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Türkei: Darwin fliegt aus Lehrplänen, auch Atatürk soll verschwinden

25. Jänner 2017, 00:04 Uhr
Türkei: Darwin fliegt aus Lehrplänen Auch Atatürk soll verschwinden
Will Erdogan, dass das Bild von Staatsgründer Atatürk verschwindet? Bild: Reuters

ANKARA. Für Regierungskritiker ist das ein weiterer Beweis, dass das Land islamisiert werden soll.

"Säkularismus", "Wiedergeburt" und "Atheismus" sollen in Religionsbüchern als "problematische Überzeugungen" und als "Krankheiten" eingestuft werden. Die Evolutionstheorie von Charles Darwin muss aus den gymnasialen Lehrplänen gestrichen werden. Der Gründer der laizistischen Republik, Mustafa Kemal Atatürk, soll immer mehr aus den Unterrichtsinhalten verschwinden.

Diese Neuerungen in den Lehrplänen kündigte am Dienstag Bildungsminister Ismet Yilmaz an. Geht es nach dem Willen seines Ministeriums, soll das Maßnahmenpaket ab Februar in Kraft treten. Damit würde umgesetzt, was Säkularisten in der Türkei schon seit langer Zeit fürchten: Die islamisch-konservative AKP-Regierung stärkt Schritt für Schritt die religiösen Inhalte in Bildungsanstalten, indem sie etwa die Theorie des Kreationismus unterstützt.

Der Kreationismus lehnt die Evolutionstheorie ab und geht davon aus, dass alle Arten von Gott geschaffen wurden. "Die Beseitigung der Evolutionstheorie aus den türkischen Schulen scheint die jüngste Runde im Jahrhunderte alten Kulturkrieg zu sein", kommentierte der regierungskritische Journalist Mustafa Akyol den jüngsten Vorstoß im Internetmagazin "Al-Monitor".

"Lebewesen und die Umwelt"

Statt der Evolutionstheorie soll das Ersatzkapitel mit dem Titel "Lebewesen und die Umwelt" in den Schulbüchern zu finden sein. Zudem sollen alle Hinweise auf Darwin’sche oder "neo-darwinistische" Theorien entfernt werden. "Mit anderen Worten, ein türkischer High-School-Absolvent wird nichts über eine der wichtigsten wissenschaftlichen Theorien lernen", konstatiert der Journalist Akyol. Mit solch einem Vorgehen würden die religiös Konservativen glauben, sie würden das Bildungssystem "reinigen".

Die Türkei ist das einzige muslimische Land, das ein laizistisches Selbstverständnis hat. Laut Verfassung dürfen "heilige religiöse Gefühle" nicht "mit den Angelegenheiten und der Politik des Staates" vermischt werden. Ein Grundsatz, an den sich auch Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan zu halten hat. Tatsächlich aber hält sich Erdogan oft nicht an diese Vorgabe. So hat er bei Wahlkämpfen gelegentlich einen Koran in der Hand gehalten, was als Tabubruch in der Türkei gilt.

Tatsächlich erlebt die Türkei seit seinem Amtsantritt 2003 als Regierungschef eine Re-Islamisierung. So wurde etwa das Kopftuchverbot in staatlichen Einrichtungen weitgehend gelockert. Die Möglichkeiten des Alkoholkonsums an öffentlichen Orten wurden eingeschränkt. Auch Gewinnspiele dürfen keinen Alkohol mehr als Preis ausloben.

 

Kritik an der EU

Das türkische Außenministerium kritisiert einen EU-Geheimbericht über den Putschversuch. "Wenn die Geheimdienstorganisationen wirklich ein solches Referat erstellen, ist es ein eindeutiger Beweis dafür, dass die EU mit böswilliger Absicht handelt", heißt es in einer Mitteilung.

Die Mitteilung nimmt Bezug auf Medienberichte. Bisher habe Ankara keine Bestätigung über das in Medien zitierte Dokument erhalten, wird in der Stellungnahme Ankaras mit der Überschrift "Wir erwarten eine Erklärung von den EU-Zuständigen" kritisiert.

Laut diverser Berichte hat die geheimdienstliche Analyseabteilung des Auswärtigen Amtes der EU (EUINTCEN) eine Studie anfertigen lassen, welche zu dem Schluss gekommen sein soll, dass Fethullah Gülen wahrscheinlich nicht hinter dem vereitelten Putschversuch steckte. Das Fazit der Analyse: "Der Umsturzversuch war nur der Auslöser einer Säuberungswelle, die lange im Voraus vorbereitet wurde."

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13  Kommentare
13  Kommentare
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EugeniehGalton (2.880 Kommentare)
am 25.01.2017 13:09

Bitte akzeptiert doch endlich das Kopftuchgebot in Österreich!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

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Voi (281 Kommentare)
am 25.01.2017 09:21

Endlich sind die Türken dort angekommen wo sie immer hinwollten, im Mittelalter. Unterdrückung durch Verdummung. Bin gespannt wenn die Währung offiziell auf Schafe und Hühner umgestellt wird.

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Plaudertasche1970 (2.682 Kommentare)
am 25.01.2017 08:40

Jetzt sag noch einer, das sei kein Diktator!

Zurück in die Vergangenheit!

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felixh (4.875 Kommentare)
am 25.01.2017 07:50

Der diktrator spricht sogar gegen den Staatsgründer!!!
Das Volk ist so d.....

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jago (57.723 Kommentare)
am 25.01.2017 13:35

Das würde dir so passen, du rechtsgewickelter Patriot grinsen

Das Volk in der Türkei ist nicht depp^W sondern total eingeschüchtert von Nützlichen Idioten, wie sie in allen Völkern der Welt lauern auf ihren großen Moment.

Sie sind überall vorhanden in den Behörden und in den Medien, in den Unternehmen und in den Vereinen, besonders in den Parteien und Kirchen, wo sie Informationen gesammelt haben für IHREN GROSSEN TAG.

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despina15 (10.066 Kommentare)
am 25.01.2017 07:39

so hat man dass volk immer
schön im griff,nur net zu
g`scheit werdn lassen............

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Flachmann (7.126 Kommentare)
am 25.01.2017 12:11

Wie in Österreich,eine Schulreform folgt der anderen.
Und das Ergebniss?

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lawandorder (1.001 Kommentare)
am 25.01.2017 07:31

Wann kann die Türkei endlich der EU beitreten?

Zeit wird's !

Wir (zumindest über 50% der Österreicherinnen) wollen doch auch Islamisierung, Diktatur usw.!!

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tradiwaberl (15.589 Kommentare)
am 25.01.2017 07:05

Könnte mir bitte einer der sonst so maulstarken Forums-AKPler erklären, warum das auch nur ansatzweise gut sein soll und warum wir Europäer das unterstützen sollen ??
Ist da auch Gülen oder die PKK schuld ??

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( Kommentare)
am 25.01.2017 06:46

Hey - back to the past. Wobei man natürlich der Fairness halber sagen muss, dass bei den Amis die Kreationisten jetzt auch ein wenig stärker im Kommen sind. Vielleicht sollten sich DAS Trump(eltier) und der Herr Erdogan ein wenig intensiver miteinander beschäftigen.

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valmet (2.089 Kommentare)
am 25.01.2017 06:38

Wo bleiben bitte da die Sanktionen der Eu

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 25.01.2017 06:29

Des i eh klar nur Gott weiß wie der Mensch entstanden ist und der sitzt in Ankara und die Türken sind glücklich über ihren Gott denn sonst hätten sie ihn schon verjagt

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cawo (657 Kommentare)
am 25.01.2017 05:58

Alles wurde doch nur vom Erdogan und seinen Imanen die einen Gottesstaat nach vorbild Saudi Arabiens errichten wollen inzeniert. Armes land geht zurück in die Steinzeit.

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