Wittgensteins Nachlass ist UNESCO-Welterbe
Der philosophische Nachlass Ludwig Wittgensteins ist in die Liste des UNESCO-Weltdokumentenerbes aufgenommen worden.
Im Rahmen eines Festaktes wurde gestern die Urkunde an Generaldirektorin Johanna Rachinger überreicht. Der Wittgenstein-Nachlass ist bereits die achte erfolgreiche Nominierung der Österreichischen Nationalbibliothek für die "Memory of the World"-Liste der UNESCO.
Die Nationalbibliothek besitzt einen wichtigen Teil dieses Nachlasses, darunter die Urfassung der "Philosophischen Untersuchungen" und zwei Originaltyposkripte des "Tractatus". Der größte Teil an Originalmanuskripten befindet sich im Trinity College (Cambridge), kleinere Teile auch in der Bodleian Library (Oxford), der McMaster University Library (Kanada) und dem Noord Hollands Archief (Niederlande). Alle Institutionen haben den Nachlass gemeinsam für die Nominierung bei der UNESCO eingereicht.
Sonderschau ab März
Wertvolle Originale dieses Bestandes sind ab 22. März im Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek zu sehen. Im Rahmen der neuen Sonderschau "Berg, Wittgenstein, Zuckerkandl: Zentralfiguren der Wiener Moderne" wird etwa das so genannte "Gmunden Typoskript" erstmals öffentlich ausgestellt, eines der Originaltyposkripte des später als "Tractatus Logico-Philosophicus" berühmt gewordenen Werks. Dieses Typoskript ist bereits digitalisiert und über den Onlinekatalog der Bibliothek abrufbar.
Gemeinsam mit dem Nachlass Wittgensteins wurde auch der Dokumentenbestand zum Bau der Semmeringbahn im Technischen Museum Wien ausgezeichnet.