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Jeder fünfte Jugendliche wird an Schulen schikaniert

Von nachrichten.at/pa, 19. April 2017, 12:11 Uhr
Forschung im Dienst der Rechte von Kindern
Mobbing in Schulen Bild: Laurence Mouton / PhotoAlto

WIEN. 19 Prozent der 15-Jährigen werden zumindest ein paar Mal pro Monat in der Schule gemobbt. Das zeigt eine am Mittwoch veröffentlichte Sonderauswertung der PISA-Studie 2015.

Im Vergleich zu anderen OECD-Staaten sticht Österreich mit diesem Ergebnis über Bullying (Mobbing) nicht hervor. Gleichzeitig sind Österreichs Schüler mit ihrem Leben großteils zufrieden, die meisten fühlen sich auch an ihrer Schule wohl.

Ergebnisse im internationalen Trend

Bullying ist an den Schulen international weit verbreitet, die österreichischen Ergebnisse liegen genau im OECD-Trend: Rund zwölf Prozent der 15-jährigen Österreicher gaben bei der Zusatzerhebung zu der internationalen Leistungsvergleichsstudie an, dass man sich in der Schule häufig (mindestens einige Male pro Monat) über sie lustig macht. Über acht Prozent wurden oft gemeine Gerüchte verbreitet, sechs Prozent wurden oft ausgeschlossen, fünf Prozent der Schüler wurden Dinge weggenommen oder zerstört. Vier Prozent wurden häufig geschlagen oder geschubst, hier gibt es aber große Unterschiede zwischen den Ländern, die von ein bis rund zehn Prozent reichen. Insgesamt sind Burschen international häufiger Opfer von Bullying, von häufigen gemeinen Gerüchten sind Mädchen öfter betroffen (9 Prozent gegenüber 8).

"Null-Toleranz-Praxis" gefordert

Andreas Schleicher, Bildungsdirektor der OECD, fordert eine "Null-Toleranz-Praxis" bei Mobbing, um deutlich zu machen, dass so etwas nicht akzeptiert wird. Im Kampf gegen Schikanen an den Schulen müssten alle Beteiligten - Schulleitungen, Lehrer, Eltern und Kinder - an einen Tisch gebracht werden. Wenn man das Thema den Schulpsychologen und Sozialarbeitern überlasse, schiebe man es nur weg.

Schüler insgesamt großteils zufrieden

Insgesamt sind Österreichs Schüler - entsprechend dem internationalen Trend - großteils mit ihrem Leben zufrieden: Auf einer Skala von 0 bis 10 geben sie im Schnitt ihre Zufriedenheit mit 7,5 an, knapp 40 Prozent sind sogar sehr zufrieden - beide Werte entsprechen dem OECD-Schnitt. Auch an ihrer Schule fühlen sich die meisten Jugendlichen wohl (76 Prozent, OECD: 73). 86 Prozent fühlen sich ganz klar nicht als Außenseiter.

In einigen Ländern wie Südkorea oder in Hongkong, die bei der PISA-Studie in Naturwissenschaften und Mathematik Spitzenergebnisse einfahren, ist die Lebenszufriedenheit der Schüler geringer. Dass es auch anders geht, zeigen Staaten wie Finnland, die Niederlande und die Schweiz, wo die Schüler zufrieden mit ihrem Leben sind und dennoch gute Leistungen erbringen.

Nicht besonders ehrgeizig

Der Ehrgeiz der österreichischen Schüler ist im internationalen Vergleich gering ausgeprägt: In Österreich gaben bei PISA 2015 signifikant weniger Jugendliche an, dass sie "einer der besten Schüler meiner Klasse sein" wollen (47 gegenüber 59 Prozent im OECD-Schnitt). Deutlich geringer als im OECD-Schnitt fällt auch der Anteil derer aus, die mit einem Hochschulabschluss rechnen (27 Prozent in Österreich gegenüber 44 Prozent).

Insgesamt machen sich viele Schüler Sorgen über ihre Leistungen: 59 Prozent haben oft Angst vor Schwierigkeiten bei einer Prüfung, 66 Prozent vor schlechten Noten. 55 Prozent haben sogar dann Angst vor einem Test, wenn sie sich gut vorbereitet haben - ein Faktor, der wiederum mit schlechteren Ergebnissen einhergeht. In Österreich ist der Anteil der Schüler mit Versagensängsten trotz guter Vorbereitung mit rund 51 Prozent etwas geringer. Hierzulande geben auch wesentlich weniger Schüler an, beim Lernen große Anspannung zu spüren (19 Prozent versus 37 im OECD-Schnitt).

Je mehr sich die Schüler durch ihre Lehrer unterstützt fühlen, umso höher ist laut der PISA-Zusatzerhebung das Zugehörigkeitsgefühl zur Schule und umso höher auch die Lebenszufriedenheit. An Standorten mit überdurchschnittlich vielen zufriedenen Schülern steigt wiederum auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Jugendlichen motiviert sind und bessere Leistungen erbringen. Für die OECD wäre es daher sinnvoll, wenn Lehrer in der Beobachtung, im Zuhören und interkultureller Kommunikation mit ihren Schülern ausgebildet werden. Auch eine gute Beziehung zu den Eltern (ausgedrückt u.a. durch Gespräche und gemeinsames Essen) wirkt sich laut der Erhebung positiv auf die Zufriedenheit und Leistung der Schüler aus.

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7  Kommentare
7  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
pepone (60.622 Kommentare)
am 19.04.2017 15:00

Paparazzis sind genau so schlimm , bekommen aber TAUSENDEN bezahlt um " unerlaubten " Fotos zu ergattern und zu veröffentlichen .

die Privaten leben dank der Öffentlichkeit und somit erlauben sich Menschen sie zu belästigen !
es stellt sich daher die Frage :
wo sind die Grenzen zwischen öffentlich und privat .?

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jamei (25.489 Kommentare)
am 19.04.2017 12:53

80 % der Jugendlichen werden an Schulen NICHT gemobbt.

Wenn an sonst ein positives 80% Ergebnis vorliegt wird sich vor Begeisterung überschlagen - weshalb hier nicht?

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Floh1982 (2.349 Kommentare)
am 19.04.2017 12:46

Ganz schlimm ist es wenn gemobbte Schulkinder einmal zuschlagen (weil sie sich nicht anders zu helfen wissen) und dann von der Schule fliegen. Solche Fälle zeigen das Versagen unserer "Pädagogen" auf.

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jago (57.723 Kommentare)
am 19.04.2017 21:33

der R U F !

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tarantino7 (1.120 Kommentare)
am 19.04.2017 12:28

Früher war das aber auch nicht anders ..

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BabsiBe (70 Kommentare)
am 19.04.2017 13:11

Heute steht man da aber vor anderen Schwierigkeiten, mit dem Handy peinliche Fotos machen und online stellen oder in den Klassengruppen teilen, das ist eine Form von Mobbing die weit mehr zerstören kann als das frühere Geschubse oder blöde Meldungen, und meine Tochter war davon schon betroffen. Leider schaut fast keiner der Eltern darauf was ihre Kinder mit dem Handy treiben..

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pepone (60.622 Kommentare)
am 19.04.2017 14:54

BabsiBe

richtig ...
damals kannte man auch " noch nicht " die psychische Belastung die dadurch entstand, geschweige denn Mobbing .

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