Der Weihnachtsstern, ein echter Star
Zehn Dinge, die Sie über die beliebte Weihnachtspflanze (vielleicht) noch nicht wussten. Plus: Tipps, wie man den Weihnachtsstern richtig pflegt.
Oft ist an dieser Stelle schon über Pflege und Kultur des Weihnachtssterns geschrieben worden. Heute gibt es von OÖNachrichten-Biogärtner und TV-Pflanzenflüsterer Karl Ploberger einige unbekannte Fakten rund um diese beliebteste Weihnachtspflanze.
1 Woher stammt der Weihnachtsstern? Aus Mexiko, Zentralamerika und der Karibik. Dort wird er vier Meter hoch und mehr.
2 Wann kam die Pflanze nach Europa? Im Jahr 1804 brachte der deutsche Naturforscher Alexander von Humboldt ein Exemplar von seiner AmerikaReise mit.
3 Wie hieß die Pflanze bei den Azteken? "Cuetlaxochitl", was übersetzt etwa "die Leder-Blume" bedeutet. Schon Herrscher Montezuma II verehrte die Pflanze. Sie wurde damals auch als Farbstoff zum Bemalen der Tempel genommen und der Milchsaft zur Bekämpfung von Fieber verwendet.
4 Wie giftig ist der Weihnachtsstern? Der milchige Saft kann Hautreizungen verursachen. Für Menschen sind in den gezüchteten Kulturformen keine Stoffe drin, die gefährlich sind. Hunde und Katzen können allerdings beim Fressen der Blätter Magen- und Darmprobleme bekommen.
5 Wann begann die gärtnerische Kultur? Anfang des 20. Jahrhunderts hat die deutsche Auswandererfamilie Ecke in Kalifornien begonnen, Schnittblumen des Weihnachtssterns zu verkaufen.
6 Warum gibt es zwei botanische Namen? Euphorbia pulcherrima – die allerschönste Wolfsmilch – ist der offizielle. Poinsettie wird sie genannt, weil der ursprüngliche Entdecker so hieß.
7 Wie viele Pflanzen werden jährlich verkauft? Man schätzt den Markt weltweit auf etwa 200 Millionen Pflanzen ein.
8 Werden Weihnachtssterne nur zu Weihnachten verkauft? In Österreich und Deutschland sind sie nach dem Heiligen Abend praktisch unverkäuflich. Anders in Frankreich, da wird er zu Weihnachten als "Etoile de Noel" und zum Muttertag als "Etoile d’amour" gerne verschenkt.
9 Gibt es tatsächlich einen eigenen Weihnachtsstern-Tag? Ja, den gibt es. Er wird am 12. Dezember gefeiert, dem Todestag von Joel Poinsett. Ausgehend von Mexiko, wo die Pflanze "La Flor de Nochebuena" – die Blume des Heiligen Abends genannt wird. Seit dem Jahr 2002 wird der Poinsettia-Day in den USA gefeiert. Zu Ehren des engagierten Züchters Paul Ecke.
10 Wer verwendete die Pflanze als erstes zur Dekoration? Nach Überlieferungen waren es die Franziskaner Mönche, die in Mexiko die Altäre ihrer Missionsstation in Taxco mit den roten Blüten schmückten. Der amerikanische Botschafter in Mexiko, Joel Robert Poinsett (Gründer des berühmten Smithsonian Instituts), brachte erste Stecklinge nach Kalifornien.
So wird der Weihnachtsstern gepflegt
Die Poinsettie ist viel robuster, als man meint, hat aber dennoch ein paar Vorlieben. Allen voran: Sie liebt Wärme und hasst Staunässe.
Wer die Pflanzen kauft, sollte sie bei der Kälte jetzt unbedingt gut einpacken und nie lange im kalten Auto transportieren.
Regelmäßig gießen, aber niemals Wasser im Untersetzer oder Übertopf stehen lassen.
Wer die Pflanze länger behalten will, der sollte sie wöchentlich düngen.
Im Frühjahr kräftig zurückschneiden und ab Mai ins Freie stellen. Im Juli noch einmal zurückschneiden und dann ab September ins Haus holen.
Keinem Kunstlicht aussetzen, die Pflanze beginnt erst zu blühen, wenn die Nächte länger sind als der Tag.