Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Julian le Play: "Da bin ich nächtelang wach"

Von Nora Bruckmüller, 24. Februar 2017, 15:30 Uhr
Julian le Play fliegen die Worte zu
Julian le Play ist gerne retro: Er kauft Hardcover-Bücher und verschickt Newsletter. (Universal Music)

Seine Zugvögel-Tour führt den Sänger wieder nach Oberösterreich. Im Interview sprach er über das Texten, seine Arbeitsphasen und wie er seine Musik spürt.

Der Wiener Musiker über Endorphine beim Arbeiten und über das Gefühl zu wissen, wann es auch gut ist.

War der Final-Gig für die "Zugvögel"-Tour nicht schon im Herbst im Linzer Posthof?

Ich habe auch gedacht, dass jetzt Schluss ist. Aber es geht mehr darum, dass sich ein Gefühl einstellt, das einem sagt: Jetzt ist das Album zu Ende gespielt. Wir hatten das nicht. Es gibt noch immer Menschen, die es live hören wollen. Und auch ich hatte noch das wichtige Bedürfnis, weiter zu spielen.

Haben Sie das beim Vorgänger-Album "Melodrom" anders wahrgenommen?

Da gab es irgendwann den Punkt, an dem ich gar nicht mehr so richtig wollte und ich mir gedacht habe: Das bin jetzt gar nicht mehr ich. Jetzt ist es absolut anders.

Aber hat es Sie schon gejuckt, etwas Neues anzureißen?

Ja. Anfang des Jahres habe ich den Drang gespürt, mich zumindest einmal vorzubereiten. Zu Hause in Wien habe ich mir bewusst noch nie etwas hergerichtet, weil ich dachte, ich muss dafür raus und reisen.

Das war jetzt anders?

Ja, ich habe mir gedacht, jetzt probiere ich, ob es nicht doch geht. Und habe mir ein Mini-Tonstudio hergerichtet. Ich war sehr eifrig und dachte, es geht gleich ins Schreiben über. Aber überhaupt nichts ist passiert.

Und wo stehen Sie jetzt?

Ich habe mir Bücher gekauft, stöbere in Themen herum. Auf der Suche nach der Antwort auf die Frage: Was will ich sagen?

Welche Bücher?

Ich kann nachschauen. Er läuft während des Telefoninterviews umher, sucht ... Da ist eines: "Der Wörterschmuggler." Er liest den Klappentext vor: "Eine geheimnisvolle Japanerin in Venedig. Ein Mann, der Bücher schreibt. Ein Junge, der aus Liebe Wörter schmuggelt. Geschichten voller Weisheit, Phantasie und Abenteuer." Das habe ich am Nachtkastl liegen. Ich habe bei solchen Büchern immer das Gefühl, dass sie mich inspirieren könnten.

Wie ist es, wenn Sie selbst Worte in die Köpfe der Zuhörer schmuggeln? In Ihrem Song "Zugvögel" heißt es: "Ich mag den Duft von frischem Wind." Spricht da Julian le Play oder ein Autor, der eine Atmosphäre schaffen will?

Puh (schnauft). Gute Frage ... Bei dieser Zeile weiß ich sogar noch genau, was mich inspiriert hat. Es war in Lissabon. Da geht man durch die Stadt, es ist April, du hast ein Übergangsjackerl an, und das erste Mal spürst du eine Brise. Da kommt plötzlich dieser Satz daher: "Ich mag den Duft von frischem Wind." Die Worte kommen da oft einfach so daher geflogen, ich schreibe sie auf und weiß, sie passen. Leichter kommen sie aber dann geflogen, wenn man weiß, worum es in einem Lied gehen könnte.

Vor diesem Hintergrund noch einmal zum Daheimarbeiten: Viele fühlen sich dabei aber irgendwann wie eingesperrt.

Ja, genau das ist das Schwierige. Aber gut, für mich fühlt sich das eh nie wie Arbeit an. Und der Part des Schreibens, des Kreativseins, ist eine geile Zeit. Da bin ich nächtelang wach, schlafe kaum, geladen mit Endorphinen und Energie.

Ihre Songs bieten sich wunderbar als Soundtrack für Lebensereignisse an. Wissen Sie von Fans, die Ihre Stücke mit deren Biografien verbinden?

Ja, absolut. Bei Hochzeiten, da war es vor allem "Mein Anker" und "Wir haben noch das ganze Leben" vom Album "Melodrom". Da hat mein Booker einmal im Scherz gesagt: "Wir müssen reden. Was hast du gemacht? Ich kriege täglich eine Anfrage für eine Hochzeit!" Bei "Zugvögel" habe ich über Facebook eher Reaktionen von Menschen bekommen, die einen Bruch erlebt haben oder sich einen gewünscht haben.

Le Play mit Lemo in OÖ: 9. 3.: Braunau, Veranstaltungszentrum, 19 Uhr; 10. 3.: Steyrermühl, ALFA, 20 Uhr Karten: OÖN Linz, Wels, Ried/I., Ticketservice: 0732 / 78 05-805

mehr aus Kultur

Bürgermeister gestattet Aufsichtsräten Einsichtnahme in Kerschbaums Dienstvertrag

Trauer am Landestheater: Fritz Breitenfellner ist tot

 "Kottans Kiberer" und dieFröschinnen der Fledermaus

Nach Diebstählen: Neuer Direktor für British Museum

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen