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Nebeneinander und jede(r) für sich

Von Hannah Winkelbauer, 28. Juni 2017, 00:04 Uhr
Nebeneinander und jede(r) für sich
Malerei von Doris Miedl-Piesecky Bild: hw

Ausstellung "Beziehungsweisen": Doris Miedl-Piesecky und Oswald Miedl.

Neben-, über- und untereinander hängen und lehnen die Bilder in der Studiogalerie im Ursulinenhof. Zusätzlich sind drei Vitrinen im Raum platziert. Unter dem Titel "Beziehungsweisen" porträtiert die Kunstsammlung des Landes Oberösterreich künstlerische Lebensgemeinschaften, aktuell sind Werke von Oswald Miedl und Doris Miedl-Piesecky zu sehen.

Das Künstlerehepaar lebt und reist zusammen und arbeitet in aneinander angrenzenden Ateliers. In ihrer Kunst verfolgen die beiden jedoch völlig unterschiedliche Ansätze, wobei ihre Reisen (etwa nach Marokko oder ins Tote Gebirge) beiden als Inspirationsquelle dienen. Die Malerei von Doris Miedl-Piesecky ist hell und flächig, es dominieren Gelb-, Blau- und Grüntöne. Die Künstlerin fängt das Licht mit dem Pinsel ein. Mitunter sind landschaftliche Elemente wie ein Horizont oder florale Muster in den auf den ersten Blick ungegenständlichen Werken zu erkennen. Auch Oswald Miedls Arbeit ist stark von der Natur beeinflusst. Er verzichtet allerdings auf Buntheit und bringt seine Landschaften mit schwarzem Strich auf weißes Papier. Seine Motive sind kantiger, spitzer, rauer als die seiner Frau. Die Blätter spiegeln die Struktur karger Gebirgsumgebung wider.

Die Ausstellung ist, trotz der formalen Unterschiede der Werke, harmonisch. Vielleicht sind es sogar gerade diese Gegensätze: Die Miedels ergänzen einander, wie es in einer guten Ehe eben ist.

Ausstellung: "Beziehungsweisen: Oswald Miedl und Doris Miedl-Piesecky", Studiogalerie der Kunstsammlung, OÖ Kulturquartier/Ursulinenhof, bis 19.8., Di-Fr 14-18 und Sa 14-17 Uhr Außerdem: bis 2.8. stellt Doris Miedl-Piesecky im Kammerhofmuseum in Bad Aussee aus.

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