JKU-Forscher "hetzen" Killerzellen auf Tumore
Linzer Wissenschafter im Kampf gegen Krebs
Weltweit konzentrieren sich Forscher im Kampf gegen Krebs auf die Mobilisierung des Immunsystems. An der Johannes Kepler Universität in Linz ist es gelungen, T-Killer-Immunzellen für den Kampf gegen Tumorgewebe zu aktivieren. "Die Krebsimmuntherapie ist eines der Hoffnungsgebiete im Kampf gegen Krebs", erklärt Univ.-Prof. Wolfgang Schöfberger vom JKU-Institut für Organische Chemie. Bei dieser Therapie soll das Immunsystem mithilfe spezieller Wirkstoffe unter Kontrolle gebracht werden. Die Wissenschafter haben dazu einen Polymer-Wirkstoff in den Tumor eingebracht. Das Polymer bringt den Wirkstoff zu den dendritischen Zellen (DC) im Gewebe, die wie eine Zielscheibe für das Immunsystem funktionieren. Die besondere Herausforderung war, den Wirkstoff punktgenau im Tumor zu platzieren. Gelungen ist das durch ein wasserlösliches abbaubares Polymer, das den Wirkstoff wie ein Taxi zur Zelle bringt und freisetzt. "Es ist uns gelungen, die DC zu aktivieren. Diese haben eine Immunreaktion der Killer-T-Zellen ausgelöst. Das führt letztlich zu eine Abstoßung des Tumors", so Schöfberger. Die Arbeit wurde im Fachjournal "Chemistry – A European Journal" publiziert.