Der Range Rover Velar füllt die logische Lücke
Zwischen dem Evoque und dem Sport platzierten die Briten ihren neuen Midsize-SUV – Die Digitalisierung ist (endlich) gelungen – ab 60.300 Euro
Das Strahlen in den Augen ist kaum zu übersehen. Die Briten freuen sich. Nein, nicht über den Brexit, der dürfte wohl als "geschäftsschädigend" in der Bilanz vermerkt werden. Der Megaerfolg des Evoque ist’s, der auch sieben Jahre nach dem Start des kleinsten Range Rover das Team aus Coventry verzückt. Ein designtechnischer Volltreffer, ein Glücksfall, wie er nur ganz selten gelingt. Weil der zweite Range Rover, der Sport, zwei, drei Klassen höher umherkurvt, entdeckten CEO Ralf Speth und das Landrover-Team die logische Lücke.
"Wir haben aber nicht den Epoque und den Sport übereinandergelegt und dann durchdividiert", sagte Chef-Designer Andy Wheel bei der Präsentation in Norwegen. Sprich: Der neue, der vierte Range Rover, ist zumindest bei den Maßen kein Mittelding zwischen den beiden Modellen. "Der Velar ist näher am Sport dran." 4,80 Meter lang, 1,66 Meter hoch und 2,03 Meter breit (Sport: 4,85/1,78/2,07). Als Knackpunkt entpuppen sich die 13 Zentimeter Unterschied bei der Höhe.
Das Design ist im Kern unverkennbar Range Rover. Wie etwa die Kante an der Unterseite der Seitenfenster, die sich prägnant rund um den Velar zieht. Oder die Türen, die bis zur Wagenunterkante reichen. Doch die Briten entwickelten sich weiter.
Laserlicht leuchtet 550 Meter
Die Flächen an den Seiten sind erstmals leicht geschwungen, die LED-Lichter vorne wie hinten lugen aus extrem schmalen Scharten hervor (vorne strahlen Matrix-Laser-LED-Lichter bis zu 550 Meter weit) und die Griffe verschwinden automatisch in der Tür. Landrover zelebriert den Minimalismusm ohne auf die Marken-Charakteristika zu vergessen. Einst sträflich vernachlässigt, holen die Briten bei der Digitalisierung auf. Das riesige Display hinterm Lenkrad lässt sich mannigfaltig konfigurieren (bis zu jener Ansicht, dass der gesamte Bildschirm eine Navi-Landkarte zeigt), in der Mitte bilden zwei 10-Zoll-Touchscreens eine Bedieneinheit. Navi, Fahrzeug, Telefon, Klima, Medien usw. – fast alles wird über die Displays gesteuert. Die Menüführung ist zwar logisch durchdacht, doch die Fülle an Funktionen erfordern zumindest eine Einführungsviertelstunde vor dem ersten Velar-Start (das Radio versteckt sich zum Beispiel ungewöhnlicherweise im Menüpunkt "Source" – Gerät).
Allradtechnik ist Weltklasse
Dank der Touchscreens konnte Landrover aufräumen. Kaum Schalter, die Materialien sind edel, die Allradtechnik ist Weltklasse. Range Rover eben. Der Unterschied zum großen Bruder? Der Einstiegspreis: 61.300 (Velar) zu 70.100 Euro (Sport).
Video: Sehen sie hier, wie der neue Range Rover Velar künstliche wie natürliche Hindernisse überwindet.
Technische Daten
Drei Benziner und drei Diesel stellt Landrover für den Velar zur Auswahl:
Die Benziner:
P250: 2,0 4-Zylinder-Turbo, 250 PS, 365 Nm, 7,6 l Mix-Verbrauch, ab 173 g/km CO2-Emission.
P300: 2,0 4-Zylinder-Twinturbo, 300 PS, 400 Nm, 7,8 l Mix-Verbrauch, ab 178 g/km CO2-Emission.
P380: 3,0-V6 Kompressor, 380 PS, 450 Nm, 9,4 l Mix-Verbrauch, ab 214 g/km CO2-Emission.
Die Diesel:
D180: 2,0 4-Zylinder-Turbo, 180 PS, 430 Nm, 5,4 l Mix-Verbrauch, ab 142 g/km CO2-Emission.
D240: 2,0-4-Zylinder-Twinturbo, 240 PS, 500 Nm, 5,8 l Mix-Verbrauch, ab 154 g/km CO2-Emission.
D300: 3,0-V6-Twinturbo, 300 PS, 700 Nm, 6,4 l Mix-Verbrauch, ab 167 g/km CO2-Emission.
Serienmäßig ist die 8-Gang-Automatik. Der Kofferraum schluckt 673 bis 1731 Liter. Maximale Anhängelast: 2500 Kilogramm.
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