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Der Kleinganove mit der Pfefferpistole ist wieder da

Von Peter Grubmüller, 26. Mai 2018, 09:33 Uhr
Der Kleinganove mit der Pfefferpistole ist wieder da
Künstler Franz Josef Tripp zeichnete den ursprünglichen Hotzenplotz, zuerst schwarz-weiß, dann in Farbe. Der neue Hotzenplotz stammt von Thorsten Saleina. Bild: TM

Tochter des Kinderbuch-Autors Otfried Preußler arbeitete ein altes Manuskript zum vierten "Hotzenplotz"-Band um.

"Einmal saß Kasperls Großmutter am Tisch in ihrer Küche und las in alten Zeitungen. ,Berüchtigter Räuber endlich gefasst!‘ stand auf einer der Titelseiten. ,Unsere Stadt ist wieder sicher: Hotzenplotz sitzt im alten Spritzenhaus der Feuerwehr und sieht seiner gerechten Strafe entgegen.‘" Mit diesen Zeilen beginnt der vierte Teil der "Räuber Hotzenplotz"-Reihe von Kinderbuch-Erfolgsautor Otfried Preußler (1923–2013), obwohl es nur drei Bände über den unterhaltsamen Ganoven geben sollte. Rund acht Millionen Exemplare der von 1962 bis 1973 erschienenen "Hotzenplotz"-Abenteuer wurden bisher im deutschen Sprachraum verkauft. Im vergangenen Jahr fand Preußlers Tochter und Nachlass-verwalterin Susanne Preußler-Bitsch das 1967 verfasste Manuskript für ein Theaterstück, sie ergänzte die "Kasperl und Seppel"-Geschichte mit eigenem Text und veröffentlichte nun "Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete" als vierte Räuber-Geschichte – fünf Jahre nach Preußlers Tod.

Ein echter Preußler

"Uns war wichtig, dass bei diesem Buch der gesamte Handlungsbogen – Anfang, Mitte, Ende – tatsächlich von Preußler ist", sagt Thienemann-Verlagschefin Bärbel Dorweiler. Außerdem sollte Illustrator Thorsten Saleina (Jahrgang 1970) sehr nah an den Originalzeichnungen des 1978 verstorbenen Franz Josef Tripp arbeiten. Saleina bringt Farbe ins Spiel und findet seinen Weg: nah genug, um Kindheitserinnerungen wachzurufen, und weit genug vom Original entfernt, das er nicht einfach kopiert. Auch die Illustration macht deutlich: Das Buch ist eben keine Fortsetzung, sondern eine Art Zwischenspiel – und mit Sicherheit ein Anlass, die alten Bücher aus dem Schrank zu holen. Denn auch sonst ist vieles wie früher: Die mutigen, listigen Guten gewinnen; die Bösen scheitern an der eigenen Dummheit. Preußler hat mit dem tollpatschigen Hotzenplotz einen liebenswerten Kriminellen geschaffen, der für ihn zu einem Alter Ego wurde: Er schrieb als Hotzenplotz nicht nur Briefe an Fans, sondern auch an Behörden und Minister.

Im neuen Band büxt Hotzenplotz aus dem Spritzenhaus aus, wo ihn Kasperl und Seppel am Ende des ersten Bandes eingesperrt haben. Hatte Wachtmeister Dimpfelmoser tatsächlich vergessen, den Riegel am Tor zuzumachen? Auf jeden Fall ist der gefürchtete, aber nicht besonders helle Räuber weg, weshalb Kasperls Großmutter natürlich wie so oft aufgeregt ist. Zusammen mit Seppel bastelt ihr Enkel aus Karton eine Rakete, mit der die beiden "das Silber vom Mond holen" wollen. Laut verkünden sie ihr Vorhaben im Wald, damit es der Räuber auch hört. Hotzenplotz fällt darauf herein, überwältigt die beiden, fordert den Mondflug für sich ein – und steckt am Ende in der Kartonrakete fest. Statt auf dem Mond landet er wieder im Gefängnis. Ein wunderbar unmodernes und deshalb zeitloses Märchen. Ein echter Preußler.

Ein Porträt von Susanne Preußler-Bitsch lesen Sie auf Seite 4.

Otfried Preußler: "Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete", Verlag Thienemann, 64 Seiten, 12,40 Euro

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