Filmreife Gärten und ein blühendes Jubiläum
Zum 250. Mal ist Karl Ploberger bereits für "Natur im Garten" unterwegs. Helena Wallner hat ihn dazu befragt.
Er wird nicht umsonst "Biogärtner der Nation" genannt. Karl Ploberger gartelt seit seiner Kindheit, schreibt Bücher (21 sind es bisher) und hält Vorträge im ganzen Land. Weit über die Grenzen Oberösterreichs bekannt wurde der Gartenexperte der OÖNachrichten durch seine ORF-Show "Natur im Garten". Am kommenden Sonntag wird die 250. Sendung ausgestrahlt.
OÖN: Wer hatte eigentlich die Idee zu dem Format damals?
Karl Ploberger: Begonnen hat alles mit der Gartenleidenschaft von Produzent Kurt Mrkwicka. Er hat damals gemeint: "Du bist der Gartenguru, du brauchst eine Sendung." Daraus entstand das Konzept, das mit kleinen Änderungen nun schon das 13. Jahr funktioniert. Ich bin nicht abergläubisch – sondern ziemlich sicher, dass es auch noch ein 14. Jahr geben wird.
Wie kam der erste Beitrag an?
Zum Glück sehr gut, obwohl ich ihn mir nicht mehr ansehen kann, ich hab’ furchtbar ausgeschaut.
Was hat sich bei den Gartenthemen in all den Jahren verändert?
Am Beginn dominierte die Praxis mit absoluten Anfängerthemen. Im Publikum sind aber nun wirklich viele Experten. Wir zeigen meistens auch die Grundlagen, aber immer mit interessanten Aspekten auch für Profis.
Wie läuft so ein Drehtag ab?
Der beginnt einmal mit ganz frühem Aufstehen. Nach der Ankunft am Drehort heißt es dann gleich ankleiden und schminken. Und ganz wichtig: Dabei so wenig wie möglich mit den Interviewpartnern zu sprechen. Das verstehen viele Gartenbesitzer anfangs oft nicht – hat aber einen triftigen Grund: Denn alles, was vorweg schon erzählt wurde, wird meist in der Sendung vergessen . Und dann wird ohne Pause gedreht, bis alles im Kasten ist.
Welche extremen Situationen sind dir in Erinnerung geblieben?
Der Dreh in der Kalten Kuchl in Niederösterreich in der Region Schneeberg zum Beispiel. Damals gab es im Juni einen Kaltlufteinbruch und ich musste im eiskalten Schnürlregen über die hitzefeste Pelargonie reden, während das Team im Haus beim warmen Kachelofen die Bilder begutachtete.
250 Sendungen – das heißt auch ebenso viele Besuche in fremden Gärten. Welchen würden Sie am liebsten noch einmal sehen?
Eigentlich so gut wie jeden davon, denn Gärten verändern sich permanent. Die Weisheit "Du gehst nie in denselben Garten!" stimmt genau. Wir haben deshalb auch schon zwei Mal besucht – zu unterschiedlichen Jahreszeiten.
Welche Situation wirst du dein Lebtag nicht vergessen?
Als ein als traumhaft angekündigter ummauerter Garten ein mehr oder weniger attraktiver Schrottplatz war. Wir haben dann alle gemeinsam drei Stunden aufgeräumt und plötzlich wurde daraus wirklich ein kleines Paradies. Der Besitzer war übrigens begeistert.
Dein liebstes Hoppala?
Am lustigsten sind für mich die Stolperer. Wenn ich den Zusehern sehr ernst und engagiert etwas zeigen will und dann auf einmal ins Beet falle, weil ich ja nicht auf den Boden schauen darf, sondern nur in die Kamera ...
TV-Tipp: Natur im Garten am Sonntag, 15. April, um 16 Uhr, in ORF 2; die Jubiläumssendung führt den Biogärtner in den Garten von Helga Unfried unweit des Stifts Göttweig (NÖ) gelegen.
Beim Schrott wegräumen wäre ich vorsichtig (hier ging es gut), weil der Besitzer oft stolz drauf ist wie ein Museum auf seine Ausstellungsstücke. Aber durch Reden kommen die Leute zusammen, und da habe ich beim Ploberger keine Bedenken.