Gregg Allmans lautstarkes Adieu
Das Wissen um ein finales Werk führt manchmal zur Verherrlichung. Gregg Allman braucht das nicht.
Als am 27. Mai dieses Jahres die Nachricht die Runde machte, dass Gregg Allman verstorben ist, war wieder einer der großen US-Rockmusiker gegangen, der vor allem mit der Allman Brothers Band Musikgeschichte geschrieben hat.
Mit "Southern Blood" liegt nun ein Album vor, das musikalisches Testament eines großen Musikers mit unglaublich viel Gefühl ist, nicht so gedacht sein sollte, aber doch in vielen Momenten beim Hören den Eindruck erweckt, als hätte hier einer gewusst, dass er bald von der irdischen Bühne abtreten würde. Es sind Songs wie der grandiose Opener "My Only True Friend", das mitreißende "Going Going Gone" oder das wunderbare "I Love The Life I Live", die tief unter die Haut gehen.
Es ist ein lauter musikalischer Knall mit Songs aus der Feder von Greggs Freunden (Jackson Browne, Bob Dylan oder Willie Dixon) und der feinen Produzentenhand von Don Was, der ein Abschied ist. Gregg Allman singt und spielt, wie er war. Ein durch und durch guter Kerl.
Gregg Allman „Southern Blood“ (Concord)
OÖN-Wertung: 6 von 6 Sternen