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Der Herzinfarkt mit 40 Jahren war für den Welser ein Schuss vor den Bug

Von Dietlind Hebestreit, 15. Mai 2018, 00:04 Uhr
Der Herzinfarkt mit 40 Jahren war für den Welser ein Schuss vor den Bug
Sport ist seit Führers Infarkt fixer Bestandteil seines Lebens. Bild: privat

Der Pressesprecher des Linzer Eishockeyklubs Black Wings, Klaus Führer, hat nach dem Eingriff sein ganzes Leben umgekrempelt: "Die Reha darf nicht das Ende sein"

Den 30. Mai 2013 wird Klaus Führer nie vergessen. Schon am Vortag spürte er ein Kribbeln in den Fingern der linken Hand, fühlte sich am Abend völlig erschlagen und wachte am nächsten Tag erschöpft wieder auf. "Die Beine waren bleiern, ich hatte Schweißausbrüche und dachte, dass ich eine Grippe bekomme", so der damals 40-Jährige. Seine Frau drängte ihn, zum Arzt zu gehen, "doch ich sagte, wegen so einem Blödsinn gehe ich nicht am Feiertag zum Doktor."

"Dann ging alles sehr schnell"

Als Herzrasen und ein heftiger Schweißausbruch dazukamen, bat Führer seine Frau, die Rettung zu rufen. Die Sanitäter ließen sich die Symptome schildern, "und dann ging alles sehr schnell. Innerhalb von eineinhalb Stunden machte der Notarzt ein EKG bei mir, ich wurde mit dem Wagerl zum Rettungsauto geführt, bekam im Klinikum Wels eine Angiographie und einen Stent." Die Diagnose: Hinterwandinfarkt. "Wenn ich eineinhalb Stunden später gekommen wäre, hätte ich nicht überlebt, sagte der Arzt."

Doch weil alles so schnell ging, konnte er die Situation zwar geistig erfassen, aber nicht gefühlsmäßig realisieren. "Erst als ich nach drei Wochen spazieren gehen wollte, registrierte ich wirklich, dass es körperlich etwas hat", so der Welser.

Führer tat das, was Ärzte vielen Herzinfarkt-Patienten raten: Er stellte sein Leben auf den Kopf und setzte seine Prioritäten neu. "Nach drei bis vier Wochen begann die ambulante Reha. Ich habe mein Leben total umgestellt", so der Familienvater. Salz im Essen wurde extrem reduziert, "auch wenn das anfangs eine Katastrophe war, weil nichts mehr geschmeckt hat." Auf den Tisch kam nur noch gesundes Essen wie fettreduzierter Käse und selbst gebackenes Vollkornbrot. Sporteinheiten steigerte Führer von dreimal auf vier- bis fünfmal pro Woche. Es ging schnell wieder bergauf.

Parallel zum Job, in den der kaufmännische Angestellte im August zurückkehrte, sportelte er weiterhin bei einer arbeitsbegleitenden Reha. "Danach fühlte ich mich leistungsfähiger als je zuvor." Bis Ende des Jahres hatte Führer 36 Kilo abgenommen, begann zu laufen und absolvierte 2015 den Halbmarathon in Linz. "Als ich im Ziel ankam, hatte ich Tränen in den Augen", erinnert sich der frühere Herzpatient.

"Rede nicht über die Angst"

Seiner gesunden Lebensweise ist der heute 45-Jährige treu geblieben. Lebenslang muss er Tabletten zur Blutverdünnung, zum Cholesterinsenken und für den Blutdruck nehmen. Was jedoch bleibt, ist die permanente Angst. Seinem Herz traut er auch heute noch nicht so richtig, ist bei sportlichen Herausforderungen sehr vorsichtig. "Ich rede nicht viel über meine Angst – nur wenn es mir schlecht geht, sage ich meiner Frau, dass ich mehr Zeit für mich brauche. Entschleunigen ist mir wichtig, nicht die Arbeit, sondern mein Leben geht vor." Der Welser ist hellhörig geworden, "man muss sich selbst auf den ersten Platz stellen." Denn wenn man nicht mehr da sei, nütze man auch der Familie nicht mehr.

Dass es sehr schnell vorbei sein kann, hat Führer bei einem anderen Betroffenen erlebt, den er in der Reha kennen gelernt hat: "Er hat sein Leben nicht geändert und ist dann am zweiten Herzinfarkt gestorben."

Mehr Lebensqualität gewonnen

Auch wenn sich Führers Lebensumstellung anstrengend anhört, so hat sie seine Lebensqualität doch deutlich verbessert. Der Job und auch seine Tätigkeit als Pressesprecher des Linzer Eishockeyklubs Black Wings genießen nicht mehr höchste Priorität. "Als ich abgenommen hatte, war es übrigens nicht das Schönste, dadurch gesünder zu sein, sondern dass ich wieder ein Leiberl in Größe M tragen konnte – wie zuletzt bei der Matura." Sich Zeit für Sport zu nehmen, ist für Führer jetzt selbstverständlich: "Die Reha darf nicht das Ende sein."

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10  Kommentare
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Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
renele (3.081 Kommentare)
am 15.05.2018 09:25

Eine sehr gute Bekannte hätte mit 40 Jahren ihren ersten Hunterwandinfakt mit 50 war sie tot. Dazwischen hat sich ihr Ex eine robuste Frau gesucht, sie bekam nur eine kleine Pension und sie müsste die Wohnung aufgeben, weil zu teuer. In dem Ort gab es keine Wohnung laut Gemeinde und sie zog dann in eine kleine Wohnung und konnte sich nichts mehr leisten. Sie hatte etliche schwere Operation und ihr Sohn der noch studierte besuchte die hin und wieder. Begräbnis gab es keines, sie war arm. Und wie sollten uns einfach wieder mehr um unsere Mitmenschen kümmern.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 15.05.2018 07:28

schön und gut, aber da ist er nicht der einzige, dem das ergangen ist.....alles Gute weiterhin.

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contra (1.272 Kommentare)
am 15.05.2018 06:44

Waren Sie Raucher vor dem Infarkt? Wenn ja - fehlt die Erwähnung der Ursache des Infarktes, was mir als ganz wesentlich erscheint, weil damit andere Menschen gewarnt sein würden...

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KlausFuehrer (4 Kommentare)
am 15.05.2018 07:29

Nein, keine Zigarette in meinem ganzen Leben. Trinke auch äußerst selten Alkohol, ...

EINEN wirklichen Grund gibt es nicht, es war (so vermuten die Ärzte) die Kombination von vielen Dingen: Übergewicht, viel zu viel Stress, zu wenig Schlaf, erblich leicht vorbelastet (wobei niemand einen Herzinfarkt hatte) und was mir am Wichtigsten erscheint: mein Blutdruck war eigentlich seit ich denken kann immer um eine Spur zu hoch. Das hat dann auf Dauer der Körper nicht mehr verkraftet. Daher sage ich jedem: messt Euren Blutdruck und unterschätzt das nicht.

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jago (57.723 Kommentare)
am 15.05.2018 07:35

Wenn ich nicht Fingerzeigen möchte, dann würde ich nicht aufs Colesterin hinweisen, das der Hausarzt bei der regelmäßigen Blutprobe feststellt. Aber welcher gesunde Mann im Berufsstress geht schon regelmäßig ins Wartezimmer zu den alten Leuten grinsen

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dachbodenhexe (5.631 Kommentare)
am 15.05.2018 08:18

Herr Fuehrer, ich nehme an Sie nehmen Blutdrucksenkende Tabletten. Diese haben möglicherweise Nebenwirkungen welche wenn die Tabletten über längere Zeit genommen werden vordergründig werden können.

Ein wirksames blutdruckregulierendes Mittel ist der Misteltee welcher in jeder Apotheke verfügbar ist.

Er hat keine Nebenwirkungen und wirkt, ich habe ihn selbst schon erfolgreich getrunken.

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KlausFuehrer (4 Kommentare)
am 15.05.2018 08:20

Danke für den Hinweis, werde ich mal ausprobieren! Und ja, ich nehme (unter anderem) blutdrucksenkende Tabletten. Die werden mich mein Leben lang begleiten... wobei der Sport die Dosis schon sehr stark reduziert hat.

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jago (57.723 Kommentare)
am 15.05.2018 07:30

Aber nein, "Raucher" ist nur 25% wirksam. Sternzeichen "Löwe" macht 70% aus, "Stier" 50%. Wenn schon Beliebigkeit, dann aber ordentlich! grinsen
(scnr)

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kleinEmil (8.275 Kommentare)
am 15.05.2018 06:32

Alles richtig gemacht, Herr Führer! Gratuliere und wünsche ein weiterhin sportliches und gesundes Leben!

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KlausFuehrer (4 Kommentare)
am 15.05.2018 07:29

Danke!

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