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Ein berührender Totentanz, der vom Leben erzählt

Von Karin Schütze, 16. Jänner 2018, 00:04 Uhr
Ein berührender Totentanz, der vom Leben erzählt
Rie Akiyama und Urko Fernandez Marzana in "Tod und das Mädchen" Bild: Tom Mesic

"Tod und das Mädchen" verschränkt als Tanzdialog die Musik von Franz Schubert und Kevin Volans am Linzer Musiktheater

Leben und Tod, Anfang und Ende sind eins, ein ewiger Kreislauf. Diese Botschaft vermittelt der Tanzdialog "Tod und das Mädchen" von Landestheater-Ballettchefin Mei Hong Lin und Christina Comtesse auf vielen Ebenen.

Ein in je anderer Farbe leuchtender Kreis säumt den Tanzboden in Dirk Hofackers Bühnenbild. Immer wieder werden ihn die Tänzer überschreiten. Das Publikum, in der Blackbox einander gegenüber platziert, blickt auf zartrosa Blütenbögen oder aber auf einen Friedhof aus Kreuzen und Totenmasken.

Eine gegensätzliche Einheit bildet auch die Musik: Schuberts d-Moll-Streichquartett "Der Tod und das Mädchen" verschränkt sich stimmig mit den Klängen des irischen Zeitgenossen Kevin Volans. Der Tod ist männlich im szenischen Reigen, der den Umgang mit ihm in verschiedenen Kulturen ausleuchtet. Er hat viele Gesichter, ist Bedrohung, Eindringling ins Leben, den man furchtsam scheut oder kokett provoziert. Er ist sinnlicher Verführer wie erhoffter Verführter, dessen Umarmung mancher herbeisehnt. Doch der Tod ziert sich, ist die Zeit noch nicht reif.

80 Minuten Höchstleistung

Als komisch-grotesker, ohnmächtiger Todesclown wird er von den Tänzern hin- und hergeschubst. Durch ihre Vogelmasken schimmern die Pest und der Karneval. Der Tod ist auch der Winter, den wir mit dem Fasching austreiben. Im Geräusch knisternden Feuers erscheint er als ewige Verbundenheit im indischen Sati-Ritual, der Witwenverbrennung. Die Intimität der kleinen Blackbox-Bühne erlaubt es, den Tänzer in all diesen Szenen sehr nahe zu sein. Einmal mehr berühren sie mit Ausdruckskraft, beeindrucken mit Können und Kondition. Hut ab vor 80 Minuten Höchstleistung dieses dynamischen Ensembles.

Spannungsgeladen wie feinsinnig meistert das Franz Xaver Frenzel Quartett (die Bruckner-Orchester-Perlen Lui Chan, Johanna Bohnen, Laura Maria Jungwirth und Bertin Christelbauer) seine Herausforderung des stilistischen Zickzack-Kurses.

Das Ende? Ist der Anfang, im Herzschlag des Ungeborenen. Begeisterter Beifall.

"Tod und das Mädchen": Tanzdialog von Mei Hong Lin und Christina Comtesse, Uraufführung im Musiktheater Linz/Blackbox, 14. 2.,

OÖN Bewertung:

; Noch am 20., 21., 26., 30. 1.; 3., 5., 9. 2., je 20 Uhr, Karten: 0800 218 000

 

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