So wird der Rasen zum grünen Teppich
Der Rasen ist – so scheint es – der Oberösterreicher liebstes Kind. Und dennoch bemerkt unser Biogärtner einige Trends. Hier die sechs wichtigsten Entwicklungen der letzten Jahre.
1. Immer mehr Biodünger: Gab es vor einigen Jahren nur einige wenige organische Rasendünger wie zum Beispiel "Oscorna Rasaflor", so ist die Palette nunmehr riesig und fast unüberschaubar geworden. Neudorff gehört ebenfalls zu den Vorreitern ("Azet"-Startdünger und ein spezieller Herbstdünger). Die Firma "up – Umweltpionier" vertreibt einen Bio-Rasendünger, der ausschließlich aus "essbaren" Elementen besteht. Rein Bio ist auch ein Produkt von "HomeOgarden", die (neben anderen) auf die vielen Mikroorganismen im Dünger hinweisen. Generell gilt: Biodünger sind Langzeitdünger, denn erst das Bodenleben macht den Dünger für die Graswurzeln verfügbar.
2. "Pflaster", "Repair", "Lückenlos": Als "Substral" vor ein paar Jahren mit dem sogenannten "Rasenpflaster" auf den Markt kam, erwischte man eine echte Marktlücke: Rasensamen, Startdünger (nicht bio) und dazu gleich auch die Erde in einem wurden zum absoluten Verkaufsschlager. Das praktische Aufstreuen auf "Lücken" lockte natürlich auch die Konkurrenz: Neudorff brachte "Lückenlos" auf den Markt, auch Seramis (bekannt durch sein Tongranulat) hat mit "Smart Repair" auf diesen Trend reagiert. Man muss bei allen Reparatursets nur den Boden lockern und das Gemisch aus Samen-Erde-Dünger aufstreuen. Das Wichtigste aber bei allen: Die nächsten Wochen gut feucht halten!
3. Neue Grassorten: In der Rasenforschung tut sich natürlich auch einiges. Gute Rasensamen (meist extrem teuer!) sind eine Mischung aus bis zu zehn verschiedenen Rasensorten – von schnell wachsenden bis zu in die Breite gehenden und Schatten verträglichen sowie trockenheitsbeständigen Gräsern. Je bunter die Mischung, desto sicherer ist man. Substral kommt mit einem neuen Schattenrasen auf den Markt, der extrem wenig Licht benötigt und normalerweise in Waldlichtungen wächst.
4. Rollrasen im Vormarsch: Obwohl der Rasen im "Handumdrehen" natürlich viel teurer ist, wollen viele nicht mehr die sechs bis acht Wochen auf einen begehbaren Rasen warten und nehmen den Rasen von der Rolle. Bei Preisen (unverlegt und Selbstabholung von vier bis zehn Euro) werden viele Gartenbesitzer schwach, bedenken aber nicht, dass die Bodenvorbereitung (tiefgründiges Fräsen mit Kompost und Sand einarbeiten) das eigentlich Wichtige ist und sind ohne diese Mehrkosten nach Monaten vom Ergebnis enttäuscht.
5. Automatische Bewässerung: Ist der Sommer so richtig heiß, dann kommt man ohne Bewässerung kaum durch, wenn man einen schönen Rasen haben will. Automatische Versenkregner sind in der Installation aufwändig, aber danach praktisch und Wasser sparend. Wer auf einen "Golfrasen" aus ist, sollte die Anschaffung nicht vergessen.
6. Mäh-Roboter: Die automatischen Rasenmäher erleben gerade einen Boom und machen das Leben für alle Gartenbesitzer bequem. Einmal installiert, gibt es kaum noch Arbeit, denn der Mäher schafft genau nach Plan einen optimal geschnittenen Rasen. Die Grenze zu Blumenbeet und Hecke bildet ein in den Boden eingefrästes Kabel, das von den Firmen fix und fertig verlegt wird. Die winzig kleinen "Schnipsel", die täglich vom Mäher abgeschnitten werden, düngen den Rasen gleich. Dennoch auf die Biostartdüngung zur Bodenbelebung nicht vergessen!
Garten-Allerlei: Pflanze der Woche und die Farben der Saison
Pflanze der Woche: Die Narzissen (in vielen unterschiedlichen Sorten, die sehr früh bis in den Mai hinein blühen) gehören in diesen Tagen zu den Stars im Garten. Damit Narzissen jedes Jahr blühen, müssen sie rasch nach dem Austrieb mit organischem Dünger versorgt werden. Diese Nährstoffe sind für den Blütenansatz im kommenden Jahr wichtig. Noch etwas Wichtiges: Samenstände nach dem Abblühen entfernen, die Blätter erst abschneiden, wenn sie komplett braun geworden sind (das kann bis Juni dauern). Ein Ausgraben der Zwiebeln ist nicht notwendig.
Florale Ostertrends: Der traditionelle Osterstrauch, der mit ausgeblasenen und verzierten Eiern geschmückt ist, gehört für die meisten Österreicher zum Brauchtum dazu. „Besonders schön sind dabei Blütenzweige, wie zum Beispiel Kirschen, die dann mit Tulpen, Ranunkeln, Freesien, Anemonen, Mimosen, Narzissen oder Hyazinthen arrangiert werden“, sagt der Bundesinnungsmeister der Gärtner und Floristen, Rudolf Hajek. Was die Farben betrifft, so sind heuer zarte Pastelltöne angesagt.
Der schönste Garten
Die neue Serie der OÖNachrichten hält einen bunten Strauß an Gartenthemen bereit. Jeden Mittwoch, Freitag und Samstag verrät der Biogärtner Tipps.
Mitmachen und gewinnen: Unter www.nachrichten.at/garten können Sie eine sabtours-Gartenreise mit Biogärtner Karl Ploberger nach Berlin gewinnen.
Der schönste Garten des Landes gesucht: Ab 2. Mai können Sie unter www.nachrichten.at/gartenwahl die schönsten Bilder von Ihrem Garten, Ihrer Terrasse, Ihrem Balkon hochladen. Eine Jury wird den schönsten Garten küren. Hauptpreis ist ein Besuch von Biogärtner Karl Ploberger