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Die USA im Würgegriff der einflussreichen Waffenlobby

23. Februar 2018, 00:04 Uhr
Die USA im Würgegriff der einflussreichen Waffenlobby
Bild: Thomas Spang

Brief aus Washington von US-Korrespondent Thomas Spang.

Die Bilder der Schulstreiks sind stark, die Emotionen der Kinder sind roh und ihre Entschlossenheit ist echt. Wer verfolgt, wie die "Generation Snapchat" in den Vereinigten Staaten derzeit gegen den leichten Zugang zu Kriegsgewehren mobilisiert, spürt, wie sich massiver öffentlicher Druck aufbaut, Amerika aus dem Würgegriff der Waffenlobby zu befreien.

Die Überlebenden des jüngsten Schulmassakers von Parkland im US-Bundesstaat Florida mit 17 Todesopfern sprechen mit der Autorität von Betroffenen.

Ihre Worte kommen aus dem Herzen, ihre Klagen treffen ins Mark und ihre Entschlossenheit ist echt. Die Kids von Parkland stellen Politik und Gesellschaft vor eine klare Alternative: Kinder oder Waffen – was ist Euch wichtiger?

Eigentlich sollte die Antwort auf diese Frage sehr leicht fallen. Doch einfach ist nichts, wenn es um Amerikas Besessenheit mit Waffen geht. Der Waffenkult in den Vereinigten Staaten ist genauso echt wie die Betroffenheit seiner Gegner.

Zumal die Waffenlobby mit Donald Trump derzeit einen Präsidenten im Weißen Haus sitzen hat, der sich noch im vergangenen April "als wahrer Freund und Champion" der mächtigen US-Waffenlobby NRA ("National Rifle Association") präsentierte.

Als solcher erwies sich US-Präsident Donald Trump gestern bei einer als "Zuhörrunde" deklarierten Veranstaltung mit Betroffenen von Massenschießereien. Es gehört schon einige Kaltschnäuzigkeit dazu, das Leid seiner Gäste für einen Testlauf der Lieblingsidee der NRA auszubeuten: Amerikas Klassenzimmer aufzurüsten und Lehrer zu bewaffnen.

Die Konturen der zynischen Kampagne gegen die Schüleraktivisten sind nun klar zu erkennen. Die rechten Medien stempeln sie schon jetzt als "Parkland Puppets" ab, die benutzt würden, Amerikanern die Waffen wegzunehmen.

Der Präsident denkt über kosmetische Mini-Zugeständnisse nach und testet NRA-Programmpunkte als "Lösungen" für die Krise an. Die Waffenlobby taucht ab und interveniert hinter verschlossenen Türen, dass die Gesetzgeber nichts ernsthaft unternehmen.

Doch genau dort – also im US-Kongress und in den Parlamenten der Bundesstaaten – müsste etwas passieren. Denn ohne neue Gesetze lässt sich das Waffenrecht nicht ändern.

Die einzig wirkliche Hoffnung für die Kids von Parkland bleiben die Kongresswahlen im kommenden November. Mit neuen Mehrheiten der Demokraten bestünde wenigstens eine kleine Chance auf Veränderungen. Wobei auch dann ein Veto des Präsidenten noch alles aufhalten kann.

Ansonsten wird das Parkland-Massaker leider so viele Konsequenzen wie alle anderen Massenschießereien der vergangenen Jahre haben: keine.

Thomas Spang ist US-Korrespondent der OÖNachrichten

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4  Kommentare
4  Kommentare
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( Kommentare)
am 23.02.2018 13:15

Zitat: "Kinder oder Waffen – was ist Euch wichtiger?
Eigentlich sollte die Antwort auf diese Frage sehr leicht fallen."
Waffen.

[img]http://www.canary1.net/gfx/eimg/6.jpg[/url]

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( Kommentare)
am 23.02.2018 13:16

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Zaungast_17 (26.399 Kommentare)
am 23.02.2018 10:28

selsbt der Präsident kann ausgetauscht werden - die Lobby wird ungehindert weiter agieren und mitregieren bis bestimmen, mit anderen Platzhaltern ...

von dem Riesengeschäft hängt die Wirtschaft der USA ab, da werden Kollateralschäden in Kauf genommen.

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jago (57.723 Kommentare)
am 23.02.2018 00:39

> Die einzig wirkliche Hoffnung für die Kids von Parkland bleiben
> die Kongresswahlen im kommenden November. ... ... keine.

Die Wahlen sind in allen Demokratien wirkungslos, weil die Politiker, die Medien und das Volk an der indirekten Demokratie und am Dreimächtesystem kein Interesse haben.

Weder die einfachen noch die akadenisch geprüften. Weder die armen noch die Reichen. Das einfache Regelsysten "Dreimächtedemokratie" ist den Machtgierigen so im Weg, dass sie es weltweit kaputt machen.

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