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Von Träumen und Herzen

Von Christian Schacherreiter, 29. September 2016, 00:04 Uhr
Von Träumen und Herzen
Ruxandra Donose (privat)

Die aus Rumänien stammende Mezzosopranistin Ruxandra Donose, deren Karriere an der Wiener Staatsoper begonnen hat, ist mittlerweile auf allen großen Opernbühnen und bei Top-Festivals daheim.

Am Dienstag gastierte sie im Linzer Brucknerhaus mit einem durch und durch romantischen Lieder-Programm. Am Klavier begleitet wurde sie von Thomas Kerbl, den man in Linz nicht vorstellen muss und der abermals unter Beweis stellte, dass er neben seinen vielen anderen Qualifikationen auch ein souveräner und sensibler Lied-Begleiter ist.

Schumann als Einstieg

Als Einstieg wählte Ruxandra Donose Robert Schumanns berühmten Zyklus "Frauenliebe und -leben". So sicher sie die acht Lieder bewältigte, ganz ungetrübt war die Freude daran nicht. Die feinen emotionalen Nuancen, die sowohl in Chamissos Gedichten als auch in Schumanns filigraner Komposition liegen, wurden nicht immer hörbar.

Vielleicht liegt das aber weniger an der Interpretation als an der Eigenart von Donoses Stimme, denn die eher expressive Emotionalität in vier Liedern von Johannes Brahms vermittelte sie dann sehr überzeugend. Uneingeschränkt glücklich wurde man mit dem zweiten Teil.

Man spürte, dass Ruxandra Donose nun so ganz in ihrem Element war. Als hübsche Reminiszenz an ihr Herkunftsland Rumänien sang sie vier Lieder aus dem Zyklus "Mein Lieder-Land". Der Komponist Nicolae Bretan (1887–1968) ist bei uns weitgehend unbekannt geblieben.

Volksmusikalische Muster

Sein Liederzyklus, der neben rumänischen auch ungarische und deutsche Lieder enthält, nimmt kräftige Anleihen bei volksmusikalischen Klangmustern, rein kompositorisch keine ganz große Kunst, aber handwerklich sauber und wirkungsvoll.

Die Schriftstellerin Mathilde Wesendonck (1828 – 1902) ist vor allem als Muse Richard Wagners im kulturellen Gedächtnis der Deutschen präsent geblieben.

Das Unglück war von Anfang an Wegbegleiter dieser Liebesbeziehung, denn sowohl Wagner als auch Mathilde waren verheiratet. Der Impuls zu "Tristan und Isolde" entstand aus diesem Verhängnis. Wagner vertonte auch fünf Gedichte Mathildes, deren poetischer Charakter durch Motive wie Liebe, Schmerz, Werden und Vergehen sowie eine verschwenderische Metaphorik bestimmt wird.

Beklatschter Höhepunkt

Die wunderbar intensive, ebenso kraftvolle wie einfühlsame Interpretation der "Wesendonck-Lieder" durch Ruxandra Donose und Thomas Kerbl wurde zum lebhaft beklatschten Höhepunkt des Abends. Das Publikum erwies sich übrigens als lernfähig. Spätestens bei den "Wesendonck-Liedern" hatten alle bemerkt, dass bei Lieder-Zyklen Applaus nach jedem Lied eher störend als ermunternd wirkt.

Vielleicht dankte Ruxandra Donose auch dafür mit Richard Strauss’ "Zueignung" als Zugabe: "Habe Dank!"

Brucknerfest: Liederabend Ruxana Donose – Richard Wagner: "Wesendonck-Lieder", 27. 9.

OÖN Bewertung:

 

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