftung mehr er hat ja eine fürstliche Pension. Damit es ihm nicht schlecht geht, hat er vom steirischen Steuerzahler einen Schladminger nach Mass erhalten. Für kalte Winter ist gesorgt. Dafür wird man beim Mindesteinkommen in der grünen Mark sparen müssen. Jeder Beamte hätte bei dieser
Geschenkartikel größere Schwierigkeiten zu erwarten. Der Landesfürsten hat aber nichts zu befürchten, da eine Krähe der anderen kein Auge auskratzt.

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europa04 (21.652 Kommentare)
am 24.05.2017 19:55

In Oberösterreich das gleiche, auch "Landeshupfi" Sepp hat eine Steirische Tracht gespendet bekommen.

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jago (57.723 Kommentare)
am 25.05.2017 18:45

Jetzt fällt es mir wie Schuppen aus den Haaren traurig

Die Wähler lassen sich auf solche Nebensächlichkeiten wie die Geschenke für entmachtete Pensionisten fokussieren, damit sie die kaputtgemachte Demokratie nicht bemerken.

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( Kommentare)
am 24.05.2017 16:19

Eine "ehrliche" Stiftdung wird aufgelöst. Freiwillig?!?!?!?!?!?!

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