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Was Diäten wirklich bringen

Von Claudia Riedler, 14. März 2018, 00:04 Uhr
Was Diäten wirklich bringen
Damit eine Ernährungsumstellung auch wirklich Erfolg hat, muss sie in den Alltag integriert werden können. Bild: colourbox

Sich bewusster mit dem Essen zu beschäftigen, ist durchaus positiv – auf Dauer sind Diäten aber nicht geeignet. Denn ewig lauert der Jo-Jo-Effekt.

Es gibt keine Diät, die für alle passt. Der richtige Weg zum Wohlfühlgewicht hängt von individuellen Gegebenheiten ab", sagt die Linzer Ernährungsmedizinerin Tina Bräutigam. Dennoch könne eine Diät einen gewissen Impuls geben. "Man setzt sich dabei bewusster mit der Ernährung auseinander – und das ist positiv." Es brauche aber mehr als das. "Nicht die Zahl auf der Waage darf das Wohlbefinden beeinflussen. Man muss Freude am gesunden Essen haben, man muss genießen und die Ernährungsweise auch im Alltag umsetzen können." Der Nachteil aller Diäten ist der Jo-Jo-Effekt.

Pro und Contra

In ihrem Buch "Überleben im Diäten-Dschungel" haben Tina Bräutigam und Brigitte Lang die gängigsten Ernährungskonzepte und Diäten beleuchtet. "Wir geben aber bewusst keine Empfehlung ab, zeigen nur Pro und Contra auf", sagen die Autorinnen. Hier sind einige Beispiele:

F.-X.-Mayr-Kur: Die Entlastungstage können als Impuls zur Lebensstiländerung dienen, das bewusste Kauen wird geübt und die Portionen sind klein. Negativ ist, dass der Grundumsatz sinkt und bei längerer Durchführung auch die Muskeln abgebaut werden. Auf Dauer nicht geeignet.

Low-Carb-Diät: Auf kurze Sicht (drei bis sechs Monate) ist diese Diät für die Gewichtsreduktion effektiv. Langfristig bleiben die Erfolge aber aus. Nachteile sind Leistungseinbußen, Heißhungergefahr und der extrem hohe Eiweiß- und Fettanteil.

Trennkost: Positiv ist die ballaststoffreiche Ernährung und die Beschäftigung mit der Zusammensetzung der Mahlzeiten. Die Trennkost ist aber schwierig in den Alltag zu integrieren.

Schlank im Schlaf: Der fast uneingeschränkte Gemüsekonsum, die Pausen zwischen den Mahlzeiten und die Kohlenhydratreduktion am Abend sind gut. Es besteht aber die Gefahr, dass zuwenig Kohlenhydrate zugeführt werden.

Intervallfasten: Es tut auf jeden Fall gut, wenn der Körper zwischendurch Pause macht. Es muss aber dem Alltag entsprechen. Wer arbeitet, braucht Energie. Grundsätzlich kommt ein erwachsener, normal arbeitender Mensch gut mit drei Mahlzeiten täglich aus.

Metabolic Balance: Die regelmäßigen Mahlzeiten und die bewusste Zubereitung kann man als positiv bewerten. Auf der Minusliste sind aber der fragwürdige Bluttest, die hohen Kosten, die eingeschränkten Lebensmittel und dass auf Vorlieben und auch auf Bewegung nicht eingegangen wird.

Heilfasten: Einzelne Entlastungstage sind ein guter Einstieg in ein bewussteres Essverhalten, auf längere Zeit ist das aber nicht ideal. Gewicht wird vor allem durch Wasser- und Muskelverlust erreicht.

Buchtipp: Tina Bräutigam/Brigitte Lang: Überleben im Diäten-Dschungel, Ennsthaler-Verlag, 17,90 Euro.

Durch den Diäten-Dschungel

Es ist nicht leicht, sich im Diäten-Dickicht zurechtzufinden. Zwei Linzerinnen wollen helfen.

Sie ist bekennender Diät-Junkie und hat mehr als 50 Diät-Bücher im Regal stehen. Seit ihrer Pubertät kämpft Brigitte Lang (48), Kommunikationsberaterin aus Linz, mit ihrem Gewicht. „Sehr zum Leidwesen ihrer Geldbörse und ihres Ehemannes, einem echten Genussmenschen“, sagt sie. Die Linzerin kennt alle Diäten und hat sie alle ausprobiert. „Ich habe damit auch jedes Mal abgenommen, doch danach hat stets mein Intimfeind, der Jo-Jo-Effekt, zugeschlagen und alles war zunichtegemacht. Ich fühlte mich oft als Versagerin und meine Gesundheit leidet unter dem häufigen Ab- und wieder Zunehmen.“

Dabei war sie nie richtig dick. „Es sind immer diese drei bis fünf Kilo, die ich abnehmen möchte“, sagt Brigitte Lang. Und als es wieder einmal so weit war und sie schnell fünf Kilo verlieren wollte, wandte sie sich an die Linzer Ernährungsmedizinerin Tina Bräutigam. „Ich wollte mit ihr gemeinsam ein Buch schreiben, in dem wir die perfekte Methode zum Abnehmen vorstellen“, sagt Lang. Doch wenn es die gäbe, wäre irgendwer damit wohl schon sehr reich geworden.

„Es gibt keine Diät für alle“, sagt Tina Bräutigam. Ein Buch haben sie und Lang trotzdem geschrieben. Sie verstehen es als Coaching-Buch, mit dem man zum Wohlfühlgewicht gelangen kann. „Viele der anderen Diätbücher sind von Männern geschrieben und alle Methoden funktionieren auch – bis man damit wieder aufhört“, sagt die Medizinerin. Die Programme haben meist auch wenig mit dem täglichen Leben in einer Familie oder Partnerschaft zu tun. „Wir haben in unserem Buch den Alltag berücksichtigt“, sagen die Autorinnen.

Die meisten Schwierigkeiten haben die Abnehmfreudigen damit, ihre Gewohnheiten zu ändern und die Ernährung dem eigenen Alltag anzupassen. „Es geht darum, die Balance zu finden: 80 Prozent Gesundes, 20 Prozent kann man auch über die Stränge schlagen“, sagt Lang.

Auch wenn sich viele Menschen mit einer ganz konkreten Methode leichter täten, gibt’s diese bei Lang und Bräutigam nicht. „Wir wollen die Eigenverantwortung stärken. Jeder will heute zu jedem Zeitpunkt einfach alles haben, alles muss perfekt sein – und das geht nicht. Auch der Verzicht gehört dazu“, sagt die Ernährungsmedizinerin. Der Verzicht, aber auch der Genuss. „Durch die Diäten verlieren viele an Körpergefühl, das man braucht“, sagt Bräutigam.

Eine Waage braucht man dagegen nicht. Brigitte Lang stellt sich auch nur mehr selten auf ihre. Und es geht ihr besser als bei jeder Diät zuvor.

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1  Kommentar
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Gugelbua (31.807 Kommentare)
am 14.03.2018 18:06

naja Geld für die die eine kreieren grinsen

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