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Mutter Natur hilft und heilt

Von Barbara Rohrhofer, 18. Oktober 2017, 00:04 Uhr
Mutter Natur hilft und heilt
n. Bild: lev dolgachov

Husten, Schnupfen, Heiserkeit – derzeit ist niemand dagegen gefeit. Pharmazeutin Karin Rahman weiß, wie man Verkühlungen natürlich bekämpft.

Herbst ist Erkältungszeit – und zwar alle Jahre wieder. Erwachsene haben durchschnittlich zwei- bis dreimal im Jahr mit einer richtigen Verkühlung zu kämpfen, Kinder können sogar fünf- bis achtmal betroffen sein. Menschen mit geschwächtem Immunsystem leiden ebenfalls öfter und auch schwerer.

"Wer seine Abwehr stärkt, kann den Viren durchaus entkommen oder die Symptome der Erkältung abschwächen", sagt Karin Rahman, Pharmazeutin und Chefin der Sonnenapotheke in Gunskirchen. Die Spezialistin für Traditionelle Europäische Medizin (TEM) rät: "Wenn am Arbeitsplatz oder in der Schule alle schnupfen und husten, am besten sofort einen Holunderblütentee trinken oder ätherische Öle auf einen Duftstein träufeln – das kann wahre Wunder wirken und die Erkältung abfangen."

Der ursächliche Auslöser einer Erkältung sind Viren – darüber sind sich Mediziner einig. Bis zu einem gewissen Grad dürfte auch Kälte eine Rolle bei der Entstehung der Erkrankung spielen – welche genau, ist allerdings umstritten.

Die Natur jedenfalls bietet Mittel und Wege, die Husten, Schnupfen und Heiserkeit erträglicher machen.

Roter Sonnenhut

Der Rote Sonnenhut war schon bei den Naturvölkern im Norden Amerikas als Heilmittel mit breiter Wirkungsweise bekannt. Die Pflanze ist in Nordamerika und zum Teil auch in Europa beheimatet. Der Sonnenhut wirkt nachweislich antibiotisch, desinfizierend, schmerzstillend und wird zur Unterstützung und Förderung der natürlichen Abwehrkräfte verwendet. Insbesondere bei Erkältungskrankheiten im Hals-, Nasen- und Rachenbereich – zur Prophylaxe, drei bis vier Wochen hindurch – und als Therapie. Er eignet sich aber auch als Unterstützung bei der echten Grippe. „Am besten zwei Wochen vor Beginn der Grippezeit einnehmen. Denn er stärkt und stimuliert das Immunsystem“, sagt die TEM-Expertin aus Gunskirchen.

Kraftvolle Zistrose

„Wer die Ausbreitung krankmachender Keime und Virenattacken wirkungsvoll verhindern will, greift zu Heilmitteln mit den Wirkstoffen der Zistrose“, sagt Karin Rahman. Denn diese „Rose“ hat es wirklich in sich. Sie gilt als wahrer Turbo für das menschliche Immunsystem. Sie ist entzündungshemmend, antibakteriell, wundheilungsfördernd und sogar antiallergisch. Angewandt wird sie äußerlich, zum Beispiel bei Entzündungen des Mund- und Rachenraumes, bei Angina und zur Karies-Vorsorge. Innerlich sei sie vor allem bei der Abwehr von Grippeviren zu empfehlen als auch bei Neurodermitis und Akne.

Knospe der Hasel

Als Wünschelrute und wegen seiner Nüsse ist der Schutzstrauch der Kelten seit langem beliebt. Dass in den Knospen der Gemeinen Hasel jedoch ebenfalls Heilwirkungen schlummern, ist wenig bekannt. Die „Gemmotherapie“ nutzt ihre Eiweiße, ihre Enzyme und Wachstumshormone, um die Regeneration des Körpers anzuregen. Heute wird sie aufgrund ihrer schleimlösenden Wirkung besonders in der Erkältungszeit gerne eingesetzt. Sie gilt als fiebersenkend, schweißtreibend, auswurffördernd, blutstillend, zusammenziehend, stärkend und leistungsfördernd.

Königskerze

„Die Blüten der Königskerzen sind beliebte Bestandteile in Hustentees – ihre Wirkung ist unbestritten“, sagt die Expertin. Wissenschaftlich belegt ist, dass die Königskerze Katarrhe der Luftwege lindert und dass der in den Blüten enthaltene Schleim bei Husten reizlindernd wirkt. Die enthaltenen Pflanzenstoffe wirken „auswurffördernd“ und erleichtern damit das Abhusten. „Die Blüten der Königskerze sind relativ teuer, da die Blüten mit der Hand gesammelt und schonend getrocknet werden müssen“, sagt die Pharmazeutin. Zubereitung: Getrocknete Blüten mit kochendem Wasser übergießen, nach zehn bis 15 Minuten abseihen. Empfohlene Tagesdosis: Drei bis vier Gramm.

Heißer Thymian

„Ähnlich wie die Glut im Ofen vermittelt Thymian eine tiefe, gleichmäßige Wärme, die den gesamten Körper durchdringt, ein Wohlgefühl erzeugt, den Organismus kräftigt und auf ein höheres Energieniveau hebt“, lobt die Expertin. Seine Wirkung entfaltet Thymian bei akuter und chronischer Bronchitis, bei Asthma, bei allen Katarrhen der oberen und unteren Atemwege, Keuchhusten, aber auch bei Erschöpfung, Lustlosigkeit und Erkrankungen der Verdauungs- und Ausscheidungsorgane. „Eingenommen“ wird er als Saft oder Tee oder als Gewürz. Als Salbe kann er auf die Brust aufgetragen werden.

Malve

Die Blätter und Blüten der Malve enthalten reizmildernde Schleimstoffe. „So wie der Eibisch werden Malven in der Volksmedizin seit alters her ebenfalls gegen Erkältung, Husten und Magenbeschwerden eingesetzt“, sagt Rahman. In Spanien gibt es ein altes Sprichwort: Malve im Gemüsegarten lässt den Doktor draußen warten. Schon die alten Römer nannten die Malve auch „omnimorbium“, in Anspielung darauf, dass sie gegen „alle Krankheiten“ helfen soll. Ihr deutscher Trivialname „Käsepappel“ hat nichts mit der Pappel zu tun, sondern bezieht sich auf die schmackhaften käselaibförmigen, schleimhaltigen Früchte, die zur Zubereitung von Kinderbrei („Papperl“ mit dem man Kinder „aufpäppelt“) verwendet wurden. Die Früchte der Weg-Malve wurden in Notzeiten sogar zu Mehl verarbeitet.

Zubereitung: Etwa 2 Teelöffel Malvenblätter werden mit einer Tasse siedendem Wasser übergossen und nach 10 bis 15 Minuten durch ein Teesieb gegeben. Soweit nicht anders verordnet, wird mehrmals täglich und abends vor dem Schlafengehen eine Tasse Tee getrunken.

Lungenkraut

Das Lungenkraut ist bei uns auch als „Hänsel und Gretel“, Lungenwurz, Königsstiefel oder Waldochsenzunge bekannt. Im Frühling fällt es besonders mit seinen rosa bis violetten Blüten auf. Seine Blätterstruktur ähnelt der Struktur des Lungengewebes. Der hohe Kieselsäuregehalt hat auf das Lungengewebe eine reinigende, stärkende Wirkung. Die enthaltenen Schleimstoffe befeuchten die Schleimhäute der Bronchien und beruhigen Entzündungen, damit sie abheilen können. „Wenn man vor lauter Anspannung das Gefühl hat, man bekommt keine Luft mehr, dann verschaffen ein Tee oder ein paar Tropfen aus dem Lungenkraut echte Erleichterung“, sagt die Expertin. Die Blüten lösen die Verkrampfungen und führen zu Frische, Schwung und neuer Lebenskraft.

Lungenkraut-Wein: ein Mal täglich ein Likörglas vor dem Essen. Das kann man über einen Zeitraum von zwei Monaten machen.

Lungenkraut-Tee: Ein halber Teelöffel kommt auf eine große Tasse Wasser; drei bis fünf Minuten ziehen lassen, abseihen. Als Heiltee bis zu drei Tassen täglich trinken.

Andorn

Eine Arbeitsgruppe am Institut für Geschichte der Medizin der Uni Würzburg hat den Andorn zur „Arzneipflanze des Jahres 2018“ gekürt. Der Andorn ist eine ausdauernde bis halbstrauchige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 80 Zentimeter erreicht. Die Pflanze hat kleine Blüten. Sie kommt aus dem Mittelmeerraum und Zentralasien, ist aber in Mittel- und Nordeuropa längst eingebürgert. Seit etwa 2000 Jahren ist der Andorn als Arznei bekannt. Er gehörte einst zu den beliebtesten Heilpflanzen, ist aber etwas in Vergessenheit geraten. Eingesetzt wird er bei erkältungsbedingtem Husten, Beschwerden wie Blähungen und Flatulenz sowie bei zeitweilig auftretender Appetitlosigkeit. Aufgrund der enthaltenen Bitterstoffe fördert der Andorn den Gallenfluss. Empfohlen wird er nur Erwachsenen und Kindern über zwölf Jahre.

Andorn-Tee: Für die Teezubereitung werden 1,5 Gramm geschnittener Andorn mit 150 ml kochendem Wasser übergossen und nach 5 bis 10 Minuten durch ein Teesieb abgegossen. Zur Verdauungsförderung lautet die Dosierempfehlung: eine Tasse jeweils vor den Mahlzeiten. Die Heilpflanze kann in der Apotheke gekauft werden.

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