Irans Frauen wollen keine Kopftücher mehr tragen
TEHERAN. Das Regime geht hart gegen die Demonstrantinnen vor – Präsident Rohani warnt vor einer Eskalation.
Im Iran nehmen die Proteste gegen das autoritär-religiöse Regime kein Ende. Nun sind es vor allem die Frauen, die aufbegehren. 29 Frauen wurden festgenommen, weil sie gegen den Kopftuchzwang im Land protestiert hatten.
Seit Ende Dezember fordern immer mehr iranische Frauen eine Abschaffung der Kopftuchpflicht. Als Protest nehmen sie in der Öffentlichkeit ihre Kopftücher ab und hängen sie als Fahne auf. Auch gläubige Musliminnen, die das Kopftuch freiwillig tragen, ältere Frauen, Männer und angeblich auch einige Kleriker haben sich mittlerweile der landesweiten Protestaktion angeschlossen.
Im Iran müssen alle Frauen und Mädchen ab neun Jahren in der Öffentlichkeit ein Kopftuch sowie einen langen, weiten Mantel tragen, um Haare und Körperkonturen zu verbergen. Einer Frau, die im Iran ohne Kopftuch auf die Straße geht, drohen Gefängnisstrafen zwischen zehn Tagen und zwei Monaten. Der Kopftuchzwang ist im Iran zwar seit 40 Jahren Pflicht, genauso lange aber ist die Mehrheit der Frauen dagegen.
Auch im Internet gibt es mittlerweile ein Protestwelle gegen das Kopftuchverbot: Unter dem Hashtag #WhiteWednesday posten Frauen Fotos und Videos ohne Kopftücher.
Der wachsende zivile Ungehorsam der "revolutionären Frauen" bereitet dem theokratischen Regime bereits hörbar Sorgen. Der iranische Generalstaatsanwalt Mohammad Jafar Montazeri äußerte sich abschätzig über die Bewegung. Die Frauen handelten "kindisch, ignorant und unter ausländischem Einfluss", glaubt der oberste Ankläger der Islamischen Republik. Er kündigte an, dass der iranische Staat die Gesetzesbrecherinnen konsequent bestrafen werde.
Doch auch Irans Präsident Hassan Rohani warnte die Führung des Landes, die Proteste ernst zu nehmen und umgehend notwendige Reformen umzusetzen. "Wir können nichts erreichen, wenn wir die Menschen nicht hinter uns haben und ihre Kritik ignorieren", sagte Rohani, der besorgt ist, dass sich Irans junge Generation vom islamischen System distanziert.
Ich war mit meiner Frau im Dezember 2015 im Iran und stellte fest, dass das Kopftuchtragen locker gehandhabt wird. Ein halbes Haupt verdeckt galt auch als "in Ordnung". Vorerst konnte sich meine Frau das Dauertragen des Kopftuchs (in der Öffentlichkeit - bzw. auch im Hotel) nicht vorstellen, verstand aber dann dieses Tuch als Windschutz. Als wir im Flugzeug zurück in die Heimat saßen, zogen ALLE Frauen das Kopftuch schnellstmöglich vom Kopf. Daraus habe ich geschlossen, dass sie dadurch "in eine andere Rolle schlüpfen wollten". Ich verstehe das durchaus, weil die PFLICHT, ein Kopftuch zu tragen, die Freiwilligkeit verbietet, Freiheit einschränkt und als Zeichen von religiöser Fehlinterpretation gilt.
Wie denn jetzt?
Im Iran wollen die FRAUEN keine Kopftücher mehr tragen?
Aber bei uns wollen die Moslems Ihre Frauen darunter verstecken...
Gut, wenn ich mir die Gesichter der Frauen im Iran so ansehe und die die bei uns unter den Kopftüchern versteckt werden - irgendwie verstehe ich das auch ...
Was sagen die Grünen mit Hrn. BP dazu??? - Außer die sperrtaste zu drücken...
Laut den GrünInnen tragen doch alle Frauen ihr Kopftuch freiwillig... ?
Was meint VdB dazu?
Schön langsam wird dieser Hinweis fad!
...die Männer im Iran sollten sich freuen wenn sie die schönen Gesichter der Frauen auch in der Öffentlichkeit wahrnehmen können!