Der Querdenker des Austropop ist tot
BAD GOISERN. Am Sonntagabend hat Wilfried Scheutz, der ewig unbeugsame Querdenker des Austropop, den Kampf gegen den Krebs verloren. Der gebürtige Bad Goiserer wurde 67 Jahre alt.
Er war ein Unbequemer. Ein Ausprobierer. Ein Wagemutiger. Einer, der fantastische Erfolge feierte und grandios scheiterte. „Mit dem Auf-die-Gosch’n-Fallen kenne ich mich seit Jahrzehnten bestens aus. Ich probiere hundert Mal lieber was aus, als aus Feigheit die Füße still zu halten“, sagte er vor wenigen Wochen in seinem letzten OÖN-Interview. Am Sonntagabend hat Wilfried Scheutz, der ewig unbeugsame Querdenker des Austropop, den Kampf gegen den Krebs verloren. Der gebürtige Bad Goiserer wurde 67 Jahre alt.
Den Chartseinstieg seines exzellenten, gemeinsam mit seinem Sohn Hanibal eingespielten Abschiedsalbums „Gut Lack“ durfte Wilfried noch erleben. „Ich gestehen: Ich freue mich sehr...Juuuhu!“ postete er auf Facebook. Auf dieser letzten Platte demonstrierte er noch einmal, was ihn während seiner 40-jährigen Karriere stets auszeichnete: die Fähigkeit, die unterschiedlichsten Genres zu einem organischen Ganzen zu vermengen und dabei doch unverwechselbar nach sich selbst zu klingen.
Der ORF-Bericht zum Tod des Sängers:
In die DNA gepflanzt
Das musikalische Talent wurde dem am 24. Juni 1950 Geborenen in die DNA gepflanzt. Der Großvater spielte in der Dorfkapelle, das elterliche Wirtshaus fungierte als Musikantentreff. Mit 14 gründetet Wilfried seine erste Band, inspiriert von Colosseum und von Blood, Sweat & Tears aber auch von echter Volksmusik. 1973 landete er mit „Mary, Oh Mary“ den ersten Hit. Im Jahr darauf schuf er mit „Ziwui Ziwui“, einer zünftigen Neuinterpretation eines Vogelfängerliedes, einen Austropop-Klassiker für die Ewigkeit. Mit eigenwilligen Stücken wie „Highdelbeeren“, „Lass mi bei dir sein“ oder „Ikarus“ zementierte der Kurzzeit-Sänger der EAV (1978-79) seinen Ruf als Künstler, der sich jeder Schubladisierung entzog.
Den Tiefpunkt seiner Karriere stellte seine Teilnahme beim Song Contest 1988 dar. Mit „Lisa Mona Lisa“ landete er punktelos auf dem letzten Platz. Seiner Kreativität tat dieser Nackenschlag keinen Abbruch. Er arbeitete als Schauspieler, widmete sich dem Musical und gründetet die A-Cappella-Combo „4Xang“. 2009 eröffnete er mit seiner Frau Marina in Pressbaum die Gaststätte „Vereinsmeierei“, wo er auch „Gut Lack“ vorstellte.
„Man hätte natürlich gerne, dass von einem was übrig bleibt, wenn man irgendwann nimmer ist“, sinnierte Wilfried im letzten OÖN-Gespräch. Das wird es. Ohne jeden Zweifel. Pfiat di, Wilfried.
Ich durfte ihn persönlich kennenlernen. Bis drei in der Früh saßen wir zusammen und sangen uns zum Riff von „Route 66“ Gstanzln zu. Blonder Engel
„Jedes Jahr leitete Wilfried einen Workshop am Pop-Borg in Linz, das wir besuchten. Er hat viel in die Jugend investiert. Das gab uns Kraft und Motivation!“ Folkshilfe, Pop-Band aus OÖ
„Liebenswerter Sturkopf, du warst nicht nur Wegbereiter der EAV; du bist mir ein Vorbild. Es hat mir imponiert, dass für dich unentdecktes Terrain stets interessanter als eingetretene Pfade waren.“ Thomas Spitzer, EAV-Gitarrist
Deine Musik hat die heimische Musikszene jahrelang mitgeprägt, Danke Wilfried und RIP !
Was ich nicht verstehen kann.
Es wurde von der Onlineredaktion ein Kondolenzbuch aufgelegt. Zahlreiche Freunde von Wilfried haben hier ihr Mitgefühl ausgedrückt. Es war ein schönes Buch der oft sehr persönlichen Erinnerungen an Wilfried.
Warum muss hier wieder ein neues Kondolenzbuch aufgelegt werden? Es müsste sicher nicht so sein.
R. I. P. Wilfried..... Und Danke für deine Musik 🎶
https://youtu.be/kDN5IBiwKJo
RIP oida kämpfer !
ich bin mir sicher du hast dein Leben gelebt und genossen ,
leider wollte niemand den Pachtvertrag auf Erde verlängern ...