Wenn der Arbeitsplatz zur Hölle wird
Am Mobbingtelefon erhalten Betroffene Hilfe.
"Es ist, wie wenn sich der Boden auftut." So und ähnlich beschreiben Mobbing-Opfer ihre Erfahrungen. "Von Mobbing spricht man, wenn jemand über einen längeren Zeitraum am Arbeitsplatz schikaniert, benachteiligt und gezielt ausgegrenzt wird", sagt Karl-Heinz Hellinger, Mobbing-Beauftragter der Diözese Linz. Immerhin fühlen sich in Österreich mehr als sieben Prozent der Arbeitnehmer von diesem Problem betroffen.
"Wichtig ist, rasch Hilfe zu holen. Je früher man eingreift, umso eher kann der Arbeitsplatz erhalten werden. Die Erfahrungen von mittlerweile 14 Jahren Mobbingtelefon und -beratung in der katholischen Kirche in Oberösterreich zeigen, dass Menschen oft sehr lange in destruktiven Arbeitsbeziehungen ausharren", so Anna Wall-Strasser, Leiterin der Betriebsseelsorge Oberösterreich. Auch dem oberösterreichischen Bischof Manfred Scheuer ist das Thema eine Herzensangelegenheit: "Wenn der Arbeitsplatz zur Hölle wird, dann ist das mit dem christlichen Glauben nicht vereinbar. Mobbing verletzt die Menschenwürde."
Am Mobbingtelefon (0732/7610-3610) der Betriebsseelsorge beraten sieben Spezialisten Montag von 17 bis 20 Uhr kostenlos und anonym Betroffene. Ein kurzes Video gibt’s unter www.mobbingtelefon.at. (dh)
Persönliche Beratung bietet die katholische Kirche bei ihren Treffpunkten "mensch & arbeit" in ganz Oberösterreich an. Die Adressen und Telefonnummern finden Sie hier:
decordoba,
du hast das hier sehr treffend formuliert, was den Arbeitsplatz betrifft. Mobbing ist aber überall gegenwärtig, wo mehrere Menschen beisammen sind. Von der Schule, dem Mietshaus, bei manchen Vereinen, ja in jedem Gesellschaftsbereich, sogar in Foren kannst du Mobbingversuche sehr oft beobachten.
Sehr viel bei Mobbing ist das persönliche "Bauchgefühl" der Mobber und ihre Angst vor den anderen, weniger die Intelligenz dieser mobbenden Personen dafür verantwortlich, andere zu mobben.
Das Mobbing ist ein schwerwiegendes Thema auf den Arbeitsplätzen:
A) Die Auseinandersetzung zwischen dem Vorgesetzten und dem Mitarbeiter
B) Die Auseinandersetzung der Mitarbeiter untereinander.
Beim Punkt A geht es in erster Linie um die Macht-Ausübung. Autoritäre Vorgesetzte, dulden nur solche Mitarbeiter, die bedingungslos Gehorsam leisten und penibel jeden Handgriff nach den Vorgaben des Chefs ausführen. Wer das nicht erfüllt, wird vertrieben.
Beim Punkt B geht es die Konkurenz auf dem Arbeitsplatz. Da erscheint es als eine gute Taktik, einen anderen Mitarbeiter "hinauszubeissen", um den eigenen Arbeitsplatz abzusichern. Etwa so: "Der Schichtführer schafft die Arbeit an. In der Mannschaft sind aber viele Chefs, die dem unliebsamenen Kollegen zahlreiche weitere Arbeiten anschaffen. Hol mir diese Kisten! Räum diese Paletten weg! Räum den Müll weg! Du bist schuld, dass die Verpackungsmaschine spinnt!
Meist führt das zur Kündigung - Zweck erreicht, Arbeitsplatz abgesichert!