Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

George W. Bush verurteilt Trumps "Politik der Angst"

Von nachrichten.at/apa, 20. Oktober 2017, 11:34 Uhr
Der frühere US-Präsident George W. Bush äußerte sich über die aktuelle Politik Bild: BRENDAN MCDERMID (Reuters)

WASHINGTON. Dass frühere US-Präsidenten ihre Meinung zur aktuellen Politik abgeben, ist äußerst selten. George W. Bush hat diese Gepflogenheit nun gebrochen - und gegenwärtige Missstände scharf kritisiert.

Er wandte sich gegen Isolationismus, Nationalismus und Lügen. Präsident Donald Trump nannte er nicht ein einziges Mal beim Namen, dennoch war der Amtsinhaber klarer Adressat seiner eindringlichen Rede - und mit ihm seine Ideen, seine Weltsicht, seine Äußerungen und seine Politik.

"Blinder Eifer scheint auf dem Vormarsch. Unsere Politik ist anfälliger denn je für Verschwörungstheorien und regelrechte Lügenmärchen", sagte Bush. "Anders als für andere Nationen wird unsere Identität nicht von Geografie, ethnischer Zugehörigkeit, Blut oder Boden determiniert", sagte Bush mit Blick auf den amtierenden Präsidenten, der eine Abschottung der USA vorantreibt. "Das bedeutet, dass Menschen jeder Ethnie, Religion oder Zugehörigkeit gleichberechtigte Amerikaner werden können." Bush fügte hinzu: "Das bedeutet, dass blinder Eifer und weißer Nationalismus in jeder Form eine Schmähung für das Credo Amerikas sind."

Der 71-Jährige rief die USA dazu auf, weltweit die Demokratie zu unterstützen und der Versuchung zu widerstehen, sich zurückzuziehen. Isolationistische Empfindungen ließen außer Acht, dass die Sicherheit Amerikas unmittelbar vom Chaos und der Verzweiflung entfernter Orte bedroht werde.

"Wir müssen uns unserer eigenen Identität erinnern und sie wiedererlangen", forderte Bush. Amerikaner hätten einen großen Vorteil, sagte der 43. Präsident lächelnd: "Um unser Land zu erneuern, müssen wir uns nur unserer Werte erinnern."

Bush erntete viel Lob und scharfe Kritik

Die Rede sorgte in den USA für großes Aufsehen. Während viele Kommentatoren Bush für seine offenen Worte lobten, wurde auch scharfe Kritik laut: Bei Bushs Kriegen gegen Afghanistan und den Irak sei es mit vermeintlich hohen Werten der USA ebenso wenig weit her gewesen wie bei der immensen Stärkung der Geheimdienste in seiner Amtszeit, hieß es in sozialen Netzwerken.

Ein anderer Nutzer schrieb im Netz: "So weit ist es unter Trump gekommen, dass ich jetzt gut finden muss, was George W. sagt. Unglaublich."

Bush sagte, man habe zuletzt gesehen, wie Nationalismus sich in Nativismus verdreht habe. Unter diesem Begriff versteht man kurz gefasst den politischen Kampf der in einem Land Geborenen gegen Zuwanderer. "Wir vergessen die Dynamik, die Immigration immer nach Amerika gebracht hat", sagte Bush. "Wir sehen schwindendes Vertrauen in den Wert freier Märkte und internationalen Handels - dabei wird vergessen, dass Konflikte, Instabilität und Armut dem Protektionismus auf dem Fuß folgen."

Bush mahnte einen größeren Zusammenhalt der zunehmend fragmentierten Gesellschaft in den USA an. Eindringlich sprach er sich dafür aus, für Bürgerrechte einzustehen. Der öffentliche Diskurs sei von "zwangloser Grausamkeit", meinte Bush.

Die "New York Times" zitierte einen Reporter, der Bush nach seiner Rede fragte, ob seine Rede wohl im Weißen Haus gehört werde - darauf habe Bush leise genickt und gesagt: "Ich denke, das wird sie." Als Trump kurz danach im Weißen Haus gefragt wurde, ob er die Rede schon gehört habe, sagte er Nein.

Der Republikaner Bush war von 2001 bis 2009 US-Präsident. In seine Amtszeit fallen Feldzüge gegen Afghanistan und den Irak, der sogenannte Krieg gegen den Terrorismus, ein gravierendes Beschneiden der Bürgerrechte im "Patriot Act" nach dem 11. September 2001 und die Einrichtung des Gefangenenlagers Guantanamo Bay auf Kuba.

mehr aus Außenpolitik

Baltimore: Beherztes Eingreifen verhinderte größere Katastrophe

Cannabisgesetz in Deutschland unterzeichnet

Tschechien hob russisches Propaganda-Netzwerk in der EU aus

Ex-US-Senator Lieberman gestorben

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

7  Kommentare
7  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Strachelos (7.167 Kommentare)
am 20.10.2017 14:08

Die Republikaner fragen sich schon längst, wie sie den Trump wieder loskriegen.

lädt ...
melden
antworten
pepone (60.622 Kommentare)
am 20.10.2017 14:33

zwinkern

traut sich selber keiner an die Waffe grinsen grinsen grinsen

lädt ...
melden
antworten
Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 20.10.2017 13:55

Dillo

lädt ...
melden
antworten
pepone (60.622 Kommentare)
am 20.10.2017 13:07

Der Krieger mit dem Gewehr in der Hand verurteilt der Krieger mit dem Messer zwischen die Zähne .
Ein heuschler wie es im Buch steht . traurig

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 20.10.2017 13:04

der Begründer des Schurkenstaates "Amiland"
sollte sich besser in Sack & Asche kleiden und Buße tun,
und Tag & Nacht an die Folgen und das Elend
seiner Angriffskriege in Afghanistan und im Irak denken !
Für solche Büßer herrscht ohnehin striktes Redeverbot.

lädt ...
melden
antworten
mitreden (28.669 Kommentare)
am 20.10.2017 12:15

das sagt gerade der Richtige - na ja, Amiland halt.

lädt ...
melden
antworten
Freischuetz (3.154 Kommentare)
am 20.10.2017 11:49

Das ist gut - der frühere "Kreuzritter und erklärter Falke" im White House gibt sich jetzt als Gutmensch!!!!

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen