Leiche in Biotonne - Gericht sieht Mordverdacht
SALZBURG. Mit einem Unzuständigkeitsurteil endete am Freitag in Salzburg der Prozess gegen eine 61-jährige Deutsche, die in Mattsee ihren Lebensgefährten (73) durch die Verabreichung von Schlafmitteln fahrlässig getötet und die Leiche dann in einer Biomülltonne versteckt haben soll.
"Es liegt der Verdacht in Richtung Mord vor", sagte der vorsitzende Richter Christoph Rother. Da über den Mordverdacht ein Geschworenensenat entscheiden muss, erklärte sich der Schöffensenat für unzuständig. Das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig.
Beton im Internet bestellt
Laut Anklage soll die Frau ihrem Freund Schlaftabletten verabreicht haben. Sie habe den 73-Jährigen müde machen wollen, weil ihr die Sexspiele mit ihm "zu viel" geworden seien. Der Pensionist kam durch einen Mix aus Alkohol, Potenzmitteln und Schlaftabletten zu Tode. Im Prozess kam aber zutage, dass die Frau noch vor dem Tod des Mannes im Internet 40 Kilo Beton und eine Plastikmülltonne bestellt hatte. Außerdem baute sie bereits Kontakte zu anderen Männern auf. Als sie den 73-Jährigen nach Verabreichung der Medikamente noch röcheln hörte, soll sie tatenlos geblieben sein und keine Hilfe geholt haben. "Ich habe mit keiner Silbe daran gedacht, dass ich ihm etwas antun oder ihn schädigen will", sagte die Angeklagte.