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Schlafen ist die beste Medizin

Von Dietlind Hebestreit, 15. März 2017, 00:04 Uhr
Helferlein für erholsamen Schlaf
Erholsamer Schlaf dank Stressmanagements und natürlicher Mittel Bild: colourbox.de

Warum Schlafen keine Zeitverschwendung ist, sondern die Gesundheit schützt , erklärt Schlafmediziner Christoph Röper vom Linzer Medcampus III anlässlich des Weltschlaftags am 17. März.

Schlafen und Wohlbefinden sind meist eng miteinander verknüpft. Dem steht gegenüber, dass 76 Prozent der Österreicher über verschiedene Schlafprobleme klagen (Grafik rechts). „Das Schlafbedürfnis ist individuell sehr unterschiedlich. Der Erwachsene braucht meistens sieben bis acht Stunden, es gibt aber auch Kurzschläfer, die mit fünf bis sechs Stunden auskommmen. Generell gilt, dass man mit dem Alter immer weniger Schlaf braucht“, sagt Schlafmediziner Christoph Röper. Der Geriatrie-Primar vom Linzer Medcampus III (ehemals AKH) erklärt die vielen positiven Effekte einer ausgiebigen Nachtruhe:

Fettabbau - Schlank im Schlaf

„Schlaf hat eine Funktion und eine Berechtigung“, sagt Primar Christoph Röper. In der Nacht werden zum Beispiel die Hormone Leptin und Somatotropin freigesetzt. Sie haben einen wesentlichen Einfluss auf den Fettabbau – man schläft sich also regelrecht schlank. Menschen mit chronischem Schlafmangel haben hingegen öfter Probleme mit ihrem Körpergewicht.

Muskel- und Knochenaufbau

Das Wachstumshormon Somatotropin bewirkt bei Kindern und Jugendlichen, dass Muskeln und Knochen wachsen. Doch auch bei Erwachsenen hat es einen positiven Effekt: Es ist für die Regeneration von Knochen und Muskeln verantwortlich. „Das Wachstumshormon wird vor allem in der REM-Schlafphase, in der das Gehirn sehr aktiv ist, ausgeschüttet“, sagt Röper.

Nachtruhe als Jungbrunnen

Wer nicht gut schläft, schaut in der Früh meist erschöpft und müde aus. Der Anti-Aging-Effekt des Schlafens lässt sich sogar wissenschaftlich nachweisen: Hormone wirken sich auf die Neubildung von Hautzellen und generell auf die Regeneration sehr positiv aus. Das sieht man. „Auch Verletzungen der Haut heilen über Nacht schneller aus“, so Röper.

Lernen im Schlaf

Um Erlerntes zu festigen und Erinnerungen zu sortieren, muss der Mensch schlafen. Es ist also nicht sinnvoll, vor einer Prüfung die ganze Nacht durchzumachen. Informationen werden während der Nacht von einem Zwischenspeicher ins Großhirn überspielt. Deshalb sind die Tiefschlafphasen besonders wichtig für Schüler – aber auch für Erwachsene. Während der REM-Schlafphase kann der Mensch auch besonders gut motorische Fähigkeiten festigen. Das heißt, wenn ich an einem Tag Skifahren lerne, kann ich es ohne zusätzliches Üben am nächsten Tag bereits besser, erklärt der Experte.

Immunsystem über Nacht stärken

Wer wenig schläft, ist generell krankheitsanfälliger. Im Schlaf produziert der Mensch nicht nur weiße Blutkörperchen, sondern auch sogenannte Killerzellen, die zum Beispiel Viren im Körper umhüllen und beseitigen. Im Schlaf sinken auch Blutdruck, Herzfrequenz und Körpertemperatur ab – so kann sich das Herz-Kreislauf-System besser regenerieren. Das Herz wird dadurch geschützt. Wer wenig schläft, hat auch ein erhöhtes Diabetesrisiko. Denn dann bleibt der Blutzuckerspiegel nachts zu hoch und auch hier spielen die Hormone eine wichtige Rolle.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Helferlein für erholsamen Schlaf

 

 

Stundenlanges Grübeln abends im Bett? Einschlafprobleme? Aufschrecken mitten in der Nacht? Wer Sorgen hat, schläft schlecht. Experten raten zu pflanzlicher Unterstützung und geben hilfreiche Tipps, um der Stressfalle zu entkommen.

Eine Hauptursache von Schlafstörungen ist Stress. "Beruflicher Stress und Freizeitstress wirken sich negativ auf die Schlafdauer und Schlafqualität aus", so Manfred Walzl, Leiter des Instituts für Schlafmedizin am LKH Graz Süd-West. Bereits jeder zweite Mitarbeiter im mittleren Management klagt über die so genannte "Sonntagnacht". "Dabei schläft man am Wochenende zwar ausreichend, in der Nacht von Sonntag auf Montag kommt es aber zu Einschlafproblemen, Gedankenkreisen, Grübeln und so weiter", so der Facharzt für Neurologie und Psychiatrie. Mitarbeiter leiden sehr häufig unter Stress. "80 Prozent der österreichischen Angestellten befinden sich in permanenter Alarmbereitschaft, weil sie mittels Handy ständig erreichbar sind. Sie haben – auch in der Freizeit – nur wenig Möglichkeiten zum Entspannen", so der Schlafexperte.

Migräne durch Schlafentzug

"Schlafstörungen stehen in mehrfacher Hinsicht mit Migräne in Zusammenhang, das gemeinsame Auftreten kommt häufig vor", sagt Christian Wöber, Leiter des Spezialbereiches Kopfschmerz an der Uniklinik für Neurologie Wien. "Einerseits nimmt die Schlafqualität mit zunehmender Migränefrequenz ab, andererseits begünstigen Schlafstörungen Migräneattacken und können vom episodischen zum chronischen Kopfschmerz führen", sagt der Experte. "Das Risiko ist besonders groß, wenn schlechter Schlaf und Stress zusammentreffen." (Tipps gegen Stress im Infokasten.)

Weil Schlafmittel süchtig machen können, sollte man lieber auf pflanzliche Präparate zurückgreifen. In Österreich sind immerhin bis zu 200.000 Personen von Schlafmitteln abhängig. Insbesondere bei Stressbelastung als Ursache von Schlafstörungen sind pflanzliche Substanzen oft sehr gut wirksam, da sie eine Extra-Portion Entspannung, Entschleunigung und Balance liefern, sagen die Experten.

Baldrian: Besonders die Baldrianwurzel ist spätestens seit dem 18. Jahrhundert für ihre ausgleichende Wirkung bekannt. Wissenschaftliche Studien belegen, dass Extrakte der Baldrianwurzel die Einschlafzeit verkürzen und die Schlaftiefe positiv beeinflussen. Grund dafür sind pflanzliche Wirkstoffe, die sozusagen den Müdigkeits-Schalter im Gehirn aktivieren und dafür sorgen, dass man schneller und leichter einschläft.

Passionsblume: Die beruhigende Wirkung der Passionsblume hilft, den Tag hinter sich zu lassen und besser zu entspannen. In der Volksmedizin Nord-, Süd- und Mittelamerikas wird die Kletterpflanze schon seit Jahrhunderten eingesetzt. Sie wirkt rasch, löst innere Anspannungen sowie Angst und entlastet die Psyche.

Melisse: Harmonisierend und entspannend wirkt auch die Melisse, die zu den ältesten bekannten Heilpflanzen zählt. Heute wird sie hauptsächlich zur Beruhigung, bei Schlafstörungen und Nervosität eingesetzt. "Natürliche Schlaf-Helfer haben eines gemeinsam: Sie sind hormonfrei und machen weder abhängig noch übermüden sie", sagt Manfred Walzl.

Tipps gegen Stress

Belohnen Sie sich für Erfolge. Dies stärkt Selbstbewusstsein und Stressresistenz.

Lehnen Sie sich bewusst zurück und machen Sie „Urlaub im Kopf“.

Verbannen Sie elektronische Geräte aus dem Schlafzimmer.

Reden Sie sich die Sorgen von der Seele und lachen Sie!

Atmen: Kurzes, kräftiges Einatmen und langes, langsames Ausatmen entspannt.

Hören Sie Entspannungsmusik: Meeresrauschen, Vogelgezwitscher, Klangschalen.

Machen Sie 15 bis 20 Minuten Mittagsschlaf. Die US-amerikanische NASA belegte in einer Studie, dass danach die Leistung zunimmt.

 

 

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3  Kommentare
3  Kommentare
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pepone (60.622 Kommentare)
am 16.03.2017 16:55

im Artikel :

Machen Sie 15 bis 20 Minuten Mittagsschlaf. Die US-amerikanische NASA belegte in einer Studie, dass danach die Leistung zunimmt.

habe ich schon mehrfach in Seminare gehört ...

der Vater meiner Freundin machte jeden Tag nach dem Essen ca. 1 Stunde Schläfchen bevor er wieder in sein Betrieb ging .
ein Freund machte oft ein Schläfchen von ca. 30 Minuten danach war er voll fit .
Ein anderen sagte mal es wäre gut Abends so um 16-17 Uhr ein kurzes Schläfchen zu machen um wieder Energie für den Abend zu tanken .

wer kennt es auch ? oder wer macht es zwinkern

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eihwaz (1.127 Kommentare)
am 15.03.2017 09:46

Da sind aber dann die Staatsdiener pumperl g'sund,- trotz der vielen und langen Krankenstände.

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( Kommentare)
am 15.03.2017 10:03

*Gähn*, da schreckt die Fake-Alarmglocke wieder aus dem Tiefschlaf auf.

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