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Schaden Flipflops den Füßen?

Von Claudia Riedler, 19. Juli 2017, 00:04 Uhr
Schaden Flipflops den Füßen?
Jeder Schuh ist ein Kompromiss für den Fuß – in den meisten Fällen ist Barfußgehen die bessere Alternative. Bild: colourbox

Sommer, Sonne, Sandalenzeit: Sechs Fragen zum sommerlichen Schuhwerk und viele gute Tipps, wie man seine Füße gesund hält.

Die Flipflops scheuern zwischen den Zehen, die Füße schmerzen in den High Heels und barfuß in Turnschuhen fühlt sich auch nicht wirklich gut an. Was für unsere Füße gesund ist und was nicht, erklärt Ulli Wurpes, Inhaberin der Fußschule in Wels, wo Füße trainiert und therapiert werden.
 

  1. Schaden Flipflops den Füßen?

    Schuhe sind immer ein Kompromiss für den Fuß. Flipflops und alle offenen Schuhe, die relativ wenig Halt für Füße bieten, können aber ein Training für die Füße sein. Die Voraussetzung dafür ist, dass man selbst bemerkt, ob man aktiv abrollt beim Gehen oder ob man seine Füße eigentlich gar nicht wahrnimmt. Verfügt man über eine gesunde Körperwahrnehmung, kann man die Fußmuskulatur beim Gehen in leichten Schuhen sehr gut aktivieren – besser als in geschlossenem, engen Schuhwerk. Ein weiterer Vorteil der Flipflops ist der Frischluft-Faktor, der jeden Fuß jubeln lässt.
  2. Flipflops, Sandalen, Schlapfen, Crocs – es gibt viele verschiedene Sommerschuhe. Welche sind am gesündesten?

    Das lässt sich pauschal nicht sagen, weil jeder Fuß eigene Bedürfnisse hat. Natürliche Materialien sind immer zu bevorzugen, besonders bei Flipflops, damit die Zehenriemchen nicht scheuern und die Fußsohle atmen kann. Crocs sind zwar sehr praktisch am Badeplatz, im Garten oder als Entlastungsschuh etwa bei Fersensporn, aber als Alltagsschuh für mehrere Stunden ungeeignet.
  3. Was kann man tun, wenn Flipflops zwischen den Zehen Schmerzen verursachen?

    Am besten massiert man diese Füße regelmäßig, auch die Zehen einzeln; das kann man täglich beim Fernsehen oder am Badestrand machen. Dabei sollte man die Zehen-Zwischenräume nicht vergessen. Zehen sollten immer beweglich sein, vom Grundgelenk bis zur Zehen-Kuppe.
  4. Ist Barfußgehen immer die bessere Alternative?

    Fast immer, aber trotzdem nicht für jeden Fuß! Je gesünder die natürlichen Fußstrukturen, desto mehr toleriert ein Fuß im Gelände. Sind die Gewölbestrukturen eines Fußes stark beeinträchtigt, ist eine Abklärung in der Fußtherapie sehr empfehlenswert.
  5. Barfuß in Sneakers – ist das eine gute Idee?

    Haut muss atmen können. Wenn man ohne Socken in geschlossene Schuhe steigt, dann sollte das nur für ganz kurze Tragezeiten sein.
  6. Wie schädlich sind High Heels wirklich für die Füße?

    Ich appelliere hier an die eigene Körperwahrnehmung. Die meisten Damenfüße tolerieren High Heels kurzfristig und für besondere Anlässe. Tägliches Tragen von solchen Schuhen hat unserer Erfahrung nach Langzeitfolgen mit Beschwerden wegen Spreizfuß, Hallux valgus und ähnliches.

Richtig abrollen

Ein natürliches Abrollen der Füße ist wichtig, so geht’s: Fersen sollten bei jedem Schritt entspannt sinken (auch wichtig für die Rücken-Entspannung beim Gehen).

Die Längsgewölbe an der Innenseite der Füße dürfen bei der Gewichtsübertragung sanft nachgeben (ein Hohlfuß kann das zum Beispiel schlecht, es bleibt viel Spannung im gesamten Körper).

Der Abrollvorgang endet an den Zehenspitzen, das vordere Fußgewölbe (Quergewölbe) sollte sich bilden können.

 

 

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