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Diskutieren Sie nie mit einem Italiener über Spaghetti!

Von Philipp Braun, 22. Februar 2018, 00:04 Uhr
Nur Bucatini, Pecorino. Kein Chili, sondern schwarzer Pfeffer. Bild: colourbox.de

Gerichte vom Land des Stiefels haben ihre Spuren hinterlassen.

Pizza, Pasta, Tiramisu sind begehrt, italienische Wochen in Wirtshäusern sind chic und das Flascherl Chianti dient als Kurier für Liebesbotschaften.

Italiener sind bekannt für ihre Passion. Stundenlang werden Gespräche über Gemüse, Geschmack und Herkunft geführt. So begeisterungsfähig sie für Genuss sind, so besessen sind sie aber auch von der Zubereitung traditioneller Gerichte. Über Generationen wurde etwas gekocht. Daran darf sich die nächsten hundert Jahre wenig ändern. Tom M., begnadeter Hobbykoch, redselig und ein kulinarischer Netzwerker der ersten Stunde, kann ein leidvolles Lied davon singen.

Am Anfang war die Situation leger und entspannt. Tom sprudelte voller Zuversicht und Elan und parlierte mit F., einer bekannten Kulinarik-Journalistin aus Italien, nonchalant übers Essen. Als Einstieg ins kulinarische Geplänkel wählte Tom sein kulinarisches Markenzeichen: Spaghetti Carbonara. Also das Pastagericht, welches oft mit Schlagobers entfremdet wird. "Nicht von mir. Ich bin dafür berühmt", frohlockte Tom und zog das Interesse auf sich. "Das behaupten viele und machen dabei alles falsch", entgegnete die Italienerin. Tom zeigte sich unbeeindruckt. "Ein Freund produziert Guanciale (Speck) für mich. Den brate ich in der Pfanne an, gebe Spaghettini und Chili dazu und füge dann verquirltes Eidotter und Parmesan bei." Während F. beim Speck noch wohlwollend und erhaben nickte, verengten sich die Augen bei Chili und Spaghettini, die im traditionellen Pastagericht nichts verloren haben. Die Contenance verlor F. aber beim Käse. "Du vergewaltigst das Gericht. In Spaghetti Carbonara kommt nur Pecorino zum Einsatz. Und nichts anderes."

Etwas desillusioniert darüber, befragte Tom eine andere Italienerin. Mit Tränen in den Augen antwortete diese auf Toms Fehlgriff: "Bitte. Nur Bucatini, Pecorino, kein Chili, sondern schwarzer Pfeffer."

 

Die Kolumne schreiben abwechselnd Karin Haas und Philipp Braun, das Genussteam der OÖNachrichten.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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alt-solo (79 Kommentare)
am 23.02.2018 22:06

Ach, unsere italienischen Freunde - nehmen es immer so genau. Dabei sind die Spaghetti carbonara ganz jung und nicht „nach Art der Köhler“. Bis 1944 taucht weder ein Rezept zur Carbonara in Kochbüchern auf, noch in irgendeiner italienischen Speisenkarte. Das Gericht ist die Reaktion der italienischen Küche auf die Lebensmittelspenden, die die amerikanische Armee 1944 in das besetzte Rom mitbrachte: Eipulver und Bacon. (S. Spaghetti carbonara bei Wikipedia) Also, alles mal nicht so hoch hängen, ob nun dieser oder jener Schinken, oder Pecorino oder... Im übrigen weiß ich: Tom Mesics Carbonara sind die besten,. Selbst schon gegessen!

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Gugelbua (31.892 Kommentare)
am 22.02.2018 11:40

auch Italien wird von der globalisierenden Nahrungswelle erfasst, kann nur sagen es war mal grinsen

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staatsbuergerin (2.279 Kommentare)
am 22.02.2018 10:36

Italien als "Land des Stiefels" zu bezeichnen finde ich reichlich daneben!

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