Was gegen das Gewitter im Kopf hilft
"Volkskrankheit: Kopfschmerz und Migräne" lautet das Thema der OÖNachrichten-Gesundheitstour am Donnerstag, 23. November, um 18 Uhr im Landeskrankenhaus Steyr.
Zehn Prozent der Österreicher leiden an Migräne. Betroffen sind – wie in allen anderen europäischen Ländern – etwa doppelt so viele Frauen wie Männer. Am häufigsten trifft es Menschen zwischen 30 und 50 Jahren. Bei der Gesundheitstour der OÖN beantworten die Neurologen Primaria Eva Laich und Oberarzt Christian Lehner vom Landeskrankenhaus Steyr alle Fragen rund um das Thema. Die Sportwissenschafterin und Uniqa-Vitalcoach Barbara Schagerl-Müllner zeigt, wie man mit Bewegung Abhilfe schaffen kann.
Was sind die typischen Symptome?
Der Kopfschmerz ist einseitig, oft im Schläfenbereich. Er wird als pochend und pulsierend beschrieben. Begleitsymptome sind Übelkeit, Erbrechen, Licht-, Lärm- und Geruchsempfindlichkeit.
Gibt es auslösende Faktoren?
Häufig kann der Wechsel von Stress und Entspannung Migräne auslösen. Patienten, die unregelmäßig schlafen, häufig Alkohol und viel Kaffee trinken , leiden häufiger an der Migräne. Die Beschwerden häufen sich bei Wetterwechsel, bei Lärm, Kälte oder bei Aufenthalten in ungewohnten Höhen.
Spielt Nahrung eine Rolle?
Ja, histaminhaltige Nahrungsmittel oder Nahrung, die Glutamat enthält, kann zu einer Migräneattacke führen.
Oft hört man auch, dass die Hormone eine große Rolle spielen.
Ja, bei zehn Prozent der Migränepatienten handelt es sich um eine reine ,menstruelle’ Migräne. Verantwortlich ist hier der rasche Abfall des Hormonspiegels.
Was ist eine Migräne-Aura?
Zehn bis 15 Prozent aller Patienten haben weitere Symptome, die vor dem eigentlichen Kopfschmerz auftreten. Hierbei kann es sogar zu Sprachproblemen kommen. Am häufigsten findet man Sehstörungen, vor allem Gesichtsfeldausfälle, weiße gezackte Linien, die in der Mitte des Gesichtsfeldes beginnen und langsam nach außen wandern.
Wie wird Migräne behandelt?
Vielen Patienten bringt es etwas, wenn sie Regelmäßigkeit in ihr Leben bringen und moderates Ausdauertraining machen. Bei leichten bis mittelschweren Attacken helfen herkömmliche Medikamente wie Aspirin und Paracetamol in erhöhter Dosis. Mittel der ersten Wahl sind Triptane, die den Schmerz innerhalb von zwei Stunden deutlich reduzieren.
Gibt’s auch Medikamente, die man vorsorglich einnehmen kann?
Ja. Wenn die Migräne öfter als 15 Tage pro Monat auftritt, sollte man handeln. Es gibt eine Reihe wirkungsvoller Therapien.
Hilft Botox gegen diesen Kopfschmerz?
Ja, das Nervengift kann zu einer Reduktion der Schmerzintensität führen. Es wird in bestimmte Muskeln des Nackens verabreicht.
Was bringt die Zukunft in der Migränebehandlung?
Es stehen Antikörper kurz vor der Zulassung, die in Studien die Migränehäufigkeit signifikant reduzieren.
Gesundheitstour in Steyr
„Volkskrankheit Kopfweh und Migräne“: Am Donnerstag, 23. November, dreht sich ab 18 Uhr im Landeskrankenhaus Steyr alles um dieses Thema.
Die Experten: Primaria Eva Laich, Leiterin der Abteilung für Neurologie am Landeskrankenhaus Steyr, der Neurologe Oberarzt Christian Lehner und UNIQA-Vitalcoach und Sportwissenschafterin Barbara Schagerl-Müllner verraten, was man machen kann, wenn Kopfschmerzen den Alltag immer wieder beeinträchtigen.
Erkundungsreise durch den Körper: Die Besucher können sich mit einer speziellen Brille auf eine Erkundungstour durch den Körper begeben.
Eintritt frei: Nach dem Gesundheits-Talk können persönliche Fragen gestellt werden. Es gibt außerdem eine gesunde Jause.