So leistet man erste Hilfe bei Ski-Unfällen
Experten des Roten Kreuzes erklären, was im Fall des Falles zu tun ist.
Die Semester-Ferien stehen vor der Tür, und viele nutzen die bevorstehenden Urlaubstage zum Skifahren. "Ein Unfall auf der Skipiste kann aber schnell passieren: Dann ist für Beteiligte erste Hilfe nicht nur geboten, sondern auch Pflicht", sagt Rot-Kreuz-Chefarzt Wolfgang Schreiber.
Zunächst sei es ganz wichtig, die Unfallstelle abzusichern. "Je nach Gelände einfach in ausreichender Entfernung oberhalb der Unfallstelle Skier und Stöcke über Kreuz in den Schnee stecken. Dann den Verletzten so lagern, wie es für ihn am angenehmsten ist, seinen Helm abnehmen – und Hilfe holen."
Die Rettung ist unter 144 erreichbar, die Bergrettung unter 140. Sollte es keinen Empfang geben, das Handy aus- und wieder einschalten und den Euro-Notruf 112 wählen. Falls nach wie vor kein Empfang besteht, den Standort wechseln. "Wenn Hilfe angefordert ist und der Verunglückte atmet, so lange bei ihm bleiben, bis die Rettungskräfte eintreffen", sagt Schreiber. "Währenddessen die Person vor Auskühlen schützen und zudecken, aber auf keinen Fall Getränke zuführen – schon gar keinen Alkohol."
Bei Atem-Kreislauf-Stillstand lebensrettende Sofortmaßnahmen durchführen.
2016 verunglückten laut Kuratorium für Verkehrssicherheit 23.100 Menschen auf Österreichs Skipisten: Damit liegt der alpine Skilauf bei Sportunfällen an zweiter Stelle. Kopfverletzungen sind häufig, die Knie aber am meisten von Verletzungen betroffen, und zwar in rund einem Drittel der Fälle.
Schuld daran seien nicht nur das Material und ungeübte Sportler, sondern auch Leichtsinn, sagt Schreiber: "Carvingskier, Selbstüberschätzung und nicht selten Alkohol führen zu vielen Unfällen."
Oft würde es schon helfen, vorsichtig zu sein und sich entsprechend aufzuwärmen.