CSU-Chef Horst Seehofer: "Ich mache weiter"
MÜNCHEN. Nun ist es offiziell: Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Horst Seehofer will nun doch über das Jahr 2018 hinaus im Amt bleiben. Das sagte der 67-Jährige heute im Parteivorstand.
Was die Spatzen in Bayern schon länger von den Dächern pfiffen, ist nun offiziell: CSU-Chef und Ministerpräsident Horst Seehofer macht entgegen seinen früheren Ankündigungen bis über das Jahr 2018 hinaus weiter. In einer Sitzung des Parteivorstands der deutschen Christsozialen am Montag in München kündigte der 67-Jährige an, wieder für beide Ämter zu kandidieren, wie die Deutsche Presse-Agentur von Teilnehmern erfuhr.
Seehofer ist seit Oktober 2008 CSU-Vorsitzender und bayerischer Ministerpräsident. Der nächste Parteitag, auf dem die gesamte Parteiführung neu gewählt wird, ist für Herbst 2017 geplant. Bei der Landtagswahl im Herbst 2018 will sich Seehofer dann um eine dritte Amtszeit als Ministerpräsident bewerben. Vor der Landtagswahl 2013 und auch später hatte er noch angekündigt, 2018 definitiv aufhören zu wollen. Davon war er dann aber immer weiter abgerückt.
CSU-intern war die neuerliche Kandidatur Seehofers nun seit längerem erwartet worden. Auch Seehofer selbst hatte zwar betont, dass noch nichts entschieden sei, gleichzeitig aber das Ergebnis eines umfassenden Gesundheitschecks als Entscheidungskriterium genannt.
Zuletzt hatten sich zahlreiche CSU-Spitzenpolitiker für ein Weitermachen Seehofers ausgesprochen, darunter Parteivize Manfred Weber, der deutsche Verkehrsminister Alexander Dobrindt und Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner. Auch eine Reihe ehemaliger CSU-Vorsitzender und Ministerpräsidenten sprach sich dafür aus.
Seehofer wird in der CSU als wichtiges Gegengewicht zu Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel gesehen - auch wenn Seehofer und Merkel nun gemeinsam in den Wahlkampf ziehen, um die Regierungsmacht gegen die SPD unter Kanzlerkandidat Martin Schulz zu verteidigen. Die beiden Unionsspitzen hatten allerdings erst im Februar den demonstrativen Schulterschluss gesucht, nach monatelangem Dauerstreit über die Flüchtlingspolitik. Kürzlich erst hatte Seehofer dann über die Kanzlerin gesagt: "Wir werden nur mit Angela Merkel diesen Wahlkampf gewinnen. Das ist unser größter Trumpf. Und mit niemandem sonst."
Spitzenkandidat Herrmann
Eine weitere Personalie wurde heute geklärt: Bayerns Innenminister Joachim Herrmann wird Spitzenkandidat der Christsozialen für die deutsche Bundestagswahl am 24. September. Die engste Parteispitze verständigte sich am Montag in München darauf, dass der 60-Jährige auf Platz eins der CSU-Liste stehen soll. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen. Offiziell wird die gesamte Landesliste auf einer so genannten Aufstellungsversammlung Anfang Mai beschlossen. Die CSU würde Herrmann bei einem Wahlerfolg der Union gerne als neuen Bundesinnenminister ins Berliner Kabinett schicken.
Diese Parteibonzen sind ja alle nicht demokratisch sondern nur machtgeil wie Beamte und öffentlichkeitsgeil wie Schauspieler.